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Fatale Spülung

Die Spülung des Mühlbacher Stausees hat verheerende Folgen für die Fischbestände. Über Hunderttausend Brütlinge sind wohl verendet. Der Landesfischereiverband fordert nun Konsequenzen.

von Markus Rufin

Vor rund zwei Monaten machte der Landesfischereiverband in einer Aussendung auf die Spülung des Mühlbacher Stausees aufmerksam. Diese muss alle paar Jahre durchgeführt werden, um den Stausee von Sedimenten zu befreien – also zu säubern.

Das Problem: Durch das viele Sediment gehen auch die Fischbestände zurück Das bestätigen nun auch Erhebungen, die das Amt für Jagd und Fischerei vorgenommen hat.

Es ist das erste Mal dass eine solche umfangreiche Datensicherung vorgenommen wurde. Dabei werden gleich mehrere Aspekte geprüft: Trübung, Pegelgang, chemisch-physikalische Parameter sowie fischökologische Erhebungen an zehn Probepunkten zwischen Mühlbach und Bozen.

„Insbesondere für Fischbrütlinge, also Jungfische der heurigen Generation, war die Stauseespülung Großteils fatal“, erklärt Markus Heiss, Präsident des Landesfischereiverbandes.

Die Äschenbrütlinge wurden komplett vernichtet, das heißt auf keinem der zehn Probepunkte konnte nach der Stauseespülung ein Äschenbrütling nachgewiesen werden. Ähnlich bei den Forellen, wo im Durchschnitt ein Ausfall von 85 Prozent verzeichnet wurde.

Der Landesfischereiverband geht von einigen hunderttausend verendeten Fischbrütlingen aus, wenn man die gesamte Flusstrecke von Mühlbach bis Bozen hochrechnet.

Die Zahlen, die das Amt für Jagd und Fischerei liefert, sind umso schockierender, da Konzessionär Alperia und die zuständigen Behörden die Auflagen für die Spülung verschärft haben. Dennoch hat sich das Ergebnis nach wie vor nicht verbessert.

Markus Heiss kommt daher zum Schluss: „Die klassischen Stauseespülungen sind nicht nachhaltig durchzuführen und müssen deshalb durch alternative Methoden ersetzt werden.“

Der Landesfischereiverband macht auf diese Spülungen bereits seit mehreren Jahren aufmerksam und fordert die Anschaffung schonender Alternativen. Auch der Energieriese Alperia ist seit einigen Jahren auf der Suche nach Alternativen, befindet sich derzeit aber noch in der Testphase.

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