Neue Spritzmittel-Pflicht
Für eine nachhaltigere Verwendung von Pflanzenschutzmitteln: Die Landesregierung verpflichtet die Bauern zur Umstellung auf Injektordüsen. Sehr viele Landwirte sind betroffen.
von Heinrich Schwarz
Während die Anti-Spritzmittel-Lobby immer wieder mit neuen Sticheleien daherkommt und damit Politik und Bauernbund in die Defensive zwingt, setzt die Landesregierung heute einen weiteren Schritt hin zu mehr Nachhaltigkeit in der Südtiroler Landwirtschaft. Sie befasst sich mit „zusätzlichen Bestimmungen zur nachhaltigen Verwendung von Pflanzenschutzmitteln“.
„Es geht um Maßnahmen, die die Ausbringungstechnik betreffen und ab 2020 umgesetzt werden. Ziel ist die Abdriftminderung. Die wichtigste Neuerung ist die verpflichtende Umstellung auf Injektordüsen für alle Anbauweisen im Obst- und Weinbau“, erklärt Landwirtschaftslandesrat Arnold Schuler. Injektordüsen auf Sprühgeräten verursachen deutlich weniger Abdrift.
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Kommentare (9)
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andreas
Wie hoch sind die Kosten für die Allgemeinheit, denn es kann wohl nicht sein, dass die armen Obstbauern etwas mal selbst bezahlen müssen.
Einem 15 ha Bauern kann man doch nicht zumuten von den ca. 200.000 – 250.000 Euro ohne Subventionen eine Investition tätigen zu müssen.
carlotta
Genau, Andreas!!! Dass ich einmal deiner Meinung bin !
meintag
Da wird dann sicher wieder mancher Landwirt zum Fachmann der neuen Technik und verbaut Alles selbst. Die Logik der Landwirte ist ja immer „Ihr Andere versteht nix“.
criticus
Herr Schuler kontrollieren Sie vorher mal die seit Jahren verwendeten „neuen aufgezwungenen Spritzmittel“ genauer. Ihr habt doch den Bauern diese Mittel aufgezwungen, ansonsten werden bei den Auszahlungen der Apfelpreise in den Genossenschaften Beträge abgezogen. Tatsache ist, dass man seit Jahren in den Anlagen keine Schmetterlinge mehr sieht. Auch Vögel nisten kaum mehr in den Anlagen. Jährlich erklärt der Beratungsring, dass die Ausdüngemittel gut wirken, Tatsache ist auch hier, es müssen immer mehr Äpfel mit Hand ausgezupft werden.
cif
Mein Nachbar betreibt schon seit Jahren ökologische Anbauweise, Schmetterlinge gibt es genug und die vorbereiteten Nistkästen sind ständig belegt. Da er keine Hormone und Insektizide für die Ausdünnung nehmen darf, ist die Handarbeit dementsprechend grösser. Die Landesregierung wäre gut beraten, diese Anbauweisen mehr zu fördern, als die konventionelle Art, ansonsten wird das nix mit der verdoppelung der ökologischen Anbauweise bis 2025, welches sich die Landesregierung zum Ziel gesetzt hat.
morgenstern
Gibs do a an Beitrog?
tff
Einen Beitrag ? Doch wohl eher zwei. Einen zum Abmontieren der alten Anlage
und einen für die neuen Düsen. Der fast steuerfreie Obstbauer kann dch nicht
von seinem Geld sowas zahlen. Da müssen die wirklichen Steuerzahler schon
mithelfen.
meintag
Du hast vergessen den dritten Beitrag zu erwähnen. Die Technik muss mit KI geregelt werden. Dafür braucht es die dementsprechende computergesteuerte Technik im Führerhaus des Schleppers.
drago
Interessant. Wenn es um Investitionen technischer Art geht, werden diese gesetzlich verordnet und dann wahrscheinlich mit Beiträgen gefördert. Bei der Umstellung auf biologischen Anbau gibt es keine gesetzliche Pflicht (das wäre ja ein Eingriff in das bäuerliche Unternehmertum) und die Förderungen sind dementsprechend nichtexistent (?) oder relativ gering. Aber da profitiert ja auch kein Hersteller. Ein Schelm, wer Böses denkt.