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„Fragen wir das Volk“

Die Schützenkompanie St. Martin in Passeier hat am Samstag ihr 60-jähriges Wiedergründungsjubiläum gefeiert. Festredner war Pius Leitner.

Das Jubiläumsfest stand im Zeichen der grenzüberschreitenden Freundschaft und Kameradschaft, „denn was Freundschaft im Herzen verbindet, kann die Politik am Verhandlungstisch nicht trennen!“, betonte Hauptmann Armin Oberprantacher in seiner Rede.

Festredner Pius Leitner appellierte an die Zivilcourage: „Wo Zivilcourage beheimatet ist, braucht es keine Helden.“

„Wir feiern unsere bewegte Geschichte und unsere vielversprechende Zukunft. Wir feiern unsere Mitglieder. Und wir feiern unsere langjährige Partnerschaft mit den Schützen von Längenfeld in Tirol“, mit diesen Worten begrüßte Hauptmann Armin Oberprantacher etwa 1.000 Schützen, Jungschützen und Marketenderinnen aus allen Landesteilen Tirols zum Festakt anlässlich des 60-jährigen Wiedergründungsjubiläums der Schützenkompanie St. Martin in Passeier.

Für die Schützen aus dem Heimattal des Tiroler Freiheitshelden Andreas Hofer stand die Jubiläumsfeier im Zeichen der Freundschaft und der Kameradschaft, zumal die Kompanie von St. Martin im nächsten Jahr das Alpenregionstreffen 2020 ausrichten wird. „Das Alpenregionstreffen 2020 wird ein farbenfrohes Fest“, betonte Hauptmann Oberprantacher. „Aber nicht nur: Es wird ein Bekenntnis für unsere Heimat, für unsere Kultur, für unsere Werte und für unseren Glauben“, so der Schützenhauptmann. „Und für unsere Kameradschaft – über Grenzen hinweg. Denn was Freundschaft im Herzen verbindet, kann die Politik am Verhandlungstisch nicht trennen!“

Pius Leitner: „Zivilcourage muss unsere Triebfeder sein“

Alt-Landeskommandant Pius Leitner spannte in seiner Festrede den Bogen von den Freiheitskriegen 1809 über die Großkundgebung von Sigmundskron 1957 bis zur aktuellen Politik. „Wie schaut es mit dem Willen zu Unabhängigkeit und Freiheit aus?“, stellte Leitner angesichts des 100-jährigen Gedenktages der Angliederung Südtirols an Italien im nächsten Jahr in den Raum. „Wäre es nicht angebracht zu diesem Anlass den Willen der Südtiroler abzufragen, wie sie sich die politische Zukunft wirklich vorstellen?“, schlug Leitner vor.

Die Schützen bezeichnete der Festredner als „Hüter der Traditionen. Sie halten die Werte hoch, ehren das Erbe der Väter, trotzen dem Zeitgeist, geben Halt und Orientierung“, so Leitner. „Die Schützen sind nach wie vor das Gewissen unseres Landes.“ Leitner drückte seine Hoffnung aus, dass mit der Einführung des Faches Bürgerkunde in den Schulen in Südtirol auch Landesgeschichte und Autonomiegeschichte gelehrt werde. „Eigenverantwortung und Zivilcourage müssen unsere Triebfedern sein“, appellierte der Alt-Landeskommandant nicht zuletzt. „Wo Zivilcourage beheimatet ist, braucht es keine Helden.“

Rosmarie Pamer: „Generalprobe für 2020“

„Das heutige Fest ist eine kleine Generalprobe für das Alpenregionstreffen 2020“, begrüßte die Bürgermeisterin von St. Martin in Passeier die zahlreichen Schützen aus allen Landesteilen Tirols zum Jubiläumsfest. Die Bürgermeisterin erinnerte dabei an den geschichtsträchtigen Dorfplatz, , der viel zu erzählen habe – vor allem aus der Zeit Andreas Hofers. Grußworte überbrachten auch der Bürgermeister von St. Leonhard im Pitztal Rupert Hosp, der Major des Schützenbezirkes Burggrafenamt-Passeier Hannes Holzner und der Bataillonskommandant des Ötztales Toni Klocker.

Ehrenkranz für tatkräftige Unterstützung

„Ein solcher Jubeltag wie heute ist ein Tag, der uns helfen soll darüber nachzudenken, wofür wir dankbar sein müssen“, unterstrich Schützenkurat Pater Christoph Waldner OT in seiner Festpredigt. Das 60-jährige Wiedergründungsjubiläum war in diesem Sinne für die Schützenkompanie St. Martin in Passeier daher Anlass, um Christl Schmiedhammer Oberprantacher und Annelies Unterthurner Prünster als Dank für ihre langjährige tatkräftige Unterstützung mit dem Ehrenkranz des Südtiroler Schützenbundes auszuzeichnen.

Nicht zuletzt gedachten die etwa 1.000 Schützen auf dem Dorfplatz von St. Martin ihrer verstorbenen Helden. „Brauchen wir heute noch Helden?“, stellte Landeskommandant Jürgen Wirth Anderlan in seiner Gedenkrede in den Raum. „Für unsere Heimat ist nicht die Politik zuständig, sondern wir selber: Heimat ist im Herzen“, unterstrich Wirth Anderlan. „Jeder Tiroler, der die Freizeit für die Heimat opfert, ist ein Held“.

Der abschließende Festumzug durch den historischen Ortskern war ein farbenfroher Vorgeschmack auf das Alpenregionstreffen vom 21. bis 24. Mai 2020 in St. Martin in Passeier, zu dem mehr als 10.000 Schützen, Jungschützen und Marketenderinnen aus Bayern, Tirol, Südtirol und Welschtirol erwartet werden.

 

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