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Die Legionellen-Gefahr

Der lvh-Obmann der Installateure warnt: „Damit wir nach der Corona-Pandemie nicht ein Problem mit Legionellen bekommen, muss jetzt gehandelt werden.“

Zurzeit stehen zahlreiche Gebäude leer, unter anderem auch Schulen und Hotels. „Damit wir nach der Corona-Pandemie nicht ein Problem mit Legionellen bekommen, muss jetzt gehandelt werden“, warnt Harald Kraler, lvh-Obmann der Installateure für Heizungs- und sanitäre Anlagen.

Covid-19 lässt zurzeit alles stillstehen, darunter auch die unzähligen Wasserhähne in Hotels, öffentlichen Gebäuden, Schulen und Kindergärten. Wenn Trinkwasser in den Rohrleitungen stillsteht, kann dies schnell zu einem Problem der Wasserhygiene werden. „Stehendes Wasser in Rohrleitungen kann in kürzester Zeit zu einem gesundheitlichen Risiko werden, da die Bildung von Keimen und Legionellen gefördert wird“, warnt Harald Kraler, Obmann der Installateure für Heizungs- und sanitäre Anlagen. Legionellen können sogar ähnliche Symptome wie Covid-19 hervorrufen: Betroffene leiden unter anderem an hohem Fieber, in manchen Fällen kann sich auch eine starke Entzündung der Lunge entwickeln.

Harald Kraler

„Es ist wichtig, dass jetzt gehandelt wird, um derartige Krankheiten vorzubeugen“, unterstreicht Kraler. „Als Besitzer von Gebäuden ist man gesetzlich dazu verpflichtet, Trinkwassersysteme zu pflegen und für die Hygiene zu sorgen.“

Eine Legionellen-Gefahr kann einfach vorgebäugt werden:  Mindestens alle drei Tage sollten alle Entnahmestellen wie Dusche, Waschbecken, etc. für einige Minuten geöffnet werden. Auch sollten regelmäßig die Temperaturen im Warmwassersystem kontrolliert werden. Wasserspeicher dürfen nicht unter 60° Grad Celsius liegen, Zirkulationsleitungen nicht unter 55° Grad Celsius.

Die Zirkulationspumpen müssen immer eingeschalten sein, um eine Bewegung des Warmwassers zu garantieren und Ablagerungen nicht zu fördern.

Bei Gebäuden, in denen bereits länger kein Wasser geflossen ist, muss unbedingt eine Atemschutzmaske der Klasse P3/FFP3 beim Öffnen der Entnahmestellen getragen werden! Schließlich gelangen Legionellen über die Atemwege in die Lunge.

„Steht das Wasser drei bis vier Wochen still, sollten unbedingt Experten angefordert werden“, erklärt Kraler.

Bei einer Nicht-Benutzung über einem Monat sollte vor Inbetriebnahme ein kompletter Wasseraustausch vorgenommen werden. Dabei sind zusätzlichen mikrobiologische Laboruntersuchung empfehlenswert, so Kraler.

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

Kommentare (6)

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  • hallihallo

    zuerst heißt es wasser sparen und nicht verschwenden und fossile energien sparen.
    und jetzt plötzlich alle 3 tage für einige minuten alle wasserhähne auf und warmwasser durchlaufen lassen und zirkulationspumpen immer laufen lassen.
    ja was sollen wir denn jetzt??

  • asterix

    Legionellen sind Bakterien die sich in lauwarmen bis warmen stehendem Wasser bilden. Legionellen befallen die Lunge. Der Befall erfolgt meist über dem feinen Wassernebel, der beim Duschen eingeatmet wird. Legionellen kommen nicht in Dampfendem Wasser vor. Wasserdampf ist schon zu heiss, da sterben sie ab, weil sie Temperaturen über 65°C nicht überleben. Stehende Sanitäranlagen einfach so jede Woche einmal für ca. 5 Minuten durchspühlen sollte passen. Übrigens sollte der Warmwasserboiler auch einmal in der Woche, idealerweise nachts, für eine halbe Stunde auf diese Temperatur gebracht werden.

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