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Der Teufelskreis

Der Busfahrermangel im öffentlichen Personenverkehr: Die Gewerkschaften fordern einen territorialen Zusatzvertrag.

„Die SAD ist in einen Teufelskreis geraten, sie steht wegen kurzsichtiger, nur auf den Profit ausgerichteten Entscheidungen mit immer weniger Busfahrern da“, so die Sekretäre der Transportgewerkschaften Anita Perkmann (CGIL/AGB), Rosaria Severino (SGBCISL), Artan Mullaymeri (UIL-SGK) und Richard Goller (ASGB) in Bezug auf das Abkommen, das die Anstellung von ehemaligen Militärangehörigen als Busfahrer vorsieht.

Von 300 Busfahrern der SAD sind rund 100 einheimische Fahrer, und für die Zukunft rechnet die SAD selbst mit einem Personalmangel von rund 200 Arbeitnehmern. In einer gemeinsamen Mitteilung erklären die Gewerkschaften, dass Busfahrer ihren Arbeitsplatz wegen der schwierigen Arbeitssituation kündigen: „Die Entlohnungen sind zu niedrig und die Arbeitsbedingungen inakzeptabel”. Wie die Transportgewerkschafter berichten, kündigen auch Busfahrer, die von außerhalb Südtirols kommen, wegen der Arbeitsrhythmen.

Die Gewerkschaften erinnern daran, dass es in den letzten 10 Jahren nur eine Vertragserneuerung gegeben hat. „In diesem Zeitraum haben die Beschäftigten im Transportwesen im Durchschnitt zwischen 150 und 180 Euro brutto monatlich verloren, weshalb die Teuerung nicht aufgefangen werden konnte“, so Perkmann, Severino, Mullaymeri und Goller.

Für die Gewerkschaften braucht es ein territoriales Zusatzabkommen, das allen Beschäftigten im öffentlichen Personennahverkehr in Südtirol angemessene Löhne garantieren soll. Die Sozialpartner haben bereits einen Entwurf vorgestellt.

Das Angebot der SAD, wie aus der Presse zu entnehmen war, garantiert den Busfahrern des Heers 1650 Euro netto plus Unterkunft für 6 Monate. „Schade, dass so ein Angebot nie den südtiroler Busfahrern gemacht wurde, die auch professionell, zweisprachig und ortskundig sind, kommentieren die Gewerkschaftssekretäre. Laut deren Meinung hätte es bei so einem Angebot keine Probleme gegeben ortsansässige Busfahrer zu finden und an den Betrieb zu binden.

„Es braucht ein territoriales Abkommen, um einen so wichtigen und heiklen Bereich zu regeln wie das Transportwesen, und es ist auch notwendig, dass das Land als Auftraggeber entsprechend handelt“, so die Fachgewerkschaftssekretäre Perkmann, Severino, Mullaymeri und Goller abschließend.

 

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