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Die Besserverdiener

Foto: LPA

Das AFI nimmt die Lohnlandschaft in Südtirol unter die Lupe: In welchen Branchen und Betrieben verdienen Arbeitnehmer mehr als anderswo? 

„Mit steigender Betriebsgröße, Komplexität der Rechtsform und Innovationsgrad des Sektors steigen in der Regel auch die Einkommen aus lohnabhängiger Arbeit“, umreißt AFI-Direktor Stefan Perini das Hauptergebnis des jüngsten AFI-Zooms. Perini weiter: „Eine interessante Hintergrundinformation auch für die Ausgestaltung der Wirtschaftspolitik“.

Viele von uns kennen den Abschnitt aus der eigenen Steuererklärung: RC – Einkommen aus lohnabhängiger oder gleichgestellter Arbeit. Mit den Steuererklärungen 2018 (Steuerjahr 2017) wurden dem Fiskus in Südtirol insgesamt 5,7 Mrd. € an Einkommen aus lohnabhängiger Arbeit gemeldet. Mit einem Anteil von 57% am Gesamteinkommen ist das Einkommen aus Lohnarbeit die mit Abstand wichtigste Typologie aller Einkommen. Rein rechnerisch ergibt sich aus den insgesamt 263.798 erklärten Einkommen für Südtirol ein durchschnittliches Arbeitnehmereinkommen von 21.761 € pro Steuerzahler.

In welchen Branchen werden Einkommen aus Lohnarbeit erwirtschaftet?

Der größte Teil von Einkommen aus Lohnarbeit wird im öffentlichen Sektor erwirtschaftet (29,4%). An zweiter Stelle folgen die Privaten Dienstleistungen (18,5%). Auf den Handel und den Tourismus entfallen deutlich kleinere Anteile (12,6% bzw. 9,7%). Der tertiäre Sektor stellt 70,2% der Summe aus Lohnarbeit. Ein Viertel der Gesamt-Lohnsumme wird im sekundären Sektor generiert – im Verarbeitenden Gewerbe (17,3%) und dem Baugewerbe (7,0%). 3,6% der Lohnsumme gehen in die Landwirtschaft.

Die Profile der „Einkommens-Landschaft“

„Wenn wir uns die Einkommensprofile der Arbeitnehmer in Südtirol genauer anschauen, dann finden wir die Besserverdiener im Verarbeitenden Gewerbe, in Kapitalgesellschaften und Öffentlichen Körperschaften sowie in Betrieben mit mehr als 50 Mitarbeitern“, erläutert Vettoretto. Genau umgekehrt schaue das Profil des Geringverdieners aus: Die Arbeitnehmer mit den im Schnitt kleinsten Einkommen würden in der Landwirtschaft sowie in Kleinstunternehmen – meist Einzelunternehmen – mit bis zu fünf Angestellten arbeiten, so das AFI. Diese Muster werden auch von anderen Untersuchungen bestätigt, beispielsweise von den Analysen betreffend die Entlohnungen der Arbeitnehmer in der Privatwirtschaft, die auf der Grundlage von NISF-Daten gemacht werden.

Zurück zum AFI-Zoom: Die Profile der „Lohnlandschaft“ bilden die Struktur der Arbeitnehmer-Einkommen in Südtirol ab, aber ohne bestimmte Faktoren wie zum Beispiel der Teilzeit- oder Saisonarbeit zu berücksichtigen, wo ein geringeres Jahreseinkommen nicht gleichzeitig ein schlechter Verdienst sei, präzisiert das AFI. Des Weiteren könne man davon ausgehen, dass ein großer Teil von Steuererklärern mit geringfügigem Einkommen aus lohnabhängiger Arbeit über andere Arten von Einkommen verfügen und somit nicht automatisch als arm zu betrachten seien, schließt das AFI.

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

Kommentare (3)

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  • leser

    Tja man erkennt sofiort den leistungsfaktor landwirtschaft 3,6% verteten vom grössten verband und den meisten landtagsabgeordneten und obendrein mit allen privilegien im raumordnungsgesetz ausstaffiert und da ist nicht das bergbauerle angepeilt

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