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„Warum bin nicht ich tot?“

Stefan Lechner (Foto: FB)

Laut seinem Anwalt hat Stefan Lechner sich erst vor kurzem von seiner Freundin getrennt. Der Unfalllenker von Kiens ist verzweifelt und soll versucht haben, einige Opfer wiederzubeleben.

Noch in der Nacht hat Stefan Lechner seinen Anwalt Alessandro Tonon angerufen: „Ich habe einen Unfall gebaut, bitte hilf mir!“

Am Sonntag hat der Bozner Strafverteidiger Tonon seinen Mandanten im Krankenhaus von Bruneck besucht. Der 27-Jährige war in die Psychiatrie eingewiesen worden, nachdem er Suizidgedanken geäußert hatte, bestätigt der Anwalt.

Zu Alessandro Tonon sagte Stefan Lechner:

„Mir war nicht bewusst, dass ich betrunken war, mir war nicht bewusst, dass ich so viel getrunken, dass ich so viele Promille  hatte. As ich die vielen Jugendlichen am Boden liegen sah, bin ich zu einem hingerannt und habe sogar versucht, ihn wiederzubeleben. Ich hatte ja Erste-Hilfe-Kurse besucht.“

Stefan Lechner war sich also sofort bewusst, dass er ein Blutbad angerichtet hatte.

Auch das Rätsel, warum der junge Mann aus Kiens taleinwärts unterwegs war, scheint gelöst.

Laut seinem Anwalt soll Stefan Lechner in der Nacht auf Sonntag kurz nach 01.00 Uhr auf dem Weg in den Alpenpub Hexenkessel gewesen sein – genau in den Pub, in dem sich die Jugendgruppe aus Nordrhein Westfalen aufgehalten hatte.

Auf die Frage des Anwaltes, ob er denn alleine war oder ob er seine Freundin besuchen wollte, sagte Stefan Lechner: „Ich und meine Freundin haben uns eben erst getrennt.“

Immer wieder habe Stefan Lechner gesagt: „Warum bin ich nicht tot? Warum bin nicht ich anstelle der Jugendlichen gestorben?“

Gegenüber „Bild“ sagte Anwalt Tonon, seinem Mandanten, der seit 13.00 Uhr im Gefängnis von Bozen einsitzt, gehe es psychologisch schlecht. Er habe verstanden, was er getan habe. Und er bedauere, dass er mit seinen Eltern nicht reden dürfe.

Die Eltern von Stefan Lechner sind ebenso verzweifelt, sagt Anwalt Tonon. „Den Eltern tut es irrsinnig leid, dass die jungen Menschen sterben mussten, sie wissen nicht, was sie unternehmen könnten.“ Die Eltern könnten sich irgendwann vorstellen, mit den Angehörigen der Opfer in Kontakt zu treten.

Stefan Lechners Handy ist von der Staatsanwaltschaft beschlagnahmt worden.

Auf der Grundlage der Handy-Daten wollen die Ermittler den Abend von Stefan Lechner rekonstruieren.

 

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

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