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Die Akte Zerzer

Florian Zerzer

Die Landtagsopposition setzt einen Untersuchungsausschuss ein, der den Masken-GAU rund um Generaldirektor Florian Zerzer „lückenlos aufklären“ soll.

„Das Vorgehen des Sanitätsbetriebes, aber auch der Landesregierung, die bis heute behaupten, dass die Masken völlig sicher seien, ist an Verantwortungslosigkeit nicht mehr zu überbieten“, sagt Erstunterzeichner Sven Knoll.

Der Abgeordnete der Süd-Tiroler Freiheit hat die Einsetzung eines Untersuchungsausschusses im Landtag beantragt, um alle Hintergründe des Masken-GAUs lückenlos aufzudecken. Knolls Begründung: „Der Skandal um die fehlerhaften Schutzmasken, die an Ärzte und Pflegekräfte in Südtirol verteilt wurden, weitet sich immer mehr aus. Es steht sogar der Verdacht im Raum, dass die Zertifikate der Masken gefälscht wurden. Obwohl man von den fehlerhaften Masken wusste, hat die Sanitätsdirektion geschwiegen und damit die Gesundheit der Ärzte und Pflegekräfte aufs Spiel gesetzt. Generaldirektor Florian Zerzer soll die Führungskräfte des Sanitätsbetriebes sogar persönlich aufgefordert haben, brisante E-Mails sofort zu löschen, um den Skandal zu vertuschen. Angesichts dieser ungeheuerlichen Vorfälle ist Zerzer nicht länger tragbar und rücktrittsreif.“

Der Antrag wurde – Stand Donnerstag – von 15 Abgeordneten mitunterzeichnet: von der Süd-Tiroler Freiheit, den Grünen, dem Team K, von Fratelli d’Italia, den Freiheitlichen und vom Movimento 5 Stelle. Damit hat der Antrag die notwendige Unterschriftenzahl beisammen: Laut Geschäftsordnung ernennt der Landtagspräsident „auf begründeten Antrag von wenigstens einem Viertel der Landtagsmitglieder, also auf Antrag von neun Abgeordneten, einen Untersuchungsausschuss, in der jede Landtagsfraktion mit einem von ihr namhaft gemachten Mitglied vertreten ist“. Nicht unterzeichnet haben bislang die Abgeordneten von SVP, Lega, PD und Alto Adige Autonomie. Wann der Ausschuss zum Masken-GAU seine Arbeiten aufnehmen kann, steht noch in den Sternen, zumal Anhörungen in Zeiten der Corona-Beschränkungen nicht abgehalten werden können.

Indes hat die Süd-Tiroler Freiheit auch eine Eingabe bei der Staatsanwaltschaft gemacht, da die – so Knoll – „fehlerhaften Schutzmasken“ noch immer auf den Corona-Stationen verwendet und an die Altersheime verteilt würden. (mat)

LESEN SIE IN DER HEUTIGEN PRINT-AUSGABE:

Das große Interview mit Florian Zerzer: „Man hat uns keinen chinesischen Ramsch untergejubelt.“ Und ohne die Masken aus China wären dem Sanitätsbetrieb binnen weniger Tage die Schutzmaterialien ausgegangen.

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

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