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Der Zick-Zack-Kurs

Die Debatte um den (Nicht)Beitritt des Landes zum Antidiskriminierungs-Netzwerk Re.a.dy verschärft sich.  

Ein Beschluss der Landesregierung von vergangener Woche sorgt für Aufregung.

Es geht um den Beitritt des Landes zum Antidiskriminierungs-Netzwerk Re.a.dy.

Landeshauptmann Arno Kompatscher (SVP) stellte klar, dass das Land dem Antidiskriminierungs-Netzwerk Re.a.dy beitreten werde, sein Vize Giuliano Vettorato (Lega) sprach hingegen von einer „symbolischen“ Teilnahme ohne „Gender“-Initiativen.

Entsprechend wurde die italienische LPA-Meldung zugeschnitten.

Das Urteil der Homosexuellen-Initiative Arcigay-Centaurus über diese regierungsinterne Unstimmigkeit fällt vernichtend aus:

„Wir stellen fest, dass der Landeshauptmann nicht mit seinen Landesräten gerechnet hat und sich ungeschickt mit etwas befasst hat, was er nicht zu Ende bringen konnte“, heißt es in einer Stellungnahme der Vorstandsmitglieder Andreas Unterkicher (Präsident) Arianna Miriam Fiumefreddo, Damiano Folchini, Sam Caldara und Morgana Sulaku.

Sie zeigen sich „enttäuscht und empört“ über die Vorgangsweise der Landesregierung:

„Wir erwarten uns, dass die Bekämpfung der Homo- und Transphobie für die Landesverwaltung eine programmierte und konkrete Aktion darstellt. Die Zeiten der guten Absichten und der unverbindlichen Unterstützung sind vorüber.“

Es fehle aber der politische Wille der Landesregierung, den Beitrittsprozess zu Re.a.dy zu Ende zu bringen.

Kritisch äußert sich auch Francesca Schir vom Vorstand des Team K.:

„Der Beitritt der Provinz Bozen zum Netzwerk kann nicht nur symbolisch sein. Wir alle möchten in einer Provinz leben, die wirklich allen BürgerInnen gegenüber aufmerksam ist, einer Provinz, die reale Probleme wie Homophobie ernst nimmt und wirksame Präventions- und Gegenmaßnahmen auf normativer, rechtlicher, sozialer und kultureller Ebene startet“.

Francesca Schir weist darauf hin, dass bereits mehrere Südtiroler Gemeinden – Bozen, Eppan, Brixen und Meran – Re.a.dy beigetreten seien. Und sie bezeichnet den Kurs der Landesregierung als „Rainbow washing im großen Stil“.

 

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

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