„Hose runtergelassen“
Die Süd-Tiroler Freiheit giftet: „Der Landeshauptmann lässt mal wieder vor Rom die Hosen runter und verkauft es auch noch als großen Erfolg.“
Die Süd-Tiroler Freiheit findet klare Worte zum „kampflosen Einlenken“ von Landeshauptmann Arno Kompatscher in Sachen Lohnerhöhungen für die öffentlich Bediensteten. Der vermeintlich „weltbesten Autonomie“ würden schon wieder die Grenzen aufgezeigt, so Stefan Zelger von der STF. „Ebenso offenbar wurden einmal mehr die Schwächen des Landeshauptmanns.“
Seit Monaten verhandelt das Land mit den Gewerkschaften über Lohnerhöhungen für die öffentlich Bediensteten. Grundlage dafür ist der Südtiroler Verbraucherpreisindex, der höher ist als der gesamtstaatliche Index, da auch das Leben in Südtirol viel kostspieliger ist als z.B. in Kalabrien.
Diesen Südtiroler Index hat das Finanzministerium nun beanstandet.
Wie reagierte der Landeshauptmann? „Statt sich zu wehren, gibt er Rom, ohne die betroffenen Gewerkschaften zu informieren, umgehend nach. Mal wieder“, kritisiert Stefan Zelger von der Landesleitung der Süd-Tiroler Freiheit. Dabei hätte, so der ASGB, selbst die Verhandlungsagentur der Staatsbediensteten erst kürzlich einen Vertrag abgeschlossen, bei dem der Verbraucherpreisindex ebenfalls deutlich höher war als der gesamtstaatliche Index. Das scheint Kompatscher aber nicht zu interessieren: „Südtirol hat hier primäre Zuständigkeiten, doch der Landeshauptmann kämpft offensichtlich nur, wenn es um das eigene Gehalt geht“, betont Zelger.
Für die Süd-Tiroler Freiheit geht es hier sowohl um die längst fällige Gehaltserhöhung für die öffentlichen Bediensteten als auch um autonomiepolitische Grundsätze. „Denn was ist eine Autonomie wert, wenn es nicht einmal möglich ist, nach eigenen Regeln, die eigenen Angestellten mit dem eigenen Steuergeld angemessen zu bezahlen?!“
Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)
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