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„Wir haben Faktor 0,88″

Ab dem 20. April hat sich die Epidemie sichtlich beruhigt. Die Reproduktionszahl liegt in Südtirol derzeit bei 0,88. Tendenz sinkend.

War das Geschehen bis Anfang April vor allem durch den exponentiellen Anstieg der Erkrankungsfälle geprägt, der einer Reproduktionszahl (Rt) von 1.1 folgte (schwarz strichlierte Linie), so entsprach der Trend ab dem 06.04. einer Reproduktionszahl von nur mehr 1 (gelb strichlierte Linie) und war ab dem 15.04. nach unten hin von einem Trend mit einer Reproduktionszahl von 0.95 begrenzt (schwarz gepunktet), so der Fazit von Markus Falk.

Der Biostatistiker weiter:

„Ab dem 20. April hat sich die Epidemie sichtlich beruhigt. Die Netto-Reproduktionszahl (Rt, braune Kurve) lag ab diesem Zeitpunkt um die 0.8 und seit einer Woche werden pro Tag im Schnitt nur mehr 6 neue Positive gezählt.

Das Rt liegt aktuell bei 0.88, zeigt einen sinkenden Trend und misst das aktuell stattfindende Ausbruchsgeschehen (das heißt, dass ein Infizierter nur mehr 0,88 Personen ansteckt).

Für morgen sind nur zwei zusätzliche Fälle vorhergesagt, sodass wir in Summe bei n=2544 landen sollten.

Wenn wir annehmen, dass die Dunkelziffer etwa dem Faktor 10 entspricht, so kommen auf 6 dokumentierte 54 nicht dokumentiert Fälle.

Für die Phase 2 wird es also entscheidend sein, dass aus diesen und möglicherweise weiteren importierten Positivfällen keine zweite Welle entsteht.

Da kleinere Ausbrüche trotzdem nie ausgeschlossen sind, ist es durchaus möglich, dass wir in den nächsten Tagen und Wochen immer wieder ein Aufflackern des Rt beobachten können.

Es wird deshalb umso wichtiger werden, dieses genau im Auge zu behalten, damit man rechtzeitig merkt, wenn etwas außer Kontrolle geraten sollte.“

 

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

Kommentare (50)

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  • andreas

    Dieser Faktor 0,88 ist doch Unsinn, da niemand die Dunkelziffer kennt, welche den Faktor 5 oder auch 20 haben könnte und die 0,88 beruhen auf den bekannten Fälle.
    Das RKI hat z.B. an einem Tag 3 oder 4 Reproduktionszahlen bekannt gegeben, da die Daten revidiert oder der Direktor mal wieder den Berechnungsmodus geändert hat.

    Die Ansteckungen sinken, was schon mal gut ist, eine Entscheidung aber von einer Zahl hinter dem Komma abhängig zu machen, welche nicht 100%ig belegt werden kann, da man die Gesamtzahl der Infizierten ganz einfach nicht kennt, ist mehr als zweifelhaft.
    Je niedriger die Zahlen, um so ungenauer wird es.

    In Deutschland wird die Zahl auch äußerst skeptisch gesehen, außer von Wieler. 🙂
    https://www.zeit.de/wissen/gesundheit/2020-04/coronavirus-deutschland-reproduktionszahl-infektionen

  • george

    Nicht Zahlenspiele und Klamauk zählen, sondern nur festgestellte Tatsachen. Lassen wir uns nichts vormachen.

  • jennylein

    Also wirklich… laut seinen eigenen unwissenschaftlichen Berechnungen, die er sogar auf der Landespressekonferenz wiedergeben durfte, wäre die tatsächliche Anzahl um den Faktor 13 höher und nicht 10. Die Dunkelziffer hat sich im Laufe der Zeit durch die Erhöhung der Testkapazität und dem gesteigerten Bewusstsein der Bevölkerung ständig verändert. Diese Grafik ist mathematisch korrekt, aber wenn man mit Scheiß-Daten Statistik betreibt, bekommt man gequirlte Scheiße raus. Es genügt sich seine Voraussagen von vor zwei Monaten anzusehen. Da wollte er auch schon die Zukunft daraus ablesen. Er lag halt um Welten daneben.

    Der Rückgang von R(0) ist mit Sicherheit höher und schon früher passiert, aber eine korrekte Zahl kann seriös nicht berechnet werden. Leider wird diese Zahl auch von anderen gleich unseriös berechnet und als Wahrheit verkauft, weil die Leute nicht verstehen, was dahinter steckt und wie einfach diese Logik eigentlich ist.

  • waldhexe

    Wenn der Machthaber in Rom beschließt, jeder möge eine Handvoll Sauerkraut auf dem Kopf tragen, da dessen Vitamin C das Immunsystem stärkt,würden die Leute das sofort machen.

  • andreas

    @checker
    „Für morgen sind nur zwei zusätzliche Fälle vorhergesagt, sodass wir in Summe bei n=2544 landen sollten.“

    Schon nur diesen Satz, finde ich lustig.
    Je weniger wir testen, um so weniger haben wir Positive.
    Würde wir 10.000 Neue testen, würde die Zahl der Infizierten enorm steigen, die Hochrechnungen würden aber genauer, würden wir niemanden testen, wären wir bei 0 und wir könnten alle feiern gehen.

    Wenn 300 Personen am Tag getestet werden, ist eine Hochrechnung auf über 500.000 Einwohner, ohne auch nur die leiseste Ahnung von der Dunkelziffer zu haben, wohl eher ungenau und hier mit einer Zahl, hinter der Kommastelle zu agieren und relevante Entscheidungen davon abhängig zu machen, ist nun mal nahe der Esoterik.
    Problem ist halt, dass wir kein genaueres System haben, das macht das derzeitige aber gewiss nicht besser.

    Die Mortalität geht in den verschiedenen Staaten von 0,2 % bis zu 12 % und es gibt keine logische Erklärung für dieses Phänomen, außer dass allgemein anerkannt ist, dass die %werte nicht stimmen.

  • heinz

    @n.g.
    Was redest du für einen Blödsinn? Allein im März 2020 sind in Gröden 47 Menschen gestorben, im März 2019 waren es acht. 39 mehr oder sechsmal soviel, verstehst du? Unser Gesundheitssystem war wochenlang am Limit, die Intensivstationen voll mit Covidpatienten. Von wegen im selben Ausmaß! Oh Herr, lass es Hirn regnen!

  • heinz

    Wenn ich Stimmen höre, die immer noch, nach allem, was geschehen ist, allen Fakten, Zahlen und Berichten zum Trotz die Corona-Pandemie verharmlosen, bzw. mit „normalen“ Grippen vergleichen, so fällt mir Albert Einstein ein. Dieser meinte einmal:
    „Zwei Dinge sind unendlich, das Universum und die menschliche Dummheit, aber bei dem Universum bin ich mir noch nicht ganz sicher.“

  • george

    n.g.
    Hat bei dir die Schallplatte einen Schaden genommen, dass die Nadel immer wieder dieselben Rillen fährt? Diese Platte ist nur mehr Müll.

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