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„Corona wird nie vorbei sein“

Harry Gatterer

700 Teilnehmer waren bislang bei den Webinaren für Wege aus der Krise des NOI Techpark mit dabei. 

Die derzeitige Ausgangssperre macht es unmöglich, sich zu treffen, geschweige denn Veranstaltungen abzuhalten. Dass dies der Fortbildung und dem Austausch aber keinen Abbruch tut, beweisen  die digitalen Technologien.

Webinare lautet das Wort der Stunde und NOI Techpark zeigt mit seinem Auftakt einer ganzen Reihe solcher Online-Seminare und -Gesprächsrunden, wie gut diese neue Art des Wissenstransfers funktioniert.

„Krise, und jetzt?“– so der Name der Initiative, die NOI Techpark als Unterstützung für heimische Unternehmen, Start-upper und Freiberufler ins Leben gerufen hat.

Neben einem Team an erfahrenen Coaches im Krisenmanagement und in Innovationsprozessen finden Unternehmen hier eine Reihe an Webinaren zu den Themen Neu-Orientierung und Krisenmanagement. „In Zusammenarbeit mit dem Zukunftsinstitut, mit Start-ups aus dem NOI, mit der Freien Universität Bozen sowie mit lokalen und internationalen Partnern und Experten haben wir eine Webinar-Serie auf die Beine gestellt, um Unternehmen Handlungsspielräume in Zeiten der Corona-Krise aufzuzeigen und mit ihnen gemeinsam einen Blick in Richtung Zukunft zu werfen“, berichtet Ulrich Stofner, Direktor des NOI Techpark. Dass dieses Angebot gut angenommen wird, zeigen die Zahlen: 700 Teilnehmerhaben in den ersten beiden Webinaren der systemischen Zukunftsforschung von Matthias Horx und Harry Gatterer gelauscht und sich anschließend mit ihnen ausgetauscht.

Dabei ging es auch konkret um den Wirtschaftsraum Südtirol und die Auswirkungen der Krise auf Branchen wie den Tourismus. Der Trend- und Zukunftsforscher Matthias Horx startete seinen Vortrag mit einer klaren Message: „Ich werde derzeit oft gefragt, wann Corona denn ‚vorbei sein wird‘, und alles wieder zur Normalität zurückkehrt. Meine Antwort: Niemals.“

Aber das muss durchaus keine schlechte Nachricht sein. Sehen wir uns den Tourismusan: Nach der Krise werden bisherige Modelle des Massentourismus, der überfüllten Kreuzfahrtschiffe und Billigflieger nicht mehr funktionieren. Aber die Branche entdeckt sich neu, hin zu einer Verlangsamung, zu mehr Individualität, zu mehr Natur und Rückzug. Und genau in diese Richtung hat Südtirol bereits seit Jahren viel investiert und ist für die Post-Corona-Zukunft dementsprechend gut aufgestellt. Auch in puncto Regionalität, die laut Horx ein großer Trend nach der Krise sein wird, wartet Südtirol mit guten Voraussetzungen auf. Die beschleunigte Digitalisierung wird dabei eine Hilfe sein und neue Wirtschaftszweige schaffen. Bereits jetzt vermarkten Weingüter, Kunsthandwerker, Spezialitätengeschäfte und viele andere ihre Produkte direkt online und das wird noch zunehmen.

Harry Gatterer, Geschäftsführer des Zukunftsinstituts, sprach in seinem Webinar über einen weiteren Trend, nämlich die Glokalisierung, also die Stärkung der einzelnen lokalen Wirtschaftsräume im globalen Netzwerk. Zudem werden Unternehmen nach der Krise vermehrt an eine langfristige Überlebensfähigkeit denken, als an den kurzfristigen Profit. Denn die Covid-19 Pandemie hat uns gezeigt, wie schnell sich Umstände ändern können und wie es darauf zu reagieren gilt: nämlich mit Resilienz und Anpassungsfähigkeit.

In den nächsten Tagen und Wochen warten auf Unternehmer und Interessierte weitere Webinare, unter anderem zu den Themen Leadership in der Krise, Wege zu einer neuen Unternehmenskultur, die Herausforderungen strategischer Entscheidungen in der Krise sowie Performance und Wohlbefinden im Remote Work. Alle Online-Events finden sich unter: https://noi.bz.it/de/krise-und-jetzt/know-how-in-der-krise/webinare.

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

Kommentare (6)

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  • sepp

    Emma genau und genau selcha wie insre ober schlaue landesregierung wosn moan sie sein die beschten

  • tiroler

    Die Welt hat überdreht die vergangenen 30 Jahre. Immer mehr, immer schneller. Die Gier kannte keine Grenzen. Nicjt der 11. September, nicht die Bankenkrise hat die Welt eingebremst. Im Gegenteil, nachher drehte das Rad noch schneller.
    Dieses Virus wird es schaffen, uns zum Nachdenken zu bringen. Die kommenden Jahre werden mager sein und karg. Die Umwelt und die künftigen Generationen werden es uns danken

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