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Big Brother im Eisacktal?

Foto: Karl Oberleiter

Die Bezirksgemeinschaft Eisacktal hat den Gemeinden eine Umfrage zugeschickt, in der sie darüber entscheiden können, ob im Bezirk Überwachungskameras angebracht werden sollen.

von Markus Rufin

Überwachungskameras sind ein heikles Thema. Die einen sind der Ansicht, dass die Kameras einen großen Nutzen für die öffentliche Sicherheit hätten, die anderen sehen darin eine Beschneidung des persönlichen Datenschutzes und fühlen sich an den Dystopie-Roman „1984“von George Orwell erinnert. Die Meinungen gehen also stark auseinander.

Bestätigt wird das durch eine aktuelle Umfrage der Bezirksgemeinschaft Eisacktal. Diese hat an die Gemeinderäte ein Rundschreiben zugeschickt, in dem sie sich für oder eggen Überwachungskameras aussprechen sollen.

„Es handelt sich hierbei um eine Anfrage, die bereits seit längerem vorliegt“, erklärt der Präsident der Bezirksgemeinschaft, Walter Baumgartner. „Wir haben bereits im Bezirksrat nachgefragt, ob wir eine solche Initiative starten sollen. Jetzt wurden wir von den Gemeinden Barbian, Lajen und Waidbruck aufgefordert, diese Umfrage durchzuführen.“

Erste Reaktionen sind bereits eingetroffen. So hat sich die Gemeinde Vahrn gegen die Überwachungskameras ausgesprochen, da man keine zusätzliche Kontrollmechanismen einführen möchte. Im Gemeinderat von Vahrn entbrannte eine heftige Diskussion über die öffentliche Sicherheit, als die Umfrage beim Punkt Allfälliges behandelt wurde. Letztendlich sprach sich aber die Mehrheit dagegen aus.

Die Gemeinden Barbian, Lajen und Waidbruck haben sich bereits dafür ausgesprochen. Innerhalb eines Monats sollen auch die Reaktionen der anderen Gemeinden vorliegen.

Die Umfrage der Bezirksgemeinschaft wurde dabei umfangreich formuliert, berichtet Baumgartner: „Die Gemeinden können sich sowohl dafür aussprechen, bei den Ein- und Ausfahrten der Dörfer, als auch auf öffentlichen Plätzen Kameras anzubringen.“

Dementsprechend ist auch nicht klar, wie viele Kameras angekauft werden, sollte sich die Mehrheit für ein Überwachungssystem entscheiden. Die Gemeinden Wiadbruck, Barbian und Lajen haben beispielsweise zwischen vier und sechs Kameras gefordert.

Unklar ist auch, ob sich alle Gemeinden an der Initiative beteiligen würden. Denn die Städte Brixen und Klausen haben bereits Kameras angebracht. Bei ihnen besteht theoretisch also keine Notwendigkeit, Kameras anzubringen.

Sicher ist nur, dass die Bezirksgemeinschaft um Förderungen ansuchen könnte. Der Zivilschutz würde dementsprechend . genauso wie im Unterland – 50 Prozent der Anschaffungskosten übernehmen. Die genauen Kosten für die Anschaffung, sind aber noch nicht bekannt.

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