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Lanz’ Casting

SVP-Fraktionschef Gert Lanz muss darüber befinden, welcher Landtagsabgeordnete zu den Gesprächen mit den künftigen Flughafen-Betreibern mitgehen darf. Es gibt vier Bewerber.

von Matthias Kofler

Das SVP-Präsidium hat vor einer Woche die Mitglieder der Flughafen-Delegation nominiert. Diese soll rasch Gespräche mit den künftigen privaten Flughafen-Betreibern Gostner-Haselsteiner-Benko aufnehmen – und zwar noch vor Abtretung der Quoten im September. Der SVP-Delegation gehören Parteichef Philipp Achammer, Verkehrslandesrat Daniel Alfreider, der Unterlandler Bezirksobmann Oswald Schiefer, sein Bozner Pendant Christoph Perathoner und der Leiferer Vize-Bürgermeister Giovanni Seppi an.

Ein Ticket ist noch frei. Dieses soll an einen Landtagsabgeordneten gehen.

Ursprünglich war geplant, dass die Fraktion darüber befinden darf, wer sie in der Delegation vertritt. Das Problem: Fraktionschef Gert Lanz war in der vergangenen Woche im Urlaub. Im August finden offiziell keine Fraktionssitzungen mehr statt. Ob Lanz seine Kollegen nur wegen der Flughafen-Delegation kurzfristig aus dem Urlaub zurückholen wird, ist fraglich. Frühester Termin für eine Wahl des Mitgliedes wäre daher Anfang September.

Da Landeshauptmann Arno Kompatscher aber bereits Mitte September den Vertrag zur Abtretung der Landesanteile am Flughafen unterschreiben will, käme die Delegation in große Terminschwierigkeiten. Sollte keine frühere Fraktionssitzung mehr einberufen werden, dürfte die Partei auf Plan B zurückgreifen: Fraktionssprecher Lanz soll (in Absprache mit dem Obmann und eventuell auch mit dem LH) eigenständig einen Abgeordneten auswählen, der zu den Gesprächen mit den Privaten mitgehen darf.

Es gibt insgesamt vier Bewerber: Jasmin Ladurner, Helmuth Renzler, Manfred Vallazza und Franz Locher, die allesamt auch Mitglieder des Landtagsausschusses sind, der sich mit dem Flughafen-Thema befasst hat. Die besten Chancen werden der Jungpolitikerin Ladurner zugesprochen. Sie ist Präsidentin des zuständigen Gesetzgebungsausschusses und — im Gegensatz zu den Bauern Vallazza und Locher und dem Airport-Anrainer Renzler — eine überzeugte Befürworterin des Flughafens. Ansonsten hätten die Gegner in der Delegation klar die Überhand. Achammer will eine möglichst ausgewogene Vertretung gewährleisten. „Letztendlich ist es eine Parteikommission — und da kann der Obmann auch kurzfristig entscheiden“, betont ein Delegationsmitglied.

Jasmin Ladurner sagt: „Nachdem wir das Thema in der Gesetzgebungskommission behandelt haben, interessiert es mich schon. Eine Teilnahme an den Gesprächen ist aber kein Muss für mich. Ich lasse auch gerne jemand anderem den Vortritt.“ Derzeit steht noch kein Gesprächstermin fest.

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

Kommentare (17)

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  • erich

    Das ist eine Sommer Show per exelelent, den meisten wäre es peinlich im Nachhinein anzukriechen um Almosen zu erbitten

  • leser

    Die frage ist nur was gibt es da noch zu besprechen wenn die entscheidung schon lange gefallen ist
    Gostner und co bekommen ihren seid jahren verfolgten flughafen zum nulltarif den das land mit millionen finanziert hat ebenso müssen die herren für die enteigneten gründe nicht mehr bezahlen und obendrauf gibt noch solarstrom den ebenfalls der bürger bezahlt hat
    Also solche geschenke möcht ich auch haben bleibt nur due frage ob diese herren ein parteikartl haben oder ob die parteispenden ausreichend sind denn die svp hat immer noch 5 millionen schulden

  • andreas

    Ich würde mal diese Auszählreime vorschlagen:

    Ich und du, Müllers Kuh, Müllers Esel, draus bist du!
    oder
    Ene, meine, muh und draus bist du. Draus bist du noch lange nicht, musst erst sagen wie alt du bist. (Der jeweilige Politiker nennt sein Alter, z.B. 60). Nun wird gezählt: 1, 2, 3, 4, 5,….60. Du bist dran!

  • besserwisser

    da darf nur die zweite reihe antreten und sich zum kaffeeplausch treffen! alles schon eine gmahnte wiesen……

  • felixvonwohlgemuth

    Die ganze Aktion wird ja immer lächerlicher….der eigene Landeshauptmann bringt seine Partei in „Terminschwierigkeiten“ bei der Zusammenstellung der „Flughafendelegation“?

    Die Parteiführung soll doch einfach klar und deutlich sagen, dass sie den Flughafen gegen den Willen eines Großteils der Bevölkerung ausbauen will, dass sie alleine und zielgerichtet alle Schritte gesetzt hat, damit wir uns heute in dieser Situation befinden, dann würden wir uns wenigstens dieses armselige Theater ersparen.

    Die Arroganz der Macht hat sich so weit in das Herz dieser Partei gefressen, dass von einstigen Werten und Tugenden nichts mehr geblieben ist. Diese ehemalige Sammelpartei versammelt heute doch nur mehr Lobbyisten, Opportunisten und Karrieristen…zum Schaden für unser Land.

    Sic transit gloria mundi.

  • andreas

    @felixvonwohlgemuth
    Der Fehler liegt momentan wohl darin, dass sie es allen Recht machen wollen, was aber dazu führt, dass sie es niemanden Recht machen.

    Die Aktion ist mehr als peinlich und denjenigen, welcher diesen Unsinn an die Öffentlichkeit gebracht hat, würde ich wegen Rufschädigung aus der Partei werfen.

    Wobei es eigentlich egal ist, wer da mitgeht, den Sessel kann bei dieser Hitze eigentlich jeder wärmen und mehr kann da sowieso keiner der Nominierten mitreden.
    Glaube kaum, dass ein SVPler den Anwälten und Wirtschaftsberatern der 3 Herren auch nur ein Argument entgegenzusetzen hat.

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