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Lega gegen Arno


Gefährliche Lockerungen: Warum sich LH Arno Kompatscher mit den beiden Lega-Landesräten in die Haare geraten ist.

Von Matthias Kofler

Die beiden Seiten sind sichtlich darum bemüht, den Streit herunterzuspielen: „In der Landesregierung gibt es unterschiedliche Sichtweisen“, sagt LH Arno Kompatscher, „der eine ist vorsichtiger, der andere drängt etwas mehr auf Lockerungen.“ Auch Massimo Bessone will nicht von einem „Streit“, sondern lieber von einer „Konfrontation“ sprechen: Es sei völlig normal, dass es in dieser Krisen-Phase die eine oder andere Diskussionen mit der SVP gebe, meint der Lega-Landesrat. Diese würden aber stets „korrekt“ und „ohne Polemiken“ ablaufen.

Ganz so harmonisch, wie es SVP und Lega darzustellen versuchen, laufen die Sitzungen der Regierung aber längst nicht ab. Vor allem das jüngste Dekret des Landeshauptmanns sorgte in den Reihen der Lega mächtig für Kopfschütteln.

Nach Informationen der TAGESZEITUNG kämpften die beiden Landesräte Giuliano Vettorato und Massimo Bessone vehement dagegen an, die allgemeine Ausgangssperre zu lockern. Das sei gefährlich, so die Leghisti. Am Ende setzte sich aber – wie so oft – die SVP durch: Von nun an ist es erlaubt, sich zu Fuß von der eigenen Wohnung zu entfernen, ohne dabei bestimmte Entfernungs-Grenzen einhalten zu müssen; die Lega forderte eine allgemeine 200-Meter-Grenze. Auch der Ankauf von ‪300.000‬ Schlauchtüchern durch das Land stieß dem „Carroccio“ sauer auf – nicht so sehr, weil der Cousin von Landesrat Thomas Widmann die Ware produziert hatte, sondern weil die Menschen zum Abholen der Tücher das Haus verlassen und Schlange stehen mussten.

Den Lega-Landesräten ist es wichtig, bei den Menschen nicht den Eindruck zu vermitteln, dass man in der Regierung nichts zu sagen habe. So stellte Bessone bei der virtuellen PK eine Reihe von Maßnahmen vor, die sein Assessorat für Hochbau, Grundbuch und Kataster erarbeitet hat und darauf abzielen, die Zahlungen an die Unternehmen zu beschleunigen und Bürokratie abzubauen. „Wir wollen den Bürgern und den Betrieben unter die Arme greifen“, betont der Leghista. Auch die jüngsten Notverordnungen des Landes sieht man nicht als Niederlage an: „Unser Dekret ist fast identisch mit jenem von Luca Zaia im Veneto“, lobt Bessone.

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

Kommentare (15)

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  • andreas

    War der Ordnungshüter ein Legawähler, welcher die Ehefrau eines Fahrers aufforderte, sich auf den Rücksitz zu setzen?
    Die 200 m jetzt 400 m Caramaschis sind reine Willkür und auch, dass man mit dem Hund weiter als 400 m gehen kann, um eine Grünfläche zu finden, mit Kindern nicht.

    Die Lega sollte verstehen, dass es nicht darum geht, die Leute zu schikanieren, sondern sie zu schützen und wenn in Seis einer zu Fuß nach Völs geht, schadet er da gewiss niemanden.

    • insider84

      Die 400 m Caramaschis sind der Wählerwille. Die Italiener wollen eingesperrt bleibe, sie machen sich in die Hosen vor Angst. Außerdem ist es besser, man bleibt eingesperrt und ruft nach der EU, sie solle Gelder schicken, als selber die Ärmel hochzukrempeln.

  • kritiker

    Lega Profilierungsheinis.

  • schwarzesschaf

    Österreich hat 157.000 test bis vorgestern gemacht. Klar das dann so wenig positive sind. Italien 1.150.000 abstriche. Über deutschland reden wir nicht die machen ca 200.000 test die woche heist ca 30.000 am Tag im gegensatz zu italien zwischen 40 bis 60.000 am tag also dann kann ich auch versteh das die auch keine positiven haben. Italien untersucht die toten ob sie covid hatten bei den deutschen sind sie an altersschwäche gestorben, der deutsche ist halt gleich wie kompatscher und zerzer wir sind die besten auch wenn man alles dafür fälschen muss damit man gut dasteht.

    • george

      ’schwarzesschaf‘,
      wenn du schon Belege durch Zahlen bringen willst, so stelle mindestens die richtigen Zahlenverhältnisse her. Du schreibst, Österreich habe bis vorgestern nur 157.000 Tests gemacht, Italien 1.150.000 Abstriche. Dass Italien aber auch fast das Zehnfache an Bevölkerung hat, das unterschlägst du oder bist du nicht imstande das mit einzukalkulieren. Somit hätte Österreich im Verhältnis zu seinen Einwohnern ohnehin mehr Abstriche gemacht als Italien. Willst du bewusst falsch informieren oder ist dein mathematisches und statistisches Verständnis so gering?

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