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Toter Wolf in Tirol

Wolfsartiger Kadaver ohne Kopf im Sellraintal aufgefunden (Foto: Polizei Tirol)

In Tirol wurde am Dienstag ein Tierkadaver ohne Kopf entdeckt. Das tote Tier ist mit hoher Wahrscheinlichkeit ein Wolf und wurde vermutlich erschossen. 

Wurde in Tirol ein Wolf erschossen und geköpft?

Dieser Frage gehen aktuell die Tiroler Sicherheitsbehörden, das Land Tirol und die Bezirkshauptmannschaft Innsbruck nach.

Am Dienstag wurde bei der Polizeiinspektion Kematen nämlich der Fund eines wolfsartigen Tiers ohne Kopf im Gemeindegebiet von Sellrain von einem Passanten gemeldet.

„In einem ersten Schritt hat der Amtstierarzt sichergestellt, dass das aufgefundene tote Tier mit hoher Wahrscheinlichkeit ein Wolf ist. Außerdem wurden DNA-Proben genommen, die umgehend an das Forschungsinstitut für Wildtierkunde an die Veterinärmedizinische Universität Wien geschickt werden“, erläutert Martin Janovsky, Beauftragter des Landes für große Beutegreifer im Rahmen einer Pressekonferenz am Mittwoch. Das Tier dürfte bereits zwei bis drei Tage dort gelegen sein. Das Labor werde nun in weiterer Folge auch versuchen, einen DNA-Abgleich mit den Gewebeproben, die im Zusammenhang mit den gerissenen Schafen im Bereich Sellraintal/Inntal eingeschickt wurden, vorzunehmen.

„Ob es sich beim Wolf mit dem abgetrennten Kopf und jenem Wolf, der die Schafe in Oberperfuss gerissen hat, um ein und dasselbe Tier handelt, wird durch die genetische Untersuchung wahrscheinlich nicht restlos geklärt werden können – dennoch seien viele entnommene Proben vorhanden, die abgeglichen werden“, sagt Martin Janovsky.

Auf Empfehlung des Amtstierarztes wurde der enthauptete Tierkörper in weiterer Folge zur Österreichischen Agentur für Ernährungssicherheit (AGES) nach Innsbruck gebracht. Dort wird das Tier obduziert und Todesursache festgestellt.

„Es wurde im Zuge der pathologischen Untersuchung bei dem wolfsähnlichen Kadaver eine schwere Schussverletzung im Bauchraum festgestellt, die nicht zum unmittelbaren Verenden des Tieres geführt haben dürfte“, so Martin Janovsky, Beauftragter des Landes für große Beutegreifer. Die endgültige Bestimmung der unmittelbaren Todesursache kann aufgrund des fehlenden Kopfes nicht schlussendlich abgeklärt werden.

Parallel dazu laufen die polizeilichen Ermittlungen, einen ersten Kontakt mit der Staatsanwaltschaft gab es bereits am Dienstag. „Es stehen verschiedene Straf- und Verwaltungstatbestände im Raum, die es zu klären gilt. Polizeilich werden die Erhebungen jetzt weitergeführt“, sagt Oberst Niederwieser, Bezirkspolizeikommandant von Innsbruck. Das Land Tirol prüft, ob ein Verwaltungsstrafverfahren eingeleitet wird.

Ein Ergebnis zur DNA-Analyse ist im Laufe der kommenden Woche zu erwarten. Mit letzterer kann dann schließlich definitiv bestätigt oder widerlegt werden, dass es sich um einen Wolf handelt.

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

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