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Überholt Silbernagl Gatterer?

Wie Markus Silbernagl seine Macht im Südtiroler Bussektor ausbaut, während sein Konkurrent Ingemar Gatterer zu kämpfen hat.

von Heinrich Schwarz

Wenn das Land seinen Plan in die Tat umsetzt und den öffentlichen Busverkehr künftig selbst durchführt, bleiben den privaten Busunternehmen nur noch die Brotkrümel, die das Land abgibt.

Den größten Schaden würde die SAD erleiden. Das Unternehmen, das erst vor wenigen Jahren von Ingemar Gatterer gekauft wurde, führt heute rund 65 Prozent der außerstädtischen Busdienste durch.
Der Rest entfällt auf das Konsortium LiBUS, dem 19 private Busunternehmen angehören (einige davon im Besitz von Ingemar Gatterer).

Zu den LiBUS-Mitgliedern mit den meisten gefahrenen Kilometern gehört Silbernagl. Also könnte der Plan des Landes auch den Betrieb von Markus Silbernagl negativ treffen.

Silbernagl und seine LiBUS-Kollegen (Markus Silbernagl ist Präsident des Konsortiums) hatten sich für die Neuausschreibung der öffentlichen Busdienste viel vorgenommen. Doch nach dem Streit mit Ingemar Gatterer entschied sich das Land dann für die Inhouse-Lösung und gegen eine öffentliche Ausschreibung.

Markus Silbernagl hat aber gezeigt, dass er nicht nur auf den öffentlichen Nahverkehr angewiesen ist. Der Kastelruther Unternehmer hat sich in den letzten Jahren mehrere Standbeine im Bussektor aufgebaut.

Neben dem klassischen Reisebüro-/Reisebus-Geschäft ist Silbernagl etwa im Fernbus-Bereich tätig. Als der absolute Marktführer Flixbus vor einigen Jahren nach Italien expandierte, wurde Silbernagl einer von drei Südtiroler Partnerbetrieben und fährt seither für Flixbus.

Weiters beteiligte sich Silbernagl im Vorjahr zusammen mit dem Busunternehmen Pizzinini und der Arbeitsgemeinschaft für Behinderte an der Ausschreibung für den Transportdienst für Schüler mit Behinderung. Das Trio konnte sich dabei gegen die Firma Tundo durchsetzen und übt seit diesem Frühjahr den Dienst mit über 40 Bussen durch. Silbernagl und Pizzinini haben dazu die Firma Easy Mobil GmbH gegründet.

Im öffentlichen Nahverkehr gelang Silbernagl vor wenigen Jahren die Expansion nach Österreich. Zusammen mit den Busunternehmen Serbus und Auto Rainer gewann Silbernagl eine Ausschreibung in Nordtirol (Bezirk Landeck). Das daraufhin gegründete gemeinsame Unternehmen Tiroler Linien Bus GmbH fährt dort mit vier eigenen Bussen.

Und nun konnte Markus Silbernagl noch eine vielversprechende Partnerschaft mit dem HGV ins Leben rufen: Mit dem Projekt „Südtirol Transfer“, das vom HGV finanziell unterstützt wird, führt Silbernagl landesweit Anschluss-Shuttle-Dienste für Gäste durch (die TAGESZEITUNG berichtete).

Laut eigenen Angaben hat die Firma Silbernagl heute über 100 Mitarbeiter und über 70 Busse.

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

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