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Fraccaros Versprechen

Krankenhaus Arco/ Foto: 123rf

Nach Cavalese soll im Trentino auch die Geburtenabteilung in Arco wiedereröffnet werden. Dürfen sich nun Innichen und Sterzing Hoffnung machen?

von Markus Rufin

Die kleinen Krankenhäuser in Südtirol waren schon immer ein wichtiges und sensibles Thema. Vor allem bei der Schließung der Geburtenabteilungen wurde das ersichtlich. Viele befürchteten eine Abschaffung der kleinen Krankenhäuser.

Nun scheint sich viel geändert zu haben. Die peripheren Krankenhäuser sollen wieder gestärkt werden, nur bei den Geburtenabteilungen bleibt alles beim Alten.

Ganz anders sieht es im Trentino aus. Nachdem dort bereits vor zwei Jahren die Geburtenabteilung des Krankenhauses Cavalese wieder eröffnet wurde, soll nun auch die Geburtenabteilung des Krankenhauses Arco folgen. Das gab Unterstaatssekretär Riccardo Fraccaro in einer Pressemitteilung bekannt.

Hauptargument für die Wiedereröffnung der Geburtenabteilung ist die Wichtigkeit des Krankenhauses für den Tourismus. Demzufolge wolle die Regierung den sanften Tourismus fördern. Dazu ist ein gut funktionierendes Krankenhaus notwendig.

Die Frage, die sich aber im Zuge dieser Entscheidungen aufdrängt: Warum strebt die Regierung nicht die Wiedereröffnung der Geburtenabteilungen in Südtirol an?

Die TAGESZEITUNG hat bei Sanitätslandesrat Thomas Widmann nachgefragt und er gibt klar zur Auskunft: „Die Geburtenabteilungen in Sterzing und Innichen werden nicht wiedereröffnet.“Widmann betont aber auch, dass die peripheren Krankenhäuser dennoch gestärkt werden sollen. So erinnert er daran, dass innerhalb kürzester Zeit fünf Primariate an den kleinen Krankenhäusern ausgeschrieben wurden.

Widmann zu Folge holt das Trentino mit der Wiedereröffnung der Geburtenabteilungen nur das nach, was Südtirol schon von Anfang an durchsetzte. Die Argumentation des Unterstaatssekretärs Fraccaro sei die selbe, die auch beim Krankenhaus Schlanders von Bedeutung war: „Auch die Geburtenabteilung in Schlanders hätte geschlossen werden sollen. Meine Vorgängerin konnte das aber abwenden, weil das Vinschgau ein großes Einzugsgebiet hat und auch für den Tourismus eine große Rolle spielt.“Was nun also in Arco gemacht wird, wurde in Schlanders bereits beschlossen.

In Sterzing und Innichen sei das aber anders, dort sei das Einzugsgebiet kleiner und das nächstgelegene Krankenhaus näher. Dennoch garantiert Widmann, dass die Landesregierung die kleinen Krankenhäuser weiter stärken will.

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

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