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Langsame Entspannung

Der Zivilschutzstatus Bravo (Voralarm) bleibt angesichts des mäßigen hydrogeologischen Gefahrenpotentials auch am Montag bestehen, wurde im Landeswarnzentrum festgelegt.
+++ UPDATE 19.37 Uhr +++
Am Abend haben die Zivilschützer Bilanz gezogen.
Im Laufe des Montags ist die Anzahl der gesperrten Straßen von 53 auf 36 gesunken, auch die Anzahl der stromlosen Haushalte ist geringer.

Seit Mitternacht bis 19 Uhr wurden 77 Einsätze der Freiwilligen Feuerwehren und 25 der Berufsfeuerwehr gezählt sowie 161 über die Landesnotrufzenztrale disponierte sanitäre Einsätze und 16 Bergrettungseinsätze, berichtet die heutige Leiterin des Lagezentrums Francesca Monti.

Situation bei den Straßen

Die Anzahl der geschlossenen  Straßen schwankte im Laufe des Tages, um 19 Uhr waren noch 36 Landessstraßen und Staatsstraßen geschlossen sowie zahlreiche Gemeindestraßen, mit Schwerpunkt im Oberen Vinschgau und Sulden, Martell, Schnalstal und Gadertal.

Das Gadertal ist nicht erreichbar, auch nicht über den Campolongopass, da dieser geschlossen ist.

Im Pustertal ist die Staatsstraße beim Kniepasseck einspurig befahrbar, die Sonnenstraße wurde um 15.30 Uhr geöffnet.

Die Straße Sulden-Gomagoi-Trafoi ist ab Prad zu. Martell ist ab Gand gesperrt. Das hintere Ahrntal ist nicht erreichbar. In Schnals hat sich die Situation verbessert, die Sperrung erfolgt etwas nördlich zu. Zwischen Toblach und Cortina ist die Straße zu, nur über Kreuzbergpass erreichbar. DIe Straße nach Taufers im Münstertal konnte um 16 Uhr geöffnet werden.

Situation auf den Hauptverkehrsarterien

Die Brennerbahnlinie ist regulär in Betrieb. Die Vinschger Bahnlinie ist seit 12 Uhr wieder in Betrieb.

Pustertaler Bahnlinie geschlossen: in Mühlbach ist um 6.10 Uhr in der Früh ein Zug entgleist, in St. Lorenzen sind um 11 Uhr Bäume auf eine Oberleitung gefallen und es hat sich ein Erdrutsch ereignet sowie eine Unterspülung bei Olang. Die Bahnlinie bleibt mindestens bis morgen gesperrt. Die Räumungsarbeiten beginnen morgen.

74 Evakuierte in Martell

In Martell musste am Nachmittag ein Hof mit vier Bewohnern aus Sicherheitsgründen evakuiert werden. Insgesamt sind in Martell 74 Personen evakuiert, von denen 60 privat untergebracht sind und 14 in Notunterkünften der Sektion Zivilschutz des Weißen Kreuzes.

Noch 1181 Abnehmer ohne Strom

Die Anzahl der Abnehmer ohne Stromversorgung schwankte während des Tages: in der Früh waren es noch 2331, um 19 Uhr 1181.

Das haben wir bislang berichtet:

„Die Lage“, betont Bevölkerungsschutzlandesrat Arnold Schuler, „bleibt nach wie vor angespannt, deshalb rufe ich die Bevölkerung dazu auf, sich auch weiterhin möglichst nicht im freien Gelände aufzuhalten“. Der Landesrat nahm heute (18. November) an der Sitzung der Bewertungskommission im Landeswarnzentrum in der Agentur für Bevölkerungsschutz teil. Die Experten haben in dieser Sitzung beschlossen, den Zivilschutzstatus Bravo (Voralarm) beizubehalten, berichtet der Vorsitzende der Bewertungskonferenz und Koordinator des Landeswarnzentrums Willigis Gallmetzer. Durch gesättigte Böden und weitere Schneefälle bis in mittlere und tiefe Lagen und Niederschläge besteht mäßiges hydrogeologisches Gefahrenpotential.

Wetterlage: Ab Mittwoch nehmen Niederschläge ab

Am Abend breiten sich von Süden her neue Niederschläge auf das ganze Land aus, berichtete Meteorologe Philipp Tartarotti vom Landeswetterdienst im Hydrographischen Amt in der Agentur für Bevölkerungsschutz.  Die Schneefallgrenze liegt dann zwischen 500 und 1000 Metern. Die Temperaturen steigen auf 2 Grad bis 8 Grad. Im ganzen Land sind in den nächsten 24 Stunden nur noch bis 10 Millimeter Niederschläge zu erwarten und im Bereich Ulten und Dolomiten bis zu 20 Millimeter, aber auch im Osten sind größere Spitzenwerte möglich. Ab dem übermorgigen Mittwoch (20. November) sind keine nennenswerten Niederschläge bis zum Wochenende vorhergesehen. Allzu starke Sturmböen sind ab heute unter 1400 Metern Meereshöhe nicht mehr zu erwarten.

Hohe Lawinentätigkeit und starker Wind

Gestern (17. November), berichtete Fabio Gheser vom Lawinenwarndienst, wurde eine hohe Lawinentätigkeit verzeichnet. Der Wind bleibt stark. Die Bewertung bleibt unverändert auf Stufe 4 für den hochalpinen Bereich. Die Lawinensituation bleibt angespannt.

Pegelstände der Flüsse nicht problematisch

Die Pegel der Hauptfließgewässer sind derzeit nicht problematisch, berichtete Roberto Dinale vom Bereich Hydrographie im Hydrographischen Amt. Höhere Wasserstände sind in der östlichen Landeshälfte zu verzeichnen. Der Wasserstand in den Entwässerungsgräben in den Tallagen ist sehr hoch.

Umstürzende Bäume

Forsträtin Angelika Aichner von der Landesabteilung Forstwirtschaft berichtete von umgestürzten Bäumen; diese stellen in allen Landesteilen ein großes Problem dar, im Raum Meran hat sich die Lage beruhigt. Die Böden sind übersättigt, die Gefährdung bleibt in den nächsten Tagen aufrecht, vor allem in der östlichen Landeshälfte. Schneedruckschäden sind aufgrund des starken Nebels noch nicht einschätzbar, aber größere Schäden werden vermutet.

Die Landesgeologen berichteten von Rutschungen im Pustertal, Gadertal, Eisacktal, Unterland. Das Gefahrenpotential aufgrund der durchnässten Hänge bleibt bestehen. Im Vinschgau besteht Steinschlaggefahr.

Aus der Verkehrsmeldezentrale

Die Pustertaler Staatsstraße ist zwischen Kiens und St. Lorenzen einspurig befahrbar. Die Gadertaler Straße bleibt gesperrt. Das Schnalstal ist bis Unser Frau befahrbar, danach gesperrt.

Lokalaugenschein im Martelltal

Nach dem Lawinenabgang im Martelltal ist die Wildbachverbauung bereits mit den Aufräumarbeiten beschäftigt. Landesrat Arnold Schuler und der Direktor der Agentur Rudolf Pollinger haben sich heute Vormittag gemeinsam mit Bürgermeister Georg Altstätter einen Überblick über die aktuelle Lage vor Ort verschafft.

 

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