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„Sie sind nach Hause gegangen“

Nachdem BM Paul Rösch in einem Brief an Landeshauptmann Arno Kompatscher endlich Antworten rund um die Übernahme von Solland Silicon gefordert hat, rügt der LH nun Merans Bürgermeister.

In einem geharnischten Schreiben antworten Landeshauptmann Arno Kompatscher und Zivilschutzlandesrat Arnold Schuler Merans Bürgermeister Paul Rösch, der seinerseits in einem Brief nach Bozen Informationen über den aktuellen Stand in den Solland-Silicon-Verhandlungen eingefordert hatte (die TAGESZEITUNG hat berichtet).

Kompatscher und Schuler schreiben: 

„Hierzu möchten wir Sie daran erinnern, dass Sie zu allen technischen und strategischen Sitzungen in Bezug auf die Zukunft des Areals der Solland Silicon eingeladen wurden. Leider sind Sie den zahlreichen Einladungen nicht ein einziges Mal gefolgt. Unabhängig aber davon hätten Sie auch jederzeit Informationen bei uns nachfragen können, die wir selbstverständlich bereitwillig zur Verfügung gestellt hätten. Als weiteres Beispiel sei die Nacht vom 31. Mai auf den 1. Juni 2019 genannt: Nach langen Verhandlungen im Regierungskommissariat in Bozen, haben wir uns um halb elf am Freitagabend mit der Konkursrichterin, den Vertretern des Zivilschutzes und der Sicherheitskräfte auf den Weg nach Sinich gemacht, um mit den Arbeitern der Solland Silicon vor den Toren bis 3 Uhr in der Nacht über die Zukunft des Betriebs zu diskutieren, während Sie nach Hause gegangen sind. Somit waren Sie leider auch dort nicht anwesend und wir versichern Ihnen, es waren keine leichten Stunden.  

Das Amt des Bürgermeisters einer Stadt mit über 40.000 Einwohnern bringt eine große Verantwortung mit sich und die Bürgerinnen und Bürger haben natürlich das Recht informiert zu werden. Die Zukunft des Sinicher Siliziumwerks ist von allgemeinem Interesse und gerade deswegen versichern wir Ihnen, dass die Verhandlungen mit völliger Transparenz geführt werden. 

Alle vorhandenen Informationen stellen wir Ihnen gerne zur Verfügung und laden Sie daher zu einem weiterführenden Gespräch ein. Wir stehen Ihnen jederzeit auch telefonisch zur Verfügung, um Ihnen Auskünfte zu erteilen, wobei diese auf jeden Fall nur im Rahmen unseres eigenen Kenntnisstandes und unserer eigenen Zuständigkeit erfolgen können.“

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

Kommentare (35)

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  • annamaria

    Dass nach so langem Hin und Her seitens der Landesregierung jemand lieber nach Hause geht ist nicht verwunderlich!!

  • besserwisser

    im kindergarten nennt man das kasperletheater!

  • guyfawkes

    Der Tonfall dieses Schreibens ist eine bodenlose Frechheit. Eigentlich müssten sich sämtliche Meraner Bürger als respektlos behandelt fühlen.

    Ich bin sehr von LH Kompatscher enttäuscht: Das Amt des Landeshauptmannes sollte keinesfalls für solche niveaulose (Partei-)Manöver missbraucht werden!

    Überflüssig zu erwähnen dass das Schreiben ganz anders ausgefallen (und nicht an die Presse weitergegeben worden) wäre, wenn es sich um einen SVP-Bürgermeister handeln würde.

  • andreas

    @guyfawkes
    Der Ton des Schreibens ist moderat und da ich davon ausgehe, dass es so war, sogar noch freundlich.

    Wenn Rösch die Möglichkeiten zur Information und zum Mitentscheiden nicht wahrgenommen hat, um dann großartig vom LH Lösungen zu fordern, liegt der Fehler wohl beim BM.

    • guyfawkes

      …“moderat“??!!!??
      Du bist wohl zu viel hier in diesem Forum unterwegs, sodass sich deine Wahrnehmung was eine angemessene Ausdrucksweise ist und was nicht stark verzerrt hat. Wir sprechen hier von einem (offenen) Brief von zwei Mitgliedern der Landesregierung an den Bürgermeister der Stadt Meran und nicht von Antworten von dir an kurt&co.

      Ausserdem:
      1) Ich kenne die Gründe nicht die den Bürgermeister bewogen haben an den Treffen nicht teilzunehmen. Ich nehme an du kennst diese auch nicht.
      2) Die Gründe weshalb der BM am besagten Abend „nach Hause gegangen“ ist kennen wir ebenfalls nicht. Im Nachhinein betrachtet wäre es wohl besser gewesen wenn die anderen auch nicht hingegangen wären. Dieser Haufen von Möchtegern-Erpressern verdient sich diese Aufmerksamkeit nämlich nicht. Nicht auszuschliessen dass sie sich durch die Aufmerksamkeit noch bestärkt gefühlt haben ihre Erpressungsversuche auszuführen.

      • carlotta

        Lieber Guy Fawkes..
        gebe dir in allen Recht..
        auf FB hat Rösch gesagt, dass an jenem Abend, an dem er und Achi und Schuler nach Sinich sind, soll ihn der Kompi angerufen haben und gesagt haben, dass er besser zuhause bleibt, da die Arbeiter sonst nur aufgebracht würden

      • andreas

        @guyfawkes
        Geh mal davon aus, dass ich die Vorwürfe in dem Brief verstehe und auch, dass es so nicht üblich ist.
        Ich finde es nicht zwingend notwendig, immer mit Samthandschuhen miteinander umzugehen.
        Wenn die Vorwürfe so stimmen, hat der LH Recht.

    • leser

      Anderle
      Der bürgermeister hat hier weder möglichkeiten noch entscheidungsfreiheit da er keinen cent bezahlt
      Damals hat schon stocker versagt
      Der LH setzt einfach einen strich am ende und so ist es
      Kritikwürdig ist höchstens dass millionen in den sand gesetzt wurden aber dass ist geld vom steuerzahler und tut niemanden weh und obendrein bleibt es ohne folgen für due verursacher des schadens
      Da ist jeder kommentar für die fische

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