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„Güllemenge sehr gering“

Foto: Umweltschutzgruppe Vinschgau

Nach der Polemik um die Gülle-Ausbringung auf den Arluiwiesen war der Beratungsring vor Ort und sagt: „Der Bauer bewirtschaftet die Flächen sehr extensiv und verursacht keinerlei Umweltschäden.“

Umweltschützer haben die Ausbringung von Gülle auf den Arluiwiesen bei Graun angeprangert. Experten des Beratungsrings für Berglandwirtschaft (BRING) haben daraufhin einen Lokalaugenschein durchgeführt.

In seinem Bericht kommt der BRING zum Schluss, dass die Arluiwiesen sehr extensiv bewirtschaftet werden. Die ausgebrachte Güllemenge sei sehr gering und verändere den Pflanzenbestand nicht.

„Die vier Hektar großen Arluiwiesen, die auf 1.625 Metern Meereshöhe liegen, werden nur einmal alle ein bis zwei Jahre gedüngt. Anders als von den Umweltschützern dargestellt, werden die Wiesen nicht zum ersten Mal, sondern bereits seit mehreren Jahren sporadisch gedüngt. Die Arluiwiesen sind zudem nicht als artenreiche Bergwiesen eingestuft, sondern weisen den Pflanzenbestand von Dauerwiesen auf“, schreibt der Bauernbund in einer Aussendung.

Der Bauer, der die Wiesen pflegt und bewirtschaftet, besitze nur sieben Milchkühe und zwei Kälber. Wegen des niedrigen Viehbesatzes sei auch die anfallende Güllemenge gering.

„Die Gülle auf den Arluiwiesen war in wenigen Tagen im Boden eingewachsen und nicht mehr zu sehen.“
Foto: Bauernbund

„Diese hatte der Bauer zudem im Verhältnis eins zu eins mit Wasser verdünnt. Laut Berechnung des BRING beträgt die ausgebrachte Stickstoffmenge auf den Arluiwiesen nur 15,75 Kilogramm pro Hektar und Jahr. Eine Dauerwiese, die einmal im Jahr geschnitten wird, benötigt aber zwischen 38 und 55 Kilogramm Stickstoff“, so der Bauernbund.

Er betont: „Mit der durchgeführten Düngung wurde somit nicht einmal der Stickstoffbedarf, der durch die Futterernte entsteht, abgedeckt.“

Das Fazit des BRING: „Der Bauer bewirtschaftet die Flächen sehr extensiv und verursacht keinerlei Umweltschäden.“

„Die Zahlen belegen, dass der Betrieb sorgfältig wirtschaftet“, sagt Bauernbund-Direktor Siegfried Rinner. „Die Güllemenge ist so gering, dass sie den Pflanzenbestand der Wiese nicht verändert. Von einer Entsorgung überschüssiger Gülle, wie von der Umweltschutzgruppe Vinschgau und den Grünen behauptet, kann überhaupt keine Rede sein. Die Kritiker hätten sich vorher besser informieren sollen, bevor sie von Zerstörung sprechen und Alarmstimmung verbreiten.“

Foto: Bauernbund

Auch sagt Rinner: „Gülle ist auch kein Teufelszeug, als das es gerne dargestellt wird, sondern wertvoller organischer Dünger. Diesen brauchen die Pflanzen, um nach der Heuernte wieder zu wachsen. Durch die Verbreitung der Laufställe nimmt auch die Bewirtschaftung mit Gülle zu.“

Vom Bauernbund heißt es weiters: „Zum Zeitpunkt des Lokalaugenscheins war die Gülle vollständig im Boden eingewachsen. Restmengen auf den Pflanzen wurden keine festgestellt, heißt es im Bericht des BRING, was darauf schließen lässt, dass die Gülle vorbildlich verdünnt wurde. Die Arluiwiesen weisen auch keine Pflanzen auf, die sich typischerweise an Standorten mit hohem Stickstoffangebot ausbreiten würden. Insgesamt sei der Pflanzenbestand typisch für eine Dauerwiese. Das einzig Bedenkliche sei das Aufkommen der giftigen Herbstzeitlose aufgrund der geringen Bewirtschaftungsintensität.“

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

Kommentare (46)

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  • morgenstern

    Was will er denn anderes sagen der „Beratungsring“.

  • bernhart

    wieso wurde mein Kommentar gelöscht????

  • robby

    Jetzt versteht wohl jeder was er von diesem „Beratungsring für Berglandwirtschaft“ zu halten hat. Denen ist schon echt gar nichts zu blöd.

  • kongo

    Schaut euch mal das Umweltfoto genauer an, ausgebrachte Gülle sieht für mich anders aus. Mit ein zwei Klicks kann mann es auch blau machen.Bin selber für eine saubere Umwelt, aber man sollte es nicht übertreiben.Gülle wird ein zwei mal im Jahr ausgebracht aber Flugzeuge fliegen tausende über uns hinweg,vieleicht sollte sich die Umweltschutzgruppe mehr dafür einstzen.

  • imago

    Ich fliege gerne und mehrere Male im Jahr!

  • meinemeinung

    @einereiner – du musst dich wehren wie die Katz, aber wenn Leute die hier schreiben keine aber auch wirklich keine Ahnung haben von Landwirtschaft wie man sie schon Jahrhunderte betreibt ´(mach auch schon 45 Jahre selber Landwirtschaft)ist es hart denen etwas beizubringen ,denen geht’s nur um Biodiversität usw. aber unsere Wiesen müssen wir selber mähen und schauen dass etwas wächst. Die Umweltschützer im Westen kennen wir, sind gegen alles und jedem ,wollen alles aber wenn man für 1 kg Alm Käse (Auszeichnung Gold) 19 Euro verlangt dann wird alles Zuviel und die Metro ,Euro Spin lässt grüßen.

    • george

      Mähe meine Wiese auch schon 40 Jahre lang und betreibe meinen Acker und meine Wälder selber, schaue aber trotzdem auf Biodiversität und arbeite naturnah. Muss deswegen aber nicht so über andee herziehen, wie ‚meinemeinung‘ es tut. Wahrscheinlich hat er auch jenen Tunnelblick, die meinen, dass nur seine Meinung und seine „meinemeinung“ gilt. Die Natur hat uns aber inzwischen aber immer wieder eine andere Sicht der Dinge eröffnet. Dieser versperrt ihr euch aber häufig und dafür werden immer wieder viele abgestraft, leider häufig solche, die es nicht verursachen.

      • meinemeinung

        @George – es hat hunderte Jahre so funktioniert und wird auch noch hunderte Jahre so funktionieren wenn so gearbeitet wird wie es unsere Väter getan haben , da braucht es keine Biodiversität oder sonst was ,es braucht Leute die das heute noch tun und nicht die Hände in die Tasche stecken und meinem man kann durch neue Methoden und Biodiversität die Welt ändern.

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