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Arnos Rückblick

LH Arno Kompatscher hat am Freitag auf das Jahr 2019 zurückgeblickt und verraten, was ihn gefreut und was ihn geärgert hat. 

Wenn er sich auf ein einziges Thema festlegen müsste, würde Landeshauptmann Arno Kompatscher das Miteinander in Südtirol wählen. Dies sagte der Landeshauptmann am Freitag in einem Gespräch mit Medienvertretern. Darin blickte Kompatscher auf sehr persönliche Weise auf das zurück, was ihn besonders berührt, gefreut und geärgert hat.

Insgesamt fällt die Bilanz des Landeshauptmannes positiv aus: „In einem erneut schwierigen Jahr ist vieles gelungen. Unser Land entwickelt sich gut und bietet vielen Menschen eine lebenswerte Heimat.“

Zunächst galt es, eine neue Landesregierung zu bilden. „Sie hatte sich dann auch gleich mit all jenen Themen zu befassen, die unsere Bürgerinnen und Bürger bewegen, darunter Klimakrise und Verkehr, Digitalisierung, Modernisierung, Migration“, erinnerte der Landeshauptmann.

Als „besonders wertvoll“ wertete Kompatscher die zahlreichen Begegnungen mit Menschen bei unzähligen Gelegenheiten, darunter auch mit jenen am Rande der Gesellschaft und jenen, die diesen Menschen täglich ehrenamtlich zur Seite stehen.

Zusammenhalt bei Naturereignissen

„Berührend und erfreulich zugleich“ waren für Arno Kompatscher die Wochen der außerordentlichen Naturereignisse: „Sie haben gezeigt: Wenn es besonders schwierig wird, hält Südtirol zusammen.“ Umso mehr ärgere ihn, „dass die Aufarbeitung der Geschichte noch immer belastet ist und Fragen des Zusammenlebens der Sprachgruppen politische Dauerbrenner bleiben.“ Vermeintlich einfache Antworten auf komplexe Fragen seien nicht hilfreich: „Sie schüren falsche Hoffnungen, statt im Dialog an Lösungen zu arbeiten“, sagte Kompatscher.

Umso mehr habe den Landeshauptmann der Besuch der beiden Staatsoberhäupter Alexander Van der Bellen und Sergio Mattarella „mit seiner klaren Friedensbotschaft“ gefreut, aber auch das Ergebnis der Europawahlen: „Wenn es darauf ankommt, wählt die Mehrheit doch die bewährten moderaten Kräfte.“ Dies stimmt den Landeshauptmann auch zuversichtlich, dass sich im kommenden Jahr die Vernunft weiter durchsetzen wird: „Nur Dialog, Ausgleich und Zusammenarbeit bringen uns weiter.“ Dies gelte für Europa, für das Verhältnis zu Italien, aber auch für Südtirol selbst: „Mit dem friedlichen Weg können wir das Zusammenleben am besten bewahren und damit auch die Kultur unserer Minderheiten.“

Ärgerlich: Angriff auf Autonomie, zähle Verhandlungen zur A22

Der Landeshauptmann hat sich aber auch geärgert: Über zunehmende Angriffe auf die Autonomie aus Rom zum Beispiel; oder darüber, dass trotz politischer Zusagen die Konzession der Brennerautobahn A22 noch immer nicht in trockenen Tüchern ist. Schwierig bleibt für Kompatscher der Spagat zwischen freiem Warenverkehr und der Belastung für die Bürger im Brennerkorridor. Auch beim Bemühen, die Wolfsregulierung selbst in die Hand zu nehmen und den Schutzstatus zu verringern, erfahre Südtirol Gegenwind: „Hier bestimmt der Blickwinkel aus dem städtischen Raum weitgehend die politische Entscheidung über den ländlichen Raum, ohne die Erkenntnisse der Wissenschaft zu berücksichtigen.“

Einsatzbereite Jugend, konstruktive Landesregierung

Zuversichtlich stimmt den Landeshauptmann, dass die Jugend ihre Zukunft in die Hand nimmt: Vielfach herrsche die Meinung, sie sei unpolitisch und egoistisch. Dagegen habe sie weit über die „Fridays for Future“-Bewegung hinaus gezeigt, dass sie sich kritisch und selbstbewusst einbringt. „Wir wollen eine generationen- und enkelgerechte Politik machen“, sagte Kompatscher und verwies auf die konstruktive Stimmung bei der jüngsten Klimaklausur der Landesregierung: „Ich habe gesehen: Das Thema ist uns allen bewusst. Wir können und wollen Südtirol beim Klimaschutz zum Vorreiter machen.“ Auch auf die Zusammenarbeit in der EuroparegionTirol-Südtirol-Trentino und im gesamten Alpenraum freut sich der Landeshauptmann: „Das ist der Schlüssel, um Südtirol in Europa zu vernetzen und all jene Herausforderungen zu meistern, für die unser Land alleine zu klein ist.“

Geärgert hätten ihn die „Fake news in einigen TV-Sendungen“, in welchen Chronisten sich über Ausgaben des Landes geäußert hätte, wohl wissend, dass es nicht so sei, weil das Land alle Spesen für das eigene Land selbst trägt und darüber hinaus auch anderes finanziert, sagte Kompatscher.

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

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