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„Ohne Personal“

Felix von Wohlgemuth mit Marlene Pernstich (Foto: Die Grünen)

Der Wegfall der vor allem osteuropäischen Arbeitskräfte treffe die Landwirtschaft besonders hat, beklagen die Grünen und fordern Lösungen.

Die unkoordinierten Grenzschließungen in Europa im Zuge der Corona-Krise offenbaren nicht nur die immer noch bestehenden Defizite, europäische Probleme gemeinsam zu lösen, sondern haben auch massive Auswirkungen auf die Arbeitnehmerfreizügigkeit. „Hundertausende Grenzpendler und Saisonkräfte können ihre Heimatländer nun auf unbestimmte Zeit nicht mehr verlassen und stehen somit vor einer ungewissen Zukunft“, schreibt Grünen-Co-Chef Felix von Wohlgemuth in einer Aussendung.

Besonders hart treffe der Wegfall der – vor allem osteuropäischen – Arbeitskräfte aber zurzeit die Landwirtschaft in unserem Land. „Ein Bereich, der geprägt ist von einem hohen Anteil manueller Arbeit, steht von heute auf morgen nahezu ohne Personal da.“

Um die anfallenden Arbeiten dennoch durchführen zu können und insbesondere die Ernte der landwirtschaftlichen Produkte zu ermöglichen (man denke derzeit etwa an Spargel), können viele unserer Landwirte nur auf die Hilfe von Nachbarn oder Freunden setzen – anders wäre es auch nicht zu bewerkstelligen. Jede Hand wird dringend gebraucht, weiß von Wohlgemuth.

Er schreibt weiter:

Nur ist diese Art der Nachbarschaftshilfe derzeit nicht vorgesehen und wird mit Schwarzarbeit gleichgestellt. Auch für kurzfristige Hilfe, und seien es auch nur einige Stunden, muss der komplette bürokratische Spießrutenlauf durchlaufen werden. Der Aufwand ist für alle Beteiligten viel zu groß.

Deshalb muss es jetzt schnell zu einer Entbürokratisierung der geringfügigen Beschäftigungsverhältnisse in der Landwirtschaft kommen, auch um den Menschen, die in den nächsten Monaten auf Zuverdienste angewiesen sind, neue Möglichkeiten zu eröffnen.

Wir ersuchen daher den Landeshauptmann, sich bei den anstehenden Verhandlungen mit Rom für die effektive Erleichterung bei diesen geringfügigen Beschäftigungsverhältnissen einzusetzen, damit vorerst für das Jahr 2020 eine unkomplizierte und schnelle Anstellung der Landwirtschaft möglich wird. Ebenso müssen dringend Regelungen erarbeitet werden, um auch bei derzeit geschlossenen Grenzen die Einreise von saisonalen Arbeitskräften nach Südtirol zu ermöglichen – Arbeitskräfte, welche teils schon seit Jahren bei unseren Landwirten arbeiten, die Produktionsabläufe kennen und daher dringend erwartet werden.“

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

Kommentare (6)

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  • ostern

    Äpfelbauern und Weinbauern trifft es hart?
    Wo? Die konnten ja ganz normal arbeiten.
    Steuerfresser der Arbeitnehmer und ewige „Plärer,
    das sind unsere Bauern.

  • hallihallo

    auch ja, das problem gibt es seit heute morgen. hätte man das nicht vor 3 wochen
    ansprechen müssen. und der lh hat momentan ja sowieso keine zeit. er muß noch eine maßnahme finden, um die letzten 2 wanderer zu finden. was wird im da wohl einfallen.

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