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„Die Dummen bleiben da“

Gert Lanz ärgert sich darüber, dass ständig von der Abwanderung der schlauen Köpfe die Rede ist. Der SVP-Fraktionschef bricht eine Lanze für die „Dableiber“.

So ist es nicht!“, stellt SVP-Landtagsabgeordneter Gert Lanz klar.

„Tausende kluge Menschen arbeiten in Südtirol. Schlagzeilen wie „Die Abwanderung der guten Gehirne“ zeigten wenig Wertschätzung gegenüber jenen, die hierzulande ihr Bestes geben und tagtäglich das Erfolgsmodell Südtirol mitgestalten.

„Liest man vom ‚Brain Drain‘ könnte man fast meinen, dass unserem Land nur die Leute zweiter Klasse bleiben, die weniger Guten, die Durchschnittlichen und die Unmotivierten. Die Guten sind alle weg. Irgendwo im Ausland, wo sie mehr verdienen oder günstiger wohnen und billiger leben, wo sie Gelerntes besser umsetzen und sich eine sichere Existenz aufbauen können. Wir reden immer nur von jenen, die weg gehen oder nach ihrem Studium nicht mehr zurückkommen. Wir vergessen dabei die vielen anderen, die zurückgekehrt sind oder immer schon hier waren und hierbleiben wollen. Jene, die alles aufgebaut haben, die unser Land zu dem gemacht haben, was es heute ist. Jene, die Südtirol lebens- und liebenswert erhalten, jene die Steuern zahlen, investieren, sich täglich bemühen… jene viele, die das mit Begeisterung und mit großer Freude tun. Vernachlässigen wir in der Diskussion rund um den ‚Brain Drain‘ alle diese Menschen bitte nicht“, wünscht sich Gert Lanz.

Er appelliert deshalb an Wirtschaftstreibende, Politiker, Journalisten und Meinungsmacher in der Kommunikation etwas achtsamer zu sein.

„Bestimmt, wir brauchen mehr neue flexible Arbeitsmodelle, wir brauchen mehr günstigeren Wohnraum und neue Möglichkeiten für lebenslanges Lernen. Gesellschaft und Politik sind gefordert. Fachkräftemangel und Abwanderung sind Tatsachen, die große Herausforderungen für die Zukunft darstellen. Andere Länder – Länder, in die unsere jungen Menschen abwandern und die anscheinend viel bessere Konditionen versprechen – kennen diese Phänomene ebenso“, betont Lanz.

Denn es ist Trend: Die Jungen von heute möchten sich nicht festlegen, Ihr Lebensstil ist von einer rasanten allesumfassenden Entwicklung beeinflusst, ihr Lebensmotto ist Freiheit in jeglicher Hinsicht.

„Dieser Trend zeigt sich bei allen, bei jenen die da sind, bei jenen die weg gehen, bei jenen die nicht mehr zurückkommen. Wir sind nicht ‚Silicon Valley‘, Sidney oder London und werden es nie sein. Wer in die Welt hinaus will, den können wir nicht halten. Wir können jedoch jenen, die bleiben ein interessantes Umfeld bieten, wir können Anreize schaffen und so vielleicht den einen oder anderen von einer guten Zukunft in Südtirol überzeugen. Und daran arbeiten wir gerade: Wir fördern ‚Start-ups‘, schaffen neue infrastrukturelle Rahmenbedingungen oder bieten flexible Arbeitsmodelle“, betont Lanz und verweist in diesem Zusammenhang auf einen entsprechenden Beschlussantrag, den seine Partei nächste Woche dem Südtiroler Landtag vorlegen wird und der die Errichtung von „Coworking Spaces“ in peripheren Gebieten vorsieht.

„Wir haben das Phänomen erkannt und werden es in allen weiteren Vorhaben berücksichtigen“, sagt der SVP-Fraktionsvorsitzende.

So seien auch im Wohnbauförderungsgesetz, welches in wenigen Monaten verbschiedet wird, einige interessante Möglichkeiten enthalten, die jungen Menschen günstigeres Wohnen ermöglichen sollen.

Gert Lanz: „Das und noch viel mehr werden wir für die vielen klugen Köpfe in unserem Land erarbeiten. Südtirol ist ein Erfolgsmodell – dieses mitzugestalten soll mit Freude, Mut und Lebensgeist geschehen“.

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

Kommentare (54)

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  • pingoballino1955

    Herr Lanz ,das nenne ich billige Wahlwerbung und nichts anderes!

  • george

    Ach, all ihr „Schlauen“, was wollt ihr hier die Dableiber mit den Abwanderern aufrechnen. Bei beiden gibt es solche, die es tun müssen und andere, die es freiwillig tun. Und bei beiden gibt es Schlauere und weniger Schlaue. Irgendwo gibt es immer einen Beweggrund, der genau zu analysieren wäre, bevor man mit leeren Sprüchen darüber hinweg fährt. Deshalb sollte auch der Handwerks-Lanz viel besser dazu nicht leeres Stroh dreschen, sondern sich in der Politik vielmehr dafür einsetzen, dass wir alle ein gutes Auskommen haben und der Reichtum im Lande besser, gerechter und ausgeglichener verteilt wird.

  • criticus

    Herr Lanz, in erster Linie finde ich die gegen Ihnen gerichteten Kommentare bezüglich ihrer Firma beschämend. Manche Kommentare gehen wie immer unter die Gürtellinie und sind ohne Niveau.
    Herr Lanz, sicher haben Sie recht, aber bedenken Sie einiges: vor ca.10 Jahren hat man z.B.: die SchülerInnen der Claudiana ganz schön drangenommen. Die Prüfungen waren sehr streng und nach dem Abschluss gab es nur Monatsverträge für diese jungen Menschen. Gott sei Dank hat damals das Ausland viele dieser Absolventen aufgenommen. Die haben gewusst, was in den nächsten Jahren auf sie zukommt. Unsere SVP, wie immer um Jahrzehnte zurück, hat einfach zugesehen. Von einer Frau Stocker möchte ich gar nicht sprechen, einfach eine Katastrophe! Heute gibt es in den Krankenhäusern Angestellte, die nicht einmal deutsch können, geschweige denn Titel besitzen. Und nehmen wir doch einmal den Fachkräftemangel unter die Lupe. Da waren doch Sie Präsident als man entschlossen hat den Lehrlingen den Lohn zu kürzen? Es war der LVH, der in Zeiten der Krise nach 2008, immer gegen eine Ausbildung ohne Lehre, alle Ideen der Berufsschulen blockiert hat. Und heute müssen Werbungen geschalten werden, um junge Leute für die Handwerksberufe zu animieren. Einmal so und einmal so, typisch SVP!

  • leser

    Lanz sollte sich ei fach besser überlegen für welcher verfasset ei er presseaussendung er den kopf hinhält

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