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Die Tram-Gegner

Das Bürgerkomitee, welches das  Referendum am 24. November in Bozen angestoßen hat, schätzt die Gesamtkosten für eine Tram auf bis zu 250 Millionen Euro.

Von Thomas Vikoler

Der Test für das Video wurde selbstredend mit einem Auto durchgeführt, denn eine Tram gibt es in Bozen bisher nicht. Aber um sie scheint sich derzeit alles zu drehen.

Im Video sieht man durch eine Frontscheibe eine 6,35 Kilometer lange Fahrt vom Bahnhof Sigmundskron bis zum Bozner Zugbahnhof. Dort werden 28 Kreuzungen und 40 Zebrastreifen überquert, die Fahrtzeit beträgt – ohne Haltezeit an den potentiellen 17 Haltestellen – knapp 16 Minuten.

Mit diesem Video will das Verkehrskomitee der Bozner Bürger „neutral“ über die geplante Tram in der Landeshauptstadt informieren, wie Davide Costa, Michele De Luca, Ermanno Gaballo, Pierluigi Paroli, Ada Pipitone und Marco Trusiani auf einem Flyer zu ihrer Referendums-Kampagne mitteilen.

Dass „neutral“ in diesem Fall ein nicht einhaltbares Versprechen ist, zeigen weitere Angaben aus dem Video.

Demnach beträgt die reale Fahrzeit der Tram – inklusive Stopps an den Haltestellen – „30 bis 40 Minuten“. Eine wenig seriöse Schätzung des Verkehrskomitees, welches die Bürgerbefragung am 24. November mit seiner Unterschriftensammlung angestoßen hat. Die Landesgesellschaft STA, die ein Vorprojekt ausgearbeitet hat, geht von einer Fahrzeit von 20 Minuten aus. Vor allem wegen der Vorzugsspur auf einem Teil der Strecke.

Auch die Selbstbeschreibung des Komitees, „frei von der Politik“ zu agieren, ist nicht zutreffend: Der aktivste Tram-Gegner im Komitee ist Gemeinderat Davide Costa, gewählt auf der Liste der Fünf-Sterne-Bewegung, inzwischen Mitglied der gemischten Fraktion. Ziel der Initiative sei es u.a., „die Kommunikation mit den Körperschaften“ anzutreiben.

Die Gesamtkosten für die Tram beziffert das Komitee auf vage „200 bis 250 Millionen Euro“.

Vizebürgermeister Luis Walcher hatte vergangene Woche 180 Millionen Euro genannt, genauere Zahlen will er am Mittwoch auf einer Pressekonferenz bekanntgeben.

Das Komitee um Davide Costa bietet eine Alternativ-Lösung zur Tram an, und die heißt Oberleitungsbus, auch Filobus oder Trolleybus genannt. Dafür rechnet es – ohne genauere Analyse – mit Kosten von rund 120 Millionen Euro für zwei Linien.

Ein Oberleitungsbus war in Bozen bereits früher von dem damaligen Transport-Landesrat Michele Di Puppo ins Gespräch gebracht worden.

Das Bürgerkomitee organisiert zum Referendum drei Informations-Abende: Am 7. November im Dreiheiligen-Saal, am 13. November im Anne-Frank-Saal, am 20. November in der Dante-Schule (jeweils 20.00 Uhr).

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

Kommentare (5)

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  • andreas

    Ein Bürgermeister welcher sagt, dass wer nicht für die Tram ist „…non vuole bene Bolzano…“, kann man eigentlich nur nahelegen, wieder in Pension zu gehen und auch zu bleiben.

    Weder ist im Moment klar, wie viele km eigentlich gebaut werden sollen, noch wie hoch die Kosten sind.
    Die Straßen von Bozen sind zu eng, um da noch ein Tram reinzuquetschen und auch wird es immer gefährlicher, da Motorräder und Fußgänger sich z.B. an den im Stau stehenden Autos in der Romstraße vorbeischlängeln und schon ein kurzes Anfahren Unfälle verursachen kann.

    Es ist aber davon auszugehen, dass das Nein zur Tram gewinnt, ich kenne jedenfalls niemanden, der dafür wäre, es gibt aber, außer dass Caramaschi sich ein Denkmal setzen möchte, auch keine logischen Gründe dafür.

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