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„Südtirol schaut tatenlos zu“

Sven Knoll

Auch Südtirol solle eine Stichprobenestung durchführen, um festzustellen, wie viele Corona-Infizierte es gibt, fordert die Süd-Tiroler Freiheit.

In Österreich wurden die Ergebnisse einer medizinischen Stichprobentestung veröffentlicht, welche diese Woche nach dem Zufallsprinzip durchgeführt wurde, um in Erfahrung zu bringen, wie viele aktive Corona-Infizierte es derzeit in Österreich gibt.

Eine solche Stichprobentestung wäre auch in Südtirol dringend notwendig, um anhand von Zahlen konkrete Maßnahmen ergreifen zu können, sagt die Süd-Tiroler Freiheit.

„Während in Österreich professionell und wissenschaftlich gearbeitet wird und das Virus dadurch inzwischen erfolgreich eingebremst werden konnte, schaut Südtirol tatenlos zu und verliert damit wertvolle Zeit. Zeit, die jeden Tag mehr Menschenleben kostet“, so die STF.

Eine Stichprobentestung erlaube Rückschlüsse auf die tatsächliche Anzahl der akut Infizierten, aber vor allem auch auf die Gebiete, die besonders durchseucht sind. „Bisher sind in Südtirol nur die Corona-Patienten bekannt, die aufgrund von schweren Symptomen getestet wurden. Die Dunkelziffer von Erkrankten, die nur leichte oder gar keine Symptome aufweisen, aber dennoch andere Menschen anstecken können, ist völlig unbekannt“, so die STF weiter.

Südtirol müsse endlich aufhören sich in Bezug auf die Anzahl der Testungen mit Italien zu vergleichen, sondern müsse sich mit den Besten messen.

Die Stichprobentestung wurde in Österreich vom SORA-Institut durchgeführt und hat ergeben, das nicht einmal 1 Prozent der Bevölkerung aktuell infiziert sind. Von einer Herdenimmunität sei man somit weit entfernt. „Diese Erkenntnis ist entscheidend für alle weiteren Maßnahmen“, so die STF.

„Wenn Südtirol derzeit nicht in der Lage ist eine solche Stichprobentestung alleine durchzuführen, hätte man Österreich ersuchen sollen, sich gegen Bezahlung an der österreichweiten Testung zu beteiligen. Nur mit Daten und Fakten können geeignete Maßnahmen ergriffen werden, um das Virus auch in Süd-Tirol zurückzudrängen“, heißt es in der Aussendung.

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

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