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„Sepp musste kotzen“

Der Antrag zur Rettung des Brixner Auwaldes des Team K wurde knapp abgelehnt. Unter anderem weil Josef Unterholzner „schlecht gegessen hatte und sich übergeben musste“.

von Markus Rufin

Wie die TAGESZEITUNG bereits am Samstag ankündigte, wurde gestern der Beschlussantrag des Team K zur Rettung des Auwaldes in der Brixner Industriezone im Landtag behandelt.

Zur Erinnerung: Der Auwald soll gerodet werden, damit eine Firma erweitern kann. Zwar wurden Ausgleichsmaßnahmen wie die Erweiterung des Biotopes Millander Au ausgehandelt, aber diese reichen nicht aus, so das Team K.

Im Vorfeld schickte Franz Pattis, Sprecher der Gruppe „SOS Auwald Brixen“allen Abgeordneten nochmal einen Brief zu, in dem er die Wichtigkeit und Besonderheit des Auwaldes hervorhob, denn auch der kämpferische Pattis muss wohl eingestehen, dass dieser Antrag der letzte Rettungsversuch ist, den es geben wird. Schließlich wurde die Umwidmung zur Rodung des Waldes bereits genehmigt.

Beinahe hatte Pattis mit seiner Mobilisierung sogar Erfolg, wäre da nicht ein verdorbenes Essen gewesen.

Von Anfang an: Eingebracht wurde der Antrag vom Team K. Erstunterzeichner war Franz Ploner, aber auch alle anderen Mitglieder unterzeichneten. Ziel war es, den Wald als Biotop auszuweisen und der Zerstörung „wertvoller Lebensräume“vorzubeugen.

Sven Knoll von der Süd-Tiroler Freiheit bezeichnete den Prozess, den die Gemeinde Brixen anstrebt als „biologische Kubaturverschiebung“. So funktioniere die Natur nicht. Es gebe auch nicht so viele naturbelassene Gebiete im Land. Es sei also nicht von ungefähr, dass solche Räume geschützt würden. Auch in Bozen seien viele Naturgebiete zugunsten der Industrie verschwunden.

Hanspeter Staffler von den Grünen wies ebenfalls auf den Rückgang der Naturgebiete hin, meinte aber, dass ein Austausch gelingen könne, wenn man ihn nur lange genug begleite. Erst dann dürfe man das ursprüngliche Gebiet einer anderen Nutzung zuführen.

Magdalena Amhof von der SVP unterstrich, dass mit der naturbelassenen Fläche gut umgegangen sei. Man arbeite seit einem Jahr an dem Projekt. Es könne funktionieren, und das Beispiel könne auch Schule machen.

Ähnliches sagten auch Helmut Tauber und Arno Kompatscher. Der LH betonte, dass man von Anfang an die zuständigen Landesämter und vor allem die Umweltschutzgruppen miteingebunden. Man habe gemeinsam über Monate an der besten Lösung gearbeitet, die im Endeffekt eine Verbesserung auch aus der Sicht der Natur sei.

SVP-Fraktionssprecher Gerhard Lanz erinnerte daran, dass solche Projekte Gemeindeangelegenheiten sind. Nur wenn die Interessensträger nicht eingebunden werden, sollte das Land einschreiten.

Paul Köllensperger sagte, die gegenständlichen Maßnahmen stünden im Widerspruch mit dem Thema Nachhaltigkeit. Es müsse und dürfe nicht sein, dass man dieses letzte naturbelassene Fleckchen dem Zement opfere.

Andrea Leiter Reber (Freiheitliche) verwies auf die neue Ausgabe der Landeszeitung, die der Umwelt gewidmet sei. Dieses Selbstverständnis, das die Landesregierung damit zeigen wolle, stehe im krassen Widerspruch zu dem Vorhaben, den Auwald zu opfern. Man müsse Alternativen finden.

Lesen Sie mehr in der Donnerstags-Ausgabe der Tageszeitung…

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