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„Runter vom Panikbaum“

Andreas Pöder

Andreas Pöder hat ein neues Thema entdeckt: Im Netz agitiert der Ex-Politiker gegen die Corona-Maßnahmen und kündigt Sammel- und Schadenersatzklagen gegen die Politiker an. Wegen Freiheitsberaubung.

von Artur Oberhofer

Er kann es nicht lassen!

Auch nach seinem (unfreiwilligen) Abschied aus der aktiven Politik wirbelt Andreas Pöder weiter und agitiert nun in den sozialen Medien.

Interviews will er nicht geben. „Interviews“, so sagt er, „sollen die amtierenden Politiker oder die Verbandsheinis geben.“

Andreas Pöder hat unzweifelhaft ein Näschen für die Themen, die die Menschen bewegen. Und er hat die Fähigkeit, diese Themen medial zu spielen.

So wie damals, als er faktisch über Nacht zum Sprecher der Südtiroler Impfzwang-Gegner (die übrigens jetzt verdächtig still geworden sind) avancierte, ist Andreas Pöder jetzt der Tribun jenes Teils der Bevölkerung, der sich durch die Notmaßnahmen gegen Corona seiner Freiheiten beraubt fühlt.

Andreas Pöder sagt zur TAGESZEITUNG:

„Ich bin maßlos enttäuscht von der Vorgangsweise der Landesregierung und von der Untätigkeit der Opposition.“

Er bewerte das als engagierter Bürger und nicht als Ex-Politiker.

Er versuche seit Wochen Menschen zu helfen, kleinen Unternehmern und Familien, damit sie nicht verzweifeln, erzählt Andreas Pöder. „In diesem Sinne habe ich eben versucht, mit anderen Personen Druck über die sozialen Medien zu machen, um einen Richtungswechsel zu erreichen.“

Bei geharnischten Facebook-Postings will es Pöder allerdings nicht bewenden lassen. Denn jetzt kündigt er Sammel- und Schadenersatzklagen gegen alle Verantwortlichen an. „Und Strafanzeigen gegen Verantwortungsträger und Behörden, die übertrieben haben“, ergänzt er. Außerdem würde er sich eine unabhängige Untersuchungskommission wünschen, die – Zitat – „die Sache mit etwas Distanz aufarbeitet.“

Aber warum Sammelklagen? Von wem will Andreas Pöder Schadenersatz erstreiten?

Auf Facebook lässt sich der Ex-Politiker in seiner Karten blicken.

Er schreibt:

„Wir erstatten Strafanzeige wegen Freiheitsberaubung, Anschlag auf die Verfassung und Störung der öffentlichen Ordnung gegen alle Verantwortlichen in Rom und Bozen. Und stellen Sammelklagen auf Schadenersatz gegen dieselben, angefangen von der Regierung in Rom, bis zu den Landes- und Gemeindepolitikern. Dann kommen die Zahlen auf den Tisch. Wer von den Ordnungskräften und vor allem auch den Militärangehörigen in den Städten über die Stränge geschlagen hat, wird selbstverständlich wegen Amtsmissbrauch angezeigt. Niemand wird davonkommen. So etwas darf sich nie mehr wiederholen.“

Im Netz ruft Andreas Pöder die Menschen dazu auf, alle Schäden, die sie vom Beginn der offiziellen Ausgangssperre an erlitten hätten – „finanzielle, persönliche, familiär, seelisch-moralische etc.“ – zu notieren. Das weitere Vorgehen wolle er später erklären, so Pöder.

Unter dem Motto „Runter vom Panikbaum“ hat Andreas Pöder im Netz denn auch einen Restart-Plan für Südtirol lanciert.

Wie dieser aussieht, lesen Sie am Mittwoch in der PRINT-AUSGABE.

 

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

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