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377 Millionen für die Mobilität

Vinschger Bahn

Die Handelskammer Bozen hat den Südtiroler Landeshaushalt unter die Lupe genommen und für den Bereich Verkehrs- und Mobilitätsförderung Reformvorschläge ausgearbeitet. Dafür wurden 2018 über 377 Millionen Euro, also 6 Prozent des Landeshaushalts vorgesehen.

Grundvoraussetzung für wirtschaftliche Tätigkeit in der Peripherie ist eine gute Erreichbarkeit aller Ortschaften. Deshalb sind in einem gebirgigen Land wie Südtirol in diesem Bereich hohe Investitionen erforderlich, was der Investitionsanteil von 41,1 Prozent deutlich zeigt. Die Ausgaben in diesem Aufgabenbereich haben sich in den vergangenen zehn Jahren kaum verändert, stellt die Handelskammer fest

„Wichtig ist, dass in Zukunft bei allen Investitionsprojekten eine Kosten-Nutzen-Analyse vorgenommen wird und man sich auch Alternativlösungen anschaut. Dabei sind auch die Folgekosten zu berücksichtigen“, so heißt es in der Aussendung der Handelskammer..

Der öffentliche Nahverkehr habe in Südtirol ein sehr hohes Niveau erreicht. Es sei zu evaluieren, wie kapillar das öffentliche Personennahverkehrsnetz auch in den peripheren Tälern geführt werden soll. Der Kostendeckungsbeitrag durch die Fahrkarten sollte auf das Durchschnittsniveau der Mitgliedstaaten der Europäischen Union erhöht werden, meint die Handelskammer.

„Ein wesentlicher Punkt ist ein langfristiges Verkehrs- und Mobilitätskonzept für Südtirol, das auf die internationalen, regionalen, lokalen und urbanen Bedürfnisse ausgerichtet ist und sowohl den Transport von Personen als auch Waren berücksichtigt“, ist Alfred Aberer, Generalsekretär der Handelskammer Bozen überzeugt: „Auch neue Verkehrsmodelle müssen angedacht werden, wie etwa selbstfahrende Busse.“

Es gelte die regionale Verkehrsinfrastruktur, darunter vor allem die Straßen auszubauen beziehungsweise zu erneuern. Dies betreffe sowohl die Städte als auch die Peripherie.

Wirtschaftliche und effiziente Lösungsvorschläge müssten ausgearbeitet werden, damit das regionale und überregionale Straßen- und Schienenverkehrsnetz, das die Kapazitätsgrenze bereits erreicht hat, weiterhin gut funktioniert. Außerdem könnten mit Subventionierungen Anreize für eine stärkere Verlagerung des Güterverkehrs auf die Schiene geschaffen werden.

Damit auf dem Arbeitsweg vermehrt die öffentlichen Verkehrsmittel anstelle des eigenen Fahrzeuges genutzt werden, müssten die teils überfüllten Züge bzw. Busse durch größere mit mehr Sitzplätzen ersetzt werden, die in den Stoßzeiten häufiger eingesetzt werden. Auch Apps könnten zu einer Verbesserung beitragen, jedoch bräuchte es offene Datenbanken, in denen alle öffentlichen Verkehrsmittel mit Verspätungen und Ausfällen in Echtzeit aufscheinen, so die Handelskammer.

 

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

Kommentare (4)

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  • leser

    Es ist schon der hammer dass die handelskammer der landesregierung versucht vorzuschreiben was sie zu tun hat
    Sozusagen das ei befiehlt dem huhn
    Warum das wohl so ist und warum wohl niemand eine gegenstimme erhebt

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