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Die grünen Haltestellen

Die Arbeiten an den neuen Wartehäuschen entlang der Metrobus-Linie im Überetsch stehen kurz vor dem Abschluss. Ob die Kritik an der Funktionalität und dem Design der Haltestellen nun verstummt?

von Lisi Lang

Die neuen Wartehäuschen entlang der Metrobus-Linie im Überetsch sorgen immer wieder für Diskussionen. Viele Bürger und Pendler zweifeln an der Funktionalität der neuen Wartehäuschen, wiederum andere beklagen sich über das optische Erscheinungsbild oder die zu hohen Kosten. Wie aus einer Anfrage der Freiheitlichen hervorgeht, sieht die Lieferung der 26 Haltestellen nämlich Gesamtkosten von 745.370,04 Euro plus Mehrwertsteuer vor. „Das sind einfach riesige Summen, die für ein paar neue Wartehäuschen bezahlt werden, wobei die alten noch funktioniert hätten“, kritisiert Dietmar Zwerger, Gemeinderat der Freiheitlichen in Kaltern.

Die Arbeiten an den neuen Haltestellen stehen nun kurz vor dem Abschluss. In Unterplanitzing werden kommende Woche die Metallverkleidungen für den Fahrgastunterstand an der Haltestelle im neuen Corporate Design des Metrobusses vervollständigt. In der nächsten Woche wird dann der Fahrgastunterstand in St. Pauls fertig gebaut. Bis Dezember 2019 sollen die Unterstände an den Haltestellen des Metrobusses bei Eppan Bahnhof und Untere Gand folgen. „Ähnlich wie für die Südtirol-Bahn wurde nach einem Ideenwettbewerb 2017 entschieden, für die Haltestellen ein einheitliches, leicht wiedererkennbares und funktionales Corporate Design einzusetzen“, erklärt Mobilitätslandesrat Daniel Alfreider.

Jede Haltestelle wird insgesamt 18 Meter lang sein und entspricht somit der Länge des Metrobusses. „Die Halteplätze bestehen jeweils aus neun Elementen und sind für Menschen mit Beeinträchtigungen jetzt leichter zugänglich als bisher“, so Alfreider. Alle Elemente sind mit grün beschichtetem Blech verkleidet.

Und wie sieht es mit der Funktionalität der neuen Wartehäuschen aus? In den letzten Monaten hat der Landesrat mehrmals betont, dass die aktuellen Wartehäuschen noch nicht fertig sind, sondern dass es sich bei den grauen Betonbauten nur um die Basiselemente handelt. Jetzt wurden die Basiselemente mit grünem Blech verkleidet und das war’s?

Nicht ganz. „Einige Haltestellen erhalten noch ein etwas längeres Dach, welches mehr Schutz bietet“, erklärt Projektkoordinator Enrico Croce. Einige weitere Wartehäuschen werden an den Seiten zudem mit einer Werbetafel ausgestattet, welche gleichzeitig auch vor Wind und Wetter schützen soll. „Die Haltestelle im Bild ist fertig, jene in St. Pauls wird nächste Woche samt Werbetafel fertiggestellt“, so Croce.

Auf der Metrobus-Strecke im Überetsch haben Mitarbeiter der Landesabteilung Mobilität an vier Kreuzungen kürzlich zudem ein neues, intelligentes Ampelsystem getestet. „Wir sind mit den Tests zufrieden. Voraussichtlich bis Februar 2020 werden wir sie definitiv installieren“, erklärt der Projektkoordinator. Wie Croce erklärt, können die Fahrer des Metrobusses durch das neue Ampelsystem die Ampel künftig selbst auf Grün schalten. Durch das intelligente Ampelsystem sei es für den Metrobus immer möglich, vor dem Privatverkehr loszufahren und somit schneller ans Ziel zu kommen. An vier Kreuzungen im Überetsch werden die neuen Ampelsysteme in Betrieb genommen: in St. Pauls (Eppan), Eppan Bahnhof, Unterplanitzing (Kaltern) und in der Unteren Gand (Eppan).

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

Kommentare (15)

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  • florianegger

    Werden sich unsere Gäste über den Ampelsalat in gleich mehrfacher Ausführung freuen, wenn sie nach Kaltern kommen. Warum muss heutzutage alles so megakompliziert sein um gut und schön zu sein? Wäre eine Hausverstandlösung zu billig gewesen?

    • andreas

      Eure Gäste, wen immer du meinst, sollten mit ein paar Ampeln nicht überfordert sein.
      „Bei Rot bleib stehen, bei Grün darfst gehen“ wäre eine Möglichkeit in die Prospekte zu schreiben, um auch euren Gästen das komplizierte Südtiroler System zu erklären.

  • george

    Solche Wartevorrichtungen ohne Seitenschutzwände und mit einer solchen Bedachung bieten kaum einen Wetterschutz und sind für die dort Wartenden eine Zumutung. Und dies noch bei solch enormen Kosten! Wer ist für diesen Fehlauftrag bzw. für diese Fehlkonstruktion verantwortlich?

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