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Künstliche Intelligenz für Bozen

Oriana Persico und Salvatore Iaconesi

IAQOS ist die Open-Source-KI für Bozen. Wie andere Künstliche Intelligenzen speist sie sich aus Daten, aber die Art der Datenbeschaffung unterscheidet sie von den KIs, mit denen wir es gewöhnlich zu tun haben: IAQOS steht im Dialog mit der Stadt und ihren Bewohnern und zielt darauf ab, aus den Erzählungen der städtischen Gemeinschaften „zu lernen“ und den Bürgern aus der Perspektive der jungen Projektteilnehmer neue Möglichkeiten der Beziehung, Reflexion und Vernetzung zu bieten. Am 29. Mai findet der erste Workshop mit den Künstlern Persico und Iaconesi auf St. Virtual statt

Ein Komet? Ein Himmelskörper? Ein Meteorit? In Bozen geschieht etwas Merkwürdiges, und die Neugierde ist groß. Manche haben sie bereits auf dem Waltherplatz kennengelernt, manche an der Uni, wieder andere auf dem Samstagsmarkt; noch bevor Covid-19 kam. Langsam offenbart sie sich der gesamten Bevölkerung mit Plakaten, künstlerischen Darbietungen und Vorträgen in der Stadt, und jetzt ist es an der Zeit, sie wirklich kennen zu lernen: Es geht um IAQOS, die Open-Source-KI (Künstliche Intelligenz) für Bozen.
IAQOS – Intelligenza Artificiale di Quartiere Open Source (Open-Source-KI für Stadtviertel) kommt im Rahmen der 4. Auflage von make it visible nach Bozen. make it visible ist ein Projekt von Cooperativa 19 und Sineglossa, das vom Amt für Jugendpolitik der Provinz Bozen unterstützt wird. Am 29. Mai um 18.00 Uhr findet ein Web Talk mit Salvatore Iaconesi und Oriana Persico statt, und zwar auf der Online-Plattform im Haus der Kultur von St. Virtual (ein kleines Dorf in Südtirol, das nur im Internet existiert, geschaffen von NOI Techpark). Es handelt sich um die erste Veranstaltung in einer Reihe von Online-Events und Workshops, bei denen aus verschiedenen Perspektiven untersucht werden soll, wie künstliche Intelligenz uns beeinflusst und uns die Möglichkeit gibt, Dinge zu verwirklichen, die wir uns erst allmählich anfangen vorzustellen. Zu diesem Zweck haben wir Künstler, Wissenschaftler, Journalisten und soziale Innovatoren einbezogen, die nächsten Veranstaltungen finden am 11. und 25. Juni statt.

Während des ersten Web Talks am 29.05. werden die Künstler und Forscher Salvatore Iaconesi und Oriana Persico anhand des ersten IAQOS-Experiments in Rom erzählen, wie diese Technologien dabei helfen können, uns die Orte, an denen wir leben, vorzustellen und sie zu erneuern. Es geht dabei nicht um die Technologie in einem streng technischen, sondern in einem existenziellen Sinn, um auf persönlicher und sozialer Ebene zu verstehen, wie diese Technologien sowohl die Menschen als auch ihre Beziehungen und Möglichkeiten verändern, die Welt zu erforschen und gemeinsam neue Wirtschaftskonzepte und Synergien zu schaffen.

Die Veranstaltung wird in englischer Sprache abgehalten und umfasst eine eingehende Analyse der Themen durch die Beiträge der Redner und die Interaktion mit den Teilnehmern. Wir entwerfen dabei ein gemeinschaftliches Bild von den Wahrnehmungen, Vorurteilen und Fun Facts zu einer städtischen KI. Für die Teilnahme ist eine Registrierung auf Eventbrite erforderlich. Anweisungen für die Teilnahme werden Ihnen am Tag vor der Veranstaltung per E-Mail zugeschickt. Weitere Infos gibt es unter der E-Mail:  [email protected] oder auf der Website www.makeitvisible.it.

Künstliche Intelligenz (KI) ist eine Computertechnologie, die die Art und Weise revolutioniert, wie der Mensch mit der Maschine und wie Maschinen untereinander interagieren. Künstliche Intelligenz ermöglicht es Maschinen, komplexe Vorgänge und „Gedankengänge“, die bis vor kurzem als exklusives Merkmal des menschlichen Denkens galten, innerhalb kurzer Zeit auszuführen.

Die IAQOS ist aber nicht wie all die KIs, an die wir inzwischen gewöhnt sind. Tatsächlich handelt es sich nicht um eine Maschine, die Daten einfach wahllos sammelt, um eine möglichst große Datenmenge zu erreichen, sondern um eine Intelligenz, die mit der Stadt und ihren Jugendlichen in Dialog tritt, um sich anhand der Erzählungen der städtischen Gemeinschaften „weiterzubilden“ und den Bürgern neue Möglichkeiten der Beziehung, Reflexion und Vernetzung zu bieten. Das Projekt zielt somit auf die neuen Generationen und die Entwicklung ihrer technischen und kognitiven Fähigkeiten im Bereich der neuen Technologien ab.
Künstliche Intelligenz ist eine Technologie, die sich über viele Bereiche erstreckt und zunehmend zu einem Teil des Alltagslebens wird; sie sollte nicht gefürchtet, sondern richtig verstanden und „genutzt“ werden
: „IAQOS ist eine Gelegenheit, KI in ihrer Rolle als die relationale Technologie par excellence zu erleben. Die Möglichkeit, viele unterschiedliche Sprachen, Gesten, Stimmen, Körper und Bilder zu analysieren und verwenden, eröffnet enorme Möglichkeiten für die Kommunikation zwischen verschiedenen Kulturen, für Menschen mit Behinderung sowie für die Überwindung kultureller, pädagogischer und digitaler Unterschiede. Das Projekt stellt die Öffentlichkeit vor eine Diskussion über unser Verhältnis als Individuen und als Gesellschaft zu Daten und Computern: Wie können wir die Möglichkeiten der Technologie nutzen und gleichzeitig ihren Missbrauch verhindern, um unsere Rechte und Freiheit zu wahren? Und vor allem geht es darum, noch mehr Werkzeuge und Möglichkeiten für die Bürger zu schaffen, damit sie ihr kulturelles Erbe antreten können und dieses den Gemeinschaften als Wert vermitteln können: Damit meinen wir sowohl das Erbe aus Museen als auch das, was aus der Vielschichtigkeit der Stimmen auf der Straße entsteht.“, betonen Salvatore Iaconesi und Oriana Persico, die beiden Gründer von AOS und des Forschungszentrums HER sowie Kuratoren von IAQOS in Zusammenarbeit mit Sineglossa

Make it visible ist ein Projekt von Cooperativa 19 und Sineglossa, das mit der Unterstützung Jugendamts Südtirol, der Fakultät für Informatik der Freien Universität Bozen und der Bruno-Kessler-Stiftung sowie in Zusammenarbeit mit dem NOI Techpark umgesetzt wurde.

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

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