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Dritte Mission

Mit einer Festrede der früheren Ministerin für Bildung, Universitäten und Forschung Maria Chiara Carrozza wurde am Freitag das 22. Akademische Jahr der Freien Universität Bozen eröffnet.

Die Präsidentin der Freien Universität Bozen, Prof.in. Ulrike Tappeiner, hob in ihrer Eröffnungsrede hervor, dass die unibz neben ihrer Forschung und Lehre immer stärker zum sozialen und kulturellen Bezugspunkt des Landes wird.

„Wir haben eine unheimlich lebendige und engagierte Universitätsgemeinschaft”, sagte Tappeiner, „und zwar nicht nur in Bezug auf unser Kerngeschäft, also die Forschung und Lehre, sondern auch bei jenen Aktivitäten, die wir als Dritte Mission bezeichnen. Diesbezüglich ist unsere Universität zu einem wichtigen und sehr präsenten Ort der Begegnung und Auseinandersetzung mit aktuellen und gesellschaftlich relevanten Themen geworden.”

Rektor Prof. Paolo Lugli nutzte den Festakt, um eine erste Bilanz seiner mehr als dreijährigen Amtszeit zu ziehen. Als vollen Erfolg bezeichnete er dabei sein Ziel, eine stärkere lokale Vernetzung der Universität zu erreichen. „Darüber hinaus sind die Drittmittel für Forschung in den vergangenen Jahren von 350.000 auf mehr als 5 Millionen Euro pro Jahr gestiegen“, so der Rektor.

Noch nicht am Ziel sei man dagegen mit einigen Studiengängen, die auf die Bedürfnisse der lokalen Wirtschaft zugeschnitten wurden. „Der berufsbegleitende Bachelor für Holzingenieurwesen, ein wichtiger Faktor für Südtirols Wirtschaft, hat in diesem Jahr nur 12 Studienanfänger. Und auch beim dualen Studienzweig Automation kämpfen wir darum die Mindestzahl von 15 Studierenden zu erreichen“, so Prof. Paolo Lugli.

Die Festrede hielt in diesem Jahr die frühere italienische Ministerin für Bildung, Universität und Forschung sowie ehemalige Rektorin der Hochschule Sant’Anna di Pisa Maria Chiara Carrozza. Unter dem Titel „Wir und die Roboter: Konkurrenz, Unterstützung oder Potenzierung?“ beleuchtete sie aktuelle Entwicklungen in Bereichen wie Künstliche Intelligenz, Robotik und Biomedizinische Technik.

Vor allem in dieser Disziplin, in der auch Carrozza selbst forscht, sei Italien in der Forschung führend, erklärte die Professorin und nannte positive Beispiele wie neue Prothese- und Exoskelett-Technologien, in der Maschinen Menschen das Leben in vielerlei Hinsicht erleichtern können. Die Wissenschaftlerin und frühere Bildungsministerin rief auch die Verantwortlichen der unibz auf, noch mehr in diesen Bereich der Forschung zu investieren. „Hier geht es nicht um technologische Errungenschaften, sondern auch darum, Lösungen für soziale oder gesundheitliche Herausforderungen unserer Zeit zu finden“, so Carrozza.

Wie die Freie Universität Bozen aus Perspektive von Studentinnen und Studenten gesehen wird, brachten die Studierendenvertreter Gabriele Scalise und Eleonora Pizzini zum Ausdruck. „Wir leben hier in einem mehrsprachigen und teils auch multikulturellen Umfeld, und dass diese Werte auch innerhalb der Universität gelebt werden, ist für unsere Ausbildung ein großer Mehrwert“, unterstrichen die beiden Studierendenvertreter. „Neben dem Studienangebot selbst ist dies sicher einer der wichtigsten Gründe, wieso die unibz als Studienort gewählt wird”, so Scalise und Pizzini.

Grußworte der Stadt Bozen und des Landes Südtirol überbrachten Bozens Bürgermeister Renzo Caramaschiund Landeshauptmann-Stellvertreter Giuliano Vettorato. Musikalisch begleitet wurde die Feier vom Streicher-Quartett Felix Ensemble.

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

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