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„Wie mit dem Heiligen Geist“

Jürgen Wirth Anderlan (Foto: SSB)

Der Südtiroler Schützenbund kritisiert die harten Urteile gegen neun katalanische Politiker die spanische Justiz scharf.

Zwischen neun und 13 Jahre Haft für neun katalanische Politiker entschied der spanische Oberste Gerichtshof. Begründung: Aufruhr und Veruntreuung.

Zum Vergleich: erst vor kurzem wurde ein Mann aus Eritrea in Memmingen zu 14 Jahre Gefängnis wegen Vergewaltigung, Körperverletzung und sexueller Nötigung an drei Frauen verurteilt“, so Jürgen Wirth Anderlan, Landeskommandant des Südtiroler Schützenbundes in einer Aussendung.

„Ab jetzt wird es schwierig, die schönen Sonntagsreden von einem friedlichen, demokratischen und geeinten Europa, indem die Grenzen keine Rollen mehr spielen, zu verteidigen. Wenn es darauf ankommt, zählen nur die Nationalstaaten und die scheinbar unsichtbaren Grenzen werden zu Stahlmauern verstärkt mit Panzerglas“, so Wirth Anderlan. „Dieses Europa geht in die völlig falsche Richtung, denn die Opfer eines solchen Europas sind wir, die Völker und Regionen in diesem Europa. Man sollte nämlich nicht vergessen, dass es in Europa mehr Minderheiten als Nationalstaaten gibt“, so der Landeskommandant.

„Europa wächst nicht durch Nationalstaaten zusammen, sondern durch Menschen mit verschiedenen Sprachen, Kulturen und Traditionen. Wir wollen kein Europa der Nationalstaaten. Wir wollen ein Europa der Völker, die im Respekt zusammen leben. Aber dann müssen wir auch lernen, den Wunsch der Völker zu respektieren. Sonst passiert mit dem europäischen Geist dasselbe wie mit dem Heiligen Geist. Den hat auch niemand gesehen oder gespürt“, schließt Jürgen Wirth Anderlan.

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

Kommentare (11)

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  • besserwisser

    Die Aufgabe der Schützen ist es nicht Politik zu betreiben und zu allem ein statement und eine Presseaussendung zu machen!

  • erich

    Erst einmal überlegen was es heißt Europa der Regionen. Die Hauptverkehrsadern würde zu unberechenbaren Konflikten führen. Das wäre nur ein Beispiel.

  • noando

    der schützenbund kritisiert die harten urteile. ach so, aber nicht die verurteilung? also wären die urteile mit halben strafmaß für den schützenbund ok? oder wäre es ok, wenn der eritreer ein paar jahre mehr bekommen hätte? facepalm

    ein selten blödsinniger vergleich. das wäre, als ob man sich bei einer geschwindigkeitsübertretung in italien, über die hohe geldstrafe aufregen würde und mit niedrigeren strafen im ausland argumentieren würde.

    aber herr wirth anderlan möchte ja grundsätzlich argumentieren und fordert also, dass ein im vorfeld als illegal deklariertes referendum welches trotzdem abgehalten wurde, dass obwohl die abstimmung nicht für alle möglich war (chaos), und dass ein nicht repräsentatives ergebnis als grundlage für die unabhängigkeitserklärung verwendet wurde, von europa/spanien „respektiert“ wird. mit einem europa, welches mit respekt zusammen lebt, bzw. mit einer demokratie und gewaltenteilung, hat ihre forderung gar nichts zu tun! sie sprechen von einem großen geeinten europa, wollen aber dass jedes seitental autonom entscheiden kann, damit es nicht zu einem „opfer“ wird. wie soll das gehen, dass jede minderheit durch abspaltung zur mehrheit wird?

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