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Wenn es dunkel wird …

Im Landtag ging es am Dienstag um die Frage, ob die Skigebiete an den kürzesten Tagen des Jahres die letzte Bergfahrt früher als erst um 16.30 Uhr ansetzen sollten.
Besonders um die Wintersonnenwende stellt die schnell eintretende Dunkelheit ein erhöhtes Risiko für Skifahrer dar.
Der SVP- Landtagsabgeordnete Helmuth Renzler sah sich deshalb veranlasst, eine Anfrage im Landtag einzureichen, die gestern vom zuständigen Landesrat Arnold Schuler beantwortet wurde.

„Gar einige unserer insgesamt 51 Skigebiete bieten auch in den kürzesten Tagen des Jahres die letzte Bergfahrt um 16:30 Uhr an. Zu dieser Uhrzeit kann die anschließende Talabfahrt aber schnell zu einem Sicherheitsrisiko werden, weil es plötzlich finster ist“, betont Helmuth Renzler einleitend.

Öffnung und Schließung bestimmt Betreiber

Die Betriebsvorschriften der Skigebietsbetreiber sehen vor, dass der Betrieb in Übereinstimmung mit dem Betriebsfahrplan abgewickelt werden muss. Es obliegt dem jeweiligen Betreiber, die Zeiten der Öffnung und Schließung seiner Pisten zu bestimmen.

Laut Auskünften von Landesrat Schuler halten viele Skigebiete im Frühjahr zwischen 30 und 60 Minuten länger offen als in den Wintermonaten. Eine tageslichtabhängige Regelung macht durchwegs Sinn, denn so können Unfälle bei anbrechender Dunkelheit vermieden werden. Allerdings gibt es aber auch Skigebiete, die an den kürzesten Tagen im Jahr die letzte Bergfahrt um 16:30 Uhr anbieten.

„Besonders im Dezember und Januar muss man berücksichtigen, dass die Sonne schnell untergeht und es früh dunkel wird. So muss den Skifahrern genügend Zeit gegeben werden, um mit der letzten Gondel noch die Bergstation zu erreichen und anschließend sicher ins Tal zu kommen. Da die Pistenfahrzeuge in den meisten Skigebieten direkt nach der Pistenschließung mit der Präparierung beginnen, muss das Zeitfenster zwischen letzter Bergfahrt und der Abfahrt ins Tal genügend groß sein“, sagt Renzler.

Kurz vor Pistenschluss zwar weniger Unfälle, aber sie geschehen

Laut einer Erhebung des Landesstatistikinstituts ASTAT haben sich in der Wintersaison 2018/19 insgesamt rund 9.300 Unfälle auf Südtirols Skipisten ereignet. „An dieser Umfrage haben allerdings nur etwas mehr als die Hälfte der Pistenbetreiber teilgenommen. Daher ist anzunehmen, dass die Zahl der Skiunfälle im vergangenen Winter landesweit weit höher liegt“, vermutet Helmuth Renzler.

Es wurde auch ermittelt, dass 6,4% der Skiunfälle zwischen 16:00 und 17:00 Uhr verzeichnet werden, zwischen 17:00 und 18:00 Uhr sind es dann noch rund 1%.

Durch die Antworten von Landesrat Schuler wurde Helmuth Renzlers Verdacht bestätigt, nämlich dass die Unfallrate kurz vor bzw. nach Pistenschluss zwar nicht mehr hoch ist, aber dass Unfälle geschehen. Und da bei eintretender Dunkelheit das Risiko von schweren Unfällen steigt, sieht der Landtagsabgeordnete Handlungsbedarf.

„Wir werden uns nun detailliert mit dem Sachverhalt auseinandersetzen und die aktuelle Gesetzeslage prüfen. Vielleicht werden wir dann im entsprechenden Landesgesetz einen zusätzlichen Artikel einbauen, der mehr Rechtssicherheit gibt. Durch eine solche Regelung könnte man zum einen die Skifahrer vor eventuellen Gefahren durch die Dämmerung schützen. Aber auch für die Skipistenbetreiber würde eine solche Regelung mehr Sicherheit bedeuten, vorausgesetzt, die wird dann auch entsprechend umgesetzt“, erklärt Helmuth Renzler abschließend.

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