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„Aus 4 mach 1″

(Foto: 123RF.com)

Die Handelskammer Bozen hat den Südtiroler Landeshaushalt analysiert und für den Bereich Gesundheitsschutz Reformvorschläge ausgearbeitet. Für den mit 21,2 Prozent größten Posten des Landeshaushalts waren 2018 über 1,3 Milliarden Euro vorgesehen.

Im Vergleich zu 2008 sind die Kosten für das öffentliche Gesundheitswesen um 4,3 Prozent gesunken, das heißt wichtige Einsparungen wurden bereits vorgenommen und dies obwohl die Kosten für Medikamente und die Behandlung chronisch Kranker zugenommen haben. Dieser Weg müsse nun konsequent weitergegangen werden, ohne das hohe Qualitätsniveau des Südtiroler Gesundheitswesens zu gefährden, so schreibt die Handelskammer einleitend. Es sei notwendig, dass alle Effizienzpotenziale ausgeschöpft werden. Dabei müsse zielgerichtet gespart werden, damit auch in medizinische Innovationen und technischen Fortschritt sowie in die Informatisierung investiert werden könne.

Einheitliche Softwarelösungen führten zur besseren Kommunikation zwischen den verschiedenen Akteuren im Gesundheitswesen. Durch die Einführung von digitalen Instrumenten wie einer ERP-Software könnte die Kostentransparenz erhöht und der Verwaltungsapparat des Sanitätsbetriebes verschlankt werden, so die Handelskammer. „Zudem kann die Digitalisierung auch für den Kunden bzw. die Kundin, beispielsweise für Krankenakten, besser genutzt werden. Die bereits laufenden Maßnahmen des Landes zum Aufbau eines einheitlichen Krankenhausinformationssystems, zur besseren Vernetzung zwischen Krankenhaus und Territorium und zur Einpflegung neuer Dienste in die Elektronische Gesundheitsakte sind dabei ein Schritt in die richtige Richtung.“

Die Handelskammer tritt für die Zusammenlegung der Bezirke ein. „Die Auflösung der vier Gesundheitsbezirke und die Zusammenführung der Verwaltung des Sanitätsbetriebes würde zu einer weiteren Kostensenkung, einer Verschlankung des Verwaltungsapparates und einer landesweiten Zusammenarbeit führen. Auch die Kompetenzaufteilung zwischen der Landesabteilung Gesundheit und dem Sanitätsbetrieb muss neu geregelt werden.“

„Bei den Krankenhäusern muss es das Ziel sein, durch Schaffung von Kompetenzzentren, höchste Qualität sowohl beim Personal als auch bei der Ausstattung zu sichern“, ist die Handelskammer überzeugt.

Das Dienstleistungsangebot könnte erweitert werden, indem die Entwicklung der privaten Gesundheitsversorgung in Kooperation mit der öffentlichen Gesundheitsversorgung in der Planung noch stärker berücksichtigt würde. In der Peripherie brauche es ein Netzwerk von Hausärzt/innen, Fachärzt/innen und Krankenpfleger/innen, damit die Betreuung von chronisch Kranken vor Ort erfolgen kann. Dies würde die Krankenhäuser entlasten. Voraussetzung dafür ist ein funktionierendes informatisches System.

Da Herz-Kreislauferkrankungen und psychische Erkrankungen in unserer modernen Gesellschaft ständig zunehmen, sollte noch stärker auf Vorsorge statt Nachsorge gesetzt werden. „Gerade gegen diese Zivilisationsleiden sind Maßnahmen der Prävention und der Gesundheitsförderung am effektivsten und gleichzeitig am kostengünstigsten.“

„Deshalb soll der Breitensport als langfristig wirksamste Vorsorgemaßnahme verstärkt gefördert werden“, so Alfred Aberer, Generalsekretär der Handelskammer Bozen.

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

Kommentare (10)

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  • criticus

    So weit ich den Inhalt verstehe, schlägt die Handelskammer vor, die Verwaltungen zusammen zu legen. Finde ich nicht schlecht, wozu braucht jedes Krankenhaus so einen aufgeblähten Verwaltungsapparat. Würde man sicherlich Geld sparen.

  • prof

    Vielleicht wird demnächst die Handelskammer mit Präsident M.Ebner an der Spitze fordern,daß alle,auch die kleinsten gedruckten Medien in Südtirol, am besten bei der Athesia aufgehoben wären,denn damit könnte bei den Versandkosten gespart werden und die Öffentlichen Beiträge können somit alle in den gleichen Topff fließen.

  • besserwisser

    Die Handelskammer könnte mit gutem Beispiel vorangehen und bei sich selber anfangen. Den Gesundheitsbetrieb braucht es, aber für was es die Handelskammer braucht weiss wohl niemand so genau? Die paar Datenbanken könnte ein privater mit drei Mitarbeitern verwalten….

    • asterix

      Die Handelskammer als Lobbyverein des Ebnerclans hat natürlich wieder einmal die tollsten Vorschläge. Haben sie Sorge dass ihre Kuchenschnitte nicht reicht, die Hungerleider? Auf private Strukturen ausweichen sollen die „Normalos“? Ja da müsste ich Ebners Einkommen haben. Die Sollen sich um ihren Scheis…. kümmern und nicht über etwas herziehen, von dem sie mit ihren Gesichtern und Einkommen keine Ahnung haben. Oder hat irgend jemand schon mal den Handelskammerpräsidenten in irgend einer Notaufnahme warten sehen.

  • robby

    Wurde die Südtiroler Sanität nicht erst vor kurzem mit hohen Kosten und viel Arbeitsaufwand dezentralisiert?

  • sepp

    Asterix gonz deiner meinung und bei der handelskammer amol die topverdiener weck leute wies michile brauch mo nett

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