„Nationalistische Aktion“
Der Rekurs gegen die Facharztausbildung: Die Süd-Tiroler Freiheit fordert die Landesregierung auf, die Ärztegewerkschaft ANAAO zu verklagen.
Die Enthüllungen von TAGESZEITUNG Online vom vergangenen Samstag über den juristischen Vorstoß der Ärztegewerkschaft ANAAO gegen die Facharztausbildung nach österreichischem Modell schlagen jetzt auch politisch hohe Wellen.
Scharfe Kritik am „verantwortungslosen Verhalten“ der italienischen Ärztegewerkschaft ANAAO, die rechtlich gegen die österreichische Facharztausbildung an den Südtiroler Spitälern vorgeht und damit nicht nur die Autonomie frontal angreift, sondern auch die Gesundheitsversorgung in Südtirol gefährdet, übt der Landtagsabgeordnete der Süd-Tiroler Freiheit, Sven Knoll.
Mit dieser Maßnahme würden auch noch die letzten deutschsprachigen Jungärzte aus Südtirol vergrault.
Das Ziel der italienischen Ärztegewerkschaft sei klar:
Die österreichische Facharztausbildung in Südtirol soll zu Fall gebracht werden, damit alles nur mehr nach italienischen Richtlinien abläuft, so Knoll.
Der STF-Politiker weiter:
„Es ist beschämend, dass ausgerechnet eine Ärztegewerkschaft ― die primär das Wohl der Ärzte und somit auch der Patienten in den Vordergrund stellen sollte ― zu solch nationalistischen und destruktiven Aktionen greift.
Die österreichische Facharztausbildung an den Südtiroler Spitälern ist die Grundvoraussetzung dafür, dass Südtiroler Jungärzte nach ihrem Medizinstudium nach Südtirol zurückkehren. Mit ihrem verantwortungslosen Verhalten schadet die italienischen Ärztegewerkschaft vor allem den Südtiroler Jungärzten selbst und fördert damit den Ärztemangel in Süd-Tirol.
Die Süd-Tiroler Freiheit fordert die Landesregierung auf, mit allen Mitteln an der österreichischen Facharztausbildung in Südtirol festzuhalten und rechtlich gegen die italienische Ärztegewerkschaft ANAAO vorzugehen. Diesem nationalistischen Treiben muss endlich Einhalt geboten werden, damit Südtiroler Jungärzte wieder in Ruhe ihre Facharztausbildung absolvieren können.“
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Kommentare (9)
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jennewein
bei italien ist es doch sooo schön
ärztemangel sollte diejenigen treffen die italien immer hochpreisen bella italia
ermelin
Die (höheren) Gehälter nach Südtiroler Kollektivvertrag kassieren die Krankenhaus-Fachärzte
welche ANAAO-Mitglieder sind (praktisch nur in BZ) aber ohne mit der Wimper zu zucken.
Obwohl diese Gewerkschaft nie einen Südtiroler Kollektivvertrag (mit-)unterschrieben hat. Also bigotter geht’s wohl nicht mehr. Sie könnten sich ja auch nach italienischem Kollektivvertrag bezahlen lassen, dann wäre der Gerechtigkeit genüge getan…….
anton76
Richtig so! Aber uns geht es ja gut…
andreas
Heute um 20.15 Uhr kommt bei ARD eine Doku, warum die kleinen Krankenhäuser gefährlich sind.
einereiner
@andreas
Die kleinen sind gefährlich, weil dort gearbeitet wird. In den großen in Südtirol kann nichts passieren, da man bis zum Untersuchungstermin eh schon gestorben ist.
yannis
Der ist gut !
mannik
Ich verstehe die Aufregung schon, aber ist es nicht so, dass sich hier eher die zuständigen Stellen an der Nase fassen müssen, weil sie nicht ausreichend geprüft haben, ob die Regelung auch wirklich gesetzeskonform ist?
Mich würde es jedenfalls nicht wundern, wenn ein besonderer „Südtirol-Freund“ dahinter stecken würde.
holzmichl
Die Jungärzte die in Österreich bzw. in Innsbruck ausgebildet werden international hoch geschätzt, diese in Italien ausgebildet werden sola – la. Das kleine Österreich ist Italien um Lichtjahre in der Medizin voraus.
iceman
ach wie niedlich diese Holzmichls mit der rosaroten Hirschhornbrille im Ösiland eine um Lichtjahre vorauseilende Medizin erkennen. Könnte man dazu konkrete Beispiele haben?