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Investor gesucht

Rendering: LPA/Areal Bozen

In den letzten Tagen konnten Unternehmen ihre Meinungen zum Projekt für das neue Bahnhofsareal Bozen vorbringen. Für die Ausschreibungen kommen derzeit aber nur wenige Betriebe in Frage.

von Markus Rufin

Beim derzeit laufenden Markttest für das Bahnhofsareal in Bozen konnten die interessierten betriebe in den letzten Tagen ihre Meinungen und Positionen vorbringen. Heute sollen die Gespräche beendet werden.

Aber bereits bei der Vorstellung des Projektes am Mittwoch war klar, dass die meisten der interessierten Betriebe mit dem Projekt nicht zufrieden sind. Ein großes Problem dabei: „Die generellen Vorgaben, die wir jetzt aus dem Projekt kennen, gehen dahin, dass man einen Investor für das Bahnhofsareal sucht“, erklärt Ronald Patscheider, vom Ingenieurbüro Patscheider und Partner.

Das Ingenieurbüro ist eines von 14 interessierten Unternehmen, dass sich an den Gesprächen beteiligte. Neben Patscheider und Partner kamen mit den Firmen Unionbau, Holzner & Bertagnolli, Pichler Projects und Habitat AG des Bauunternehmers Pietro Tosolini vier weitere Betriebe aus Südtirol zum Markttest.

Dazu beteiligten sich noch die italienischen Unternehmen Rizzani de Eccher, CDS, Thema GmbH und Zeis GmbH an den Gesprächen. Aus Österreich kamen die Firmen ILF Consulting und die in Bozen durchaus bekannte Signa Holding.

Bereits bei der Vorstellung am Mittwoch kritisierte Heinz Peter Hager als Vertreter der Signa Holding, dass den Unternehmen zu wenig Flexibilität geboten würde.

Dass sich alle diese 14 Unternehmen auch an der europäischen Ausschreibung beteiligen, scheint derzeit recht unwahrscheinlich, denn am Ende soll es nur einen Sieger geben, der sich dann um die Realisierung kümmert. Das gigantische Bauprojekt würde auch Unsummen von Geldern verschlingen, die auch für höherklassige Betriebe nur schwer zu stemmen sind: Bis zu 1,5 Milliarden Euro könnten am Ende ausgegeben werden.

Auch für Ronald Patscheider ist klar, dass sich sein Unternehmen an der Ausschreibung unter den derzeitigen Bedingungen nicht beteiligen wird: „Für uns als technisches Büro ist das Bahnhofsareal nur bedingt von Interesse, da ein Investor gesucht wird.“Allerdings fügt er auch an: „Derzeit gibt es nur eine Studie und es sind noch einige Fragen zu beantworten.“Die Beantwortung dieser Fragen übernehmen beim Markttest Experten von Land und Gemeinde.

Nach den Gesprächen mit den Unternehmen wird die Ausschreibung vorbereitet. Änderungen könnten zwar noch erfolgen, allerdings wurde angekündigt, dass das nur der Fall ist, wenn es sich auch um Verbesserungen handelt.

Dass es sich beim Bozner Bahnhofsareal aber um ein hochinteressantes Projekt für Unternehmen handelt, muss auch Patscheider eingestehen: „Wenn es Ausschreibungen für technische Leistungen gibt, würden wir gerne daran teilnehmen. Wir haben aber nicht die Voraussetzungen, um das Projekt und die Umsetzung zu finanzieren.“

Heißt also, zumindest für Patscheider und Partner gilt: Eine Teilnahme kommt nur in Frage, wenn es mehrere Ausschreibungen in speziellen abgegrenzten Bereichen gibt. Laut derzeitigem Projekt ist aber ganz klar ein Investor gesucht.

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

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