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Demokratie unter Quarantäne

Die Grünen fragen sich in Zeiten von Corona: Was tut man als Opposition ohne Parlament? 

Gute Frage:

Was tut man als Opposition ohne Parlament? Was ist in dieser Zeit unsere Aufgabe als Fraktion der politischen Minderheit?

Diese Fragen haben sich die Südtiroler Grünen gestellt.

In diesen Tagen des Lockdown, der Quarantäne, des Rückzugs sehe man verschiedene Reaktionsmuster in der politischen Welt – welches ist das, was uns entspricht?

In unserer Videokonferenz haben die Grünen über dieses Grundthema diskutiert.

Das ist das Fazit:

In diesen Tagen ist der Landtag geschlossen. Der Ort, an dem wir als Abgeordnete zusammen kommen, ist verbarrikadiert. Wir merken, wie wichtig es ist, sich zu treffen, Kenntnis und Wissen auszutauschen, mehr noch als Meinungen. Als grüne Abgeordnete versuchen wir das aus der Entfernung zu machen, was nicht dasselbe ist, aber zumindest uns nicht in der politischen Isolation verharren lässt. Wir versuchen, mit anderen politischen Vertretungen in Kontakt zu bleiben, aus demselben Grund. Erstens also: Wissen erhalten und teilen.

Zweiter Auftrag, den wir uns geben: Kontrolle bewahren. Als Opposition haben wir die Aufgabe der parlamentarischen Kontrollfunktion. In einer Notsituation wie der derzeitigen ist die Führung der Res Publica praktisch ausschließlich in den Händen der Exekutive. Wir akzeptieren das. Auch weil (und solange) die Regierung auf staatlicher und Landesebene die Anweisungen aus Medizin und Wissenschaft folgen. Es gibt Momente, in denen das „Kommando“ beschleunigt werden muss, um das Schlimmste abzuwenden. Italien gibt hier einen Weg vor, der anderen Ländern Europas ein Beispiel sein wird. Für uns bedeutet das aber auch, dass wir doppelt wachsam sein müssen. Die Fehleranfälligkeit ist in solchen Zeiten noch größer. Und bei allem Vertrauen besteht auch immer die Gefahr, dass die Situation von Einzelinteressen oder von den Regierenden falsch eingeschätzt oder missbraucht wird. Deshalb: Wir passen weiterhin auf!

Drittens schließlich wollen wir BeobachterInnen sein. Die aktuelle Situation setzt gesellschaftliche Prozesse in Gang, die wir bisher noch nicht erlebt haben. Wir wollen sie beschreiben und analysieren und möglicherweise neue, zukunftsfähige Konzepte daraus ableiten.

Es ist eine Zeit des Wartens, des Zurückfahrens unserer üblichen Modi. Sie verlangt auch neue Formen der politischen Kommunikation, noch mehr der Reflexion. Das wird in diesen Tagen unser Beitrag sein.“

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

Kommentare (26)

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  • bernhart

    Gestiefelter kater guter Kommentar,die selbsternannten Beobachter bringen den kleinen arbeitenden Bürger nix, außer Kopf schütteln für die unzähligen wertlosen Änderungs- Anträge die sie stellt.
    Die Beobachter behindern die Wirtschaft, den Tourismus und die Landwirtschaft,also sind sie nicht von Vorteil für unser Land.
    Jetzt haben sie Zeit nachzudenken was sinnvoll für das Land Südtirol ist.
    Die Aussage es ist wicht sich zu treffen und sich auszutauschen, das stimmt sicher nicht, ich glaube viele ihrer Kollegen ist es lieber wenn sie , sie nicht sehen.
    Schönen Sonntag zu hause.

  • prof

    Ich war immer schon der Meinung,daß Frau Foppa bei jeder Situation genau weis was zu tun wäre, nämlich zu Hause bleiben und genau aufpassen,was die Regierenden tun,damit die Grünen die Situation überblicken.

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