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Zerrissene Straßen 

Die Gemeinde Terenten hat vor einigen Jahren zwei Straßen sanieren lassen. Aber es dauerte nicht lange und die ersten Risse im Asphalt zeigten sich. Warum dies im Gemeinderat für hitzige Debatten sorgt. 

von Silke Hinterwaldner 

„Die Pustertaler Sonnenstraße gleicht teilweise einer Rumpelstrecke unterentwickelter Länder. Schlaglöcher und massive Asphaltschäden stellen mitunter ein enormes Risiko dar.“ Manche Gemeindestraßen, fügt Karl Engl hinzu, seien in ähnlichem Zustand, obwohl sie vor nicht allzu langer Zeit saniert wurden. Und das ärgert ihn.

In seiner Funktion als oppositioneller Gemeinderat in Terenten hat Engl in den vergangenen Jahren immer wieder darauf hingewiesen, dass die Unterdorfstraße und die Walderlanerstraße in schlechtem Zustand seien. Dies obwohl die beiden Gemeindestraßen erst vor sechs, sieben Jahren saniert wurden. Im Detail heißt dies: Die Gemeinde hat die Unterdorfstraße 2012 für rund 121.000 Euro herrichten lassen. Ein Jahr später folgte die Walderlanerstraße, für die über 300.000 Euro ausgegeben wurden.

Das Problem ist nun: In den Augen von Karl Engl lässt das Ergebnis dieser Arbeiten zu wünschen übrig. Bereits wenige Monate nach der Sanierung, sagt er, seien die ersten Risse zu sehen gewesen. Der Straßenzustand habe sich daraufhin immer weiter verschlechtert, auch durch die vielen LKW, die über den Asphalt donnern, obwohl die Straßen zumindest teilweise für den Schwerverkehr gesperrt sind.

Gemeinderat Engl hat deshalb wiederholt gefordert, dass jene Firmen, von denen die Arbeiten ausgeführt wurden, in die Pflicht genommen werden sollten. „Man sollte sie an die Gewährleistungsgarantie erinnern“, sagt er, „die Frage objektiv klären, was tatsächlich neu zu machen ist und wer die Kosten dafür zu tragen hat.“

Mit dieser Forderung aber ist Engl bisher auf taube Ohren gestoßen. Teilweise zumindest. Denn Bürgermeister Reinhold Weger hat in den vergangenen Jahren immer wieder einen Lokalaugenschein vornehmen lassen und auch technische Gutachten in Auftrag gegeben. Das Ergebnis dieser Untersuchungen, sagt Weger, „zeigt, dass es sich bei den Schäden um ganz normale Verbrauchspuren handelt. Eine Straße nutzt sich nach einigen Jahren nunmal ab“. Nur an einer Stelle habe Untergrundwasser für einen Schaden im Asphalt gesorgt, aber auch so etwas könne vorkommen.

Für Bürgermeister Weger gibt es keinen Zweifel, dass die Arbeiten pflichtbewusst abgewickelt worden sind. Außerdem, sagt er, weisen die beiden Gemeindestraßen zwar Schäden auf, aber diese seien nicht so arg, dass die Fahrbahnen gleich wieder saniert werden müssen: „Da gibt es viele Straßen in weit schlimmeren Zustand, bei denen Handlungsbedarf besteht.“

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