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Neue Brüste

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Jede achte Frau erkrankt im Laufe ihres Lebens an Brustkrebs. Der Plastische Chirurg Lorenz Larcher über die Angst vieler Frauen, ihre Weiblichkeit zu verlieren – und wann ein Brustkrebs-Gentest sinnvoll ist.

Tageszeitung: Herr Dr. Larcher, wie viele Brustkrebspatientinnen kommen pro Jahr zu Ihnen, um ihre Brust wieder rekonstruieren zu lassen?

Lorenz Larcher: Grundsätzlich sind es schon einige Hundert, die in den Brustgesundheitszentren mit der Diagnose Brustkrebs vorstellig werden. Und zwischen 50 und 100 Frauen sind es, die sich nach einer Tumorentfernung und Bestrahlung an uns wenden, um die Brust rekonstruieren zu lassen. Denn oft bleiben auch stigmatisierte Narben und eine störende Veränderung der Brustform zurück. Das Ziel ist es dann, den Patientinnen ihre Weiblichkeit zurückzugeben, es kommen aber auch Frauen zu uns, die sich vorsorglich ihre Brüste entfernen lassen bzw. in weiterer Folge wieder aufbauen lassen wollen.

Wie schwer ist es für Frauen, diesen Schritt auch wirklich zu gehen?

Die Diagnose Brustkrebs ist immer schwer und mit Ängsten verbunden. Das zieht einem erstmals den Boden unter den Füßen weg. Auch weil Brustkrebs, statistisch gesehen, sehr häufig vorkommt. Jede achte Frau entwickelt im Laufe ihres Lebens Brustkrebs. Die Diagnose hängt auch mit existenziellen Ängsten zusammen. Bei Diagnosestellung stehen die Frauen fast immer mit beiden Beinen im Leben, haben eine Familie, sind Mütter. Statistisch liegt das Durchschnittsalter bei Erstdiagnose um die 60 Jahre. Wir sehen aber zunehmend jüngere Frauen, die an Brustkrebs erkranken. Das könnte daran liegen, dass immer mehr Frauen zur Vorsorge gehen oder sich auch selbst die Brust nach möglichen Knoten abtasten. Und was man nicht vergessen darf, die Brust ist ein sichtbares Zeichen der Weiblichkeit und der Fruchtbarkeit. Die Form der Brust geht oft Hand in Hand mit dem Selbstwertgefühl der Frau. Deshalb erleben die meisten Betroffenen den Verlust der Brust, aber auch dass sie nicht mehr so aussieht, wie früher als psychisch sehr belastend.

Was sagen Sie diesen Frauen, die Angst davor haben, mit ihrer Brust auch ihre Weiblichkeit zu verlieren?

Ich kann das natürlich verstehen. Ich sage den Frauen dann aber, dass wir alles Erdenkliche tun…

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