„Wir sind enttäuscht“
Die Süd-Tiroler Freiheit ist enttäuscht darüber, dass Staatspräsident Sergio Mattarella den Aktivisten Heinrich Oberleiter nicht begnadigt hat.
LH Arno Kompatscher hatte es im TAGESZEITUNG-Interview am Samstag klipp und klar gesagt: Es werde keine Begnadigung für Heinrich Oberleiter geben. Eine Begnadigung stehe auf dem Samstag-Gipfel nicht auf der Tagesordnung, so der LH.
Die Tageszeitung „Dolomiten“ hatte am Freitag spekuliert, dass Mattarella den Puschtra Bui begnadigen würde. Dazu der LH: Wer davon ausgehe, verstehe von den diplomatischen Gepflogenheiten nichts!
Die Süd-Tiroler Freiheit bezeichnet es am Samstag als enttäuschend, dass der italienische Staatspräsident, „der heute freundschaftlich und mit allen Ehren eines Gastes in Süd-Tirol empfangen wurde“, wieder nicht bereit war eine Geste der Versöhnung zu setzen und den Freiheitskämpfer Heinrich Oberleiter zu begnadigen.
„Es ist dies nicht nur menschlich eine Tragödie für Oberleiter und seine Familie sondern auch ein nicht zu rechtfertigender Affront gegenüber Süd-Tirol. Unter diesen Umständen wäre Mattarella besser in Italien geblieben“, so Sven Knoll in einer Aussenung.
Knoll schreibt außerdem:
„Schöne Worte von Frieden und Europa nutzen gar nichts, wenn diesen Worten keine politischen Taten folgen. Angesichts der politischen und kulturellen Verbrechen, die Italien in Süd-Tirol begangen hat, angesichts der Folterungen und Auftragsmorde, die von Italien in Süd-Tirol verübt wurden, aber vor allem angesichts der gewaltsamen Annexion Süd-Tirols, das nie zu Italien gehören wollte, wäre es ein längst überfälliger Akt der Wiedergutmachung gewesen, wenigstens die Süd-Tiroler zu begnadigen, die aus politischen Gründen von Italien verurteilt wurden und seit über 50 Jahren im Exil leben müssen.
Doch nicht einmal dazu ist Italien bereit.
Deutlich hat sich heute wieder einmal gezeigt, wohin Kompatschers unterwürfige Rompolitik führt, nämlich zu gar nichts!“
Die Junge Süd-Tiroler Freiheit nutzte den Gipfel für eine politische Aktion. Van der Bellen und Matarella wurden mit einem Transparent mit der Aufschrift „BEGNADIGUNG DER SÜD-TIROLER FREIHEITSKÄMPFER“ in Meran empfangen.
Der Chef der Jungen STF Peter Gruber:
„Aus unserer Sicht ist ein Schlussstrich in diesem dunklen Kapitel der Süd-Tiroler Geschichte erst möglich, wenn alle Süd-Tirol Aktivisten begnadigt werden. Neben Heinrich Oberleiter sind dies noch Erhard Hartungen, Josef Forer, Siegfried Steger und Egon Kufner. Mit unserer Aktion fordern wir die Begnadigung aller unserer Freiheitskämpfer.“
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Kommentare (13)
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iceman
zu sehen, wie dem Knoll von zwei weisen Männern die Streichholzschachtel aus der Hand geschlagen wird, ist einfach eine Genugtuung.
yannis
>>>>von zwei weisen Männern…………
von zwei greisen Männern, oder alte Polit-Clown‘s die den Steuerbürger nur einen Sack Geld kosten.
sabine
Hab ich mir schon gedacht dass da nichts draus wird. dass dieser Staat nicht endlich mal ein Zeichen der Versöhnung setzen kann!!!
quovadis
Eine vertane Chance!
huwe
Ich verstehe nicht, was dieses Gebettel sein soll, diese Puschtra Buam, sind eine Ewigkeit im Ausland, da kommt’s auf die Paar Tage auch nicht mehr ann.
Einen Faschistischen Staat sollte man nie niederkniehen, das einzige was vernünftig wäre, weg von den S…. Haufen.
markp.
@huwe
Heimweh kann auch noch nach sovielen Jahren weh tun, also durchaus verständlich, wenn man seine Heimat noch einmal als lebender Mensch betreten will ohne verhaftet zu werden.
silverdarkline
„Besser in Italien geblieben“…ach Knoll, was soll man dazu noch sagen?
prof
@huwe
Meines Wisses muß man für eine Begnadigung selbst ansuchen,ist dies überhaupt geschehen?
markp.
Das Ansuchen haben seine Kinder vor etlichen Wochen in die Wege geleitet.
wollpertinger
Laut LH Kompatscher ist die Begnadigung kein politischer, sondern ein persönlicher Akt. Mich würde interessieren, war der Mattarella persönlich gegen den Oberleiter hat. Als Napolitano den Egon Kufner (in Florenz wegen des Attentates auf der Porzescharte mit vier Toten verurteilt) begnadigt hat, was das sehr wohl ein politischer Akt, der als politischer Erfolg gefeiert wurde. Dass Kufner laut Erkenntnis des Gerichtes in Wien mit dem Attentat nichts zu tun hatte, spielt dabei keine Rolle, in Italien war er verurteilt.
mannik
Weshalb schreibt die Junge STF dann, dass Egon Kufner noch zu begandigen sei?
mannik
begnadigen
mannik
Gerade solche Aussendungen von Knoll sind Gift für Prozesse der Entspannung. Falls es noch Beweise braucht, dass es ihm eher darum geht die Spannung zu schüren und nicht um den Erfolg in der Sache selbst…