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InDanza

Les Ballets Trockadero de Monte Carlo (Foto: Zoran Jeleni)

Im Stadttheater Bozen wurde die neue Tanzsaison vorgestellt. Fünf herausragende Tanzkompanien bringen einen Mix aus großen Klassikern und unsterblichen Märchen, die Kultur der Aborigines und Amerikas bekannteste Tanzkompanie nach Bozen.

Francesco Nardelli, Direktor des Trienter Kulturzentrums C.S.C. S. Chiara und Emanuele Masi, der für das künstlerische Programm zuständig ist, haben im Rahmen der Pressekonferenz die „Tanzsaison „InDanza Bozen 2019/2020“ vorgestellt. Der Tanzreigen am Stadttheater Bozen bringt zwischen Dezember 2019 und April 2020 einen spannenden Mix an sehenswerten Tanzabenden ans Stadttheater am Verdiplatz, das soeben seinen 20. Geburtstag gefeiert hat. Und so zeigen die fünf Ensembles aus Amerika, Australien und Europa großes klassisches Ballett, unsterbliche Märchen und herausragende zeitgenössische Tanzproduktionen. Der Abo- und Ticketverkauf beginnt am 13. September an der Kasse des Stadttheaters Bozen oder online unter www.ticket.bz.it Der künstlerische Leiter Emanuele Masi erklärt: „Es gibt zwei Schlagwörter, die mich bei der Programmplanung begleitet haben: global und plural. Global, weil die Gastkünstler von Australien bis Amerika, von Russland bis Südafrika kommen. Plural durch die Vielseitigkeit der Themen und Inhalte: Afro-amerikanische Choreografien treffen auf Umweltfragen, große Klassiker auf zeitgenössischen Tanz, Märchen und Fabel auf Minderheitenthemen (Aborigines).“ Von den unwiderstehlich charmanten Parodien des Kult-Ensembles Les Ballets Trockadero de Monte Carlo (USA) zur brandneuen, zeitgenössischen Aschenbuttel-Interpretation von Jiří Bubeníček für das Nuovo Balletto di Toscana (I), über Ailey II – Amerikas Tanzexport #1, zum Tanzklassiker Giselle mit dem Yacobson Ballet aus St. Petersburg (RUS) bis hin zur archaischen, kraftvollen Hommage an die Kultur der Aborigines mit dem Australian Dance Theatre aus Adelaide; Die Tanzsaison 19/20 hat fünf faszinierende Tanzabende im Gepäck, die mit der durchdachten Auswahl von Kompanien und Titeln einen abwechslungsreichen Einblick in die Welt des Tanzes gibt. Von Dezember bis April steht monatlich ein Tanzabend auf dem Programm des Stadttheaters Bozen, den man nicht verpassen sollte. Mit einem wahren Publikumsliebling und Kultensemble wird am Donnerstag, 12. Dezember (20.30 Uhr) die diesjährige Tanzsaison eröffnet: Les Ballets Trockadero de Monte Carlo – für eingefleischte Fans kurz “Die Trocks” – üben seit ihrer Gründung 1974 im Zuge der Stonewall-Unruhen in New York weltweit ungebrochen eine große Faszination aus. Wie niemand sonst versteht es die ausschließlich aus Männern bestehende Kompanie große Klassiker aus der Tradition der legendären „Ballets Russes“ und der Neoklassik originalgetreu und voller Grazie auf die Bühne zu bringen und zugleich mit einer kräftigen Brise Humor zu persiflieren. Auf höchstem tänzerischen Niveau bieten sie pirouettierend und „en pointe“ mühelos jeder Primaballerina Paroli. Die hinreißend komische Interpretation des 2. Aktes aus Schwanensee – der legendäre Pas de Quatre um genau zu sein – ist ebenso zum Markenzeichen der Kompanie geworden wie die klischeehafte Darstellung der Tanzdiven. Mit einem zweiten, herausragenden Tanzexport aus den USA geht am Dienstag, 21. Januar (20.30 Uhr) die Tanzsaison weiter. Ailey II, die jungen Tänzerinnen und Tänzer des legendären Alvin Ailey Dance Theater, führen in bestechender Manie und mit großer Leidenschaft das amerikanische Tanztheater in die nächste Generation. Wie wenig andere verkörpert das 1974 von Alvin Ailey gegründete Ensemble – derzeit unter der Leitung des Tänzers Troy Powell – das Prädikat „made in the USA“ und präsentiert in Bozen eine Reihe pulsierender und energiegeladener Choreografien. Zwei Werke tragen die Handschrift von Robert Battle, dem Leiter der Mutterkompanie: In Takademe erklingt Jazzmusik und das athletische The Hunt wird vom Percussion-Soundtrack von „Les Tambours du Bronx“ vorangepeitscht. Where There Are No Tongues des Südafrikaners und Experten für Horton-Technik sowie die gewagte Inszenierung Breaking Point der jamaikanischen Choreografin Renee I. McDonalds vervollständigen das Programm. Am Dienstag, 18. Februar (20.30 Uhr) kommt das Nuovo Balletto di Toscana aus Florenz nach Bozen. Die vierzehn Tänzerinnen und Tänzer werden von Cristina Bozzolini mit viel Feingefühl und Weitsicht geleitet. Es ist dieser Weitsicht zu verdanken, dass Jiři Bubeníček – einer der gefragtesten Choreografen der internationalen Tanzwelt – mit der Kreation einer neuen Aschenputtel-Version beauftragt wurde. Jiří Bubeníček, zuvor selbst Erster Solist am Hamburg Ballett und an der Dresdner Oper, hat erst kürzlich mit einer neuen Carmen-Inszenierung für das Balletto dell’Opera di Roma auf sich aufmerksam gemacht. Sein Aschenputtel bezieht sich auf die Märchenversion (1812) der Gebrüder Grimm. Bubeníček überzeugt durch den Triumph von Güte und Ehrlichkeit über Neid und Missgunst. Seine wunderbar neue und betörende Tanzsprache ist ein kongenialer Partner für die überwältigend schöne Musik von Sergej Prokof’ev. Am Dienstag, 17. März (20.30 Uhr) ist am Stadttheater Bozen mit Giselle ‚der‘ Inbegriff des romantischen Balletts zu sehen. Das Yacobson Ballet ist die erste private – also nicht an ein Opernhaus gebundene – sowjetische Ballettkompanie und wurde 1969 in St. Petersburg Leonid Yacobson gegründet. Und obwohl das Yacobson Ballet sich auch dem Modernen verpflichtet fühlt, bleibt seine bevorzugte Tanzsprache jene des klassischen Balletts. Giselle entstand 1841 aus der Hand des französischen Choreografen Coralli-Perrot und wurde im Russland von Choreografie-Großmeister Marius Petipa wieder aufgenommen. Mit der mitreißenden Musik von Adolphe-Charles Adam verkörpert das Ballett den Höhepunkt einer Epoche, in der Zauberwesen, Geister und Feen die Tanzbühnen bevölkerten und in der das Idealbild der Ballerina, im zarten Tutu auf Spitze schwebend, für immer geprägt wurde. Diese Geschichte von Liebe, Verrat und Erlösung, zwischen fröhlichen Bauernfesten, adeligen Prinzen und schwerelosen, schicksalhaften Feenwesen, fasziniert das Publikum bis heute. Archaisches, kraftvolles und elegantes Tanztheater aus dem fünften Kontinent: Mit „The Beginning of Nature“ von Garry Stewart für das Australian Dance Theatre hebt sich am Dienstag, 21. April (20.30 Uhr) zum letzten Mal der Vorhang für den Tanz. Das ADT ist das innovativste Aushängeschild des zeitgenössischen Tanzes „Down Under“. Die Arbeit des radikalen Choreografen zielt darauf ab, in den Dialog mit den ältesten Traditionen Australiens, insbesondere mit der Kultur der Aborigines, zu treten. Die Choreografie ist eine faszinierende Darstellung des Ökosystems und basiert auf den Rhythmen und Zyklen der Natur: Alle Lebensformen verschmelzen zu einer komplexen, harmonischen Symphonie; Die fesselnde Tanz-Musik-Performance begeistert auch musikalisch mit elektronischen Loops, einem Streicherquartett und zwei Sopranistinnen. Das Libretto ist in Kaurna geschrieben, dem Dialekt eines Stammes der Aborigines, der in den Ebenen rund um Adelaide beheimatet ist. PROGRAMM 12.12.19 – 20.30 Uhr: Les Ballets Trockadero de Monte Carlo 21.02.20 – 20.30 Uhr: Ailey II 18.02.20 – 20.30 Uhr: Cenerentola/ Nuovo Balletto di Toscana 17.03.20 – 20.30 Uhr: Giselle/ Yacobson Ballet 21.04.20 – 20.30 Uhr: Australian Dance Theatre

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