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Die Großübung

Ein schweres Unwetter mit Murenabgängen und einer teilweisen Evakuierung des Tales: Das war die Annahme einer Großübung in Martell.

Am Freitag, 21. Juni ab 10.00 Uhr bis Samstag um dieselbe Zeit fand im Biathlonzentrum in Hintermartell eine 24-Stunden-Großübung der Rettungsorganisationen statt.

Angenommen wurde dabei ein schweres Unwetter mit mehreren Murenabgängen und einer teilweisen Evakuierung des Tales.  

Es regnet über mehrere Tage in Strömen und die getränkten Berghänge geraten ins Rutschen. Die einberufene Gemeindeleitstelle entscheidet Teile des Tales zu evakuieren und die Bevölkerung in Sicherheit zu bringen.

Zu den kritischen Wetterverhältnissen reihen sich auch noch eine Reihe von weiteren Unfallszenarien, wie ein Blitzeinschlag, Steinlawinen und Verkehrsunfälle mit schwerverletzten Personen. Außerdem werden ganze Personengruppen vermisst.

Hier treffen sich stündlich die Einsatzleiter der verschiedenen Rettungsorganisationen und tauschen sich aus. Wanderwege werden umgehend gesperrt und abgesucht, Hütten und Hotels evakuiert, Rettungseinsätze gefahren und Suchmannschaften beordert. Um einen koordinierten Ablauf des Großeinsatzes zu ermöglichen, wird ein Lagezentrum eingerichtet.  

So das dramatische Übungsszenario, welches die Rettungskräfte am Freitag und Samstag in Martelltalerwartete. Erst nach 24 Stunden endete die Übung, die Einsatzkräfte zeigten sich erschöpft aber zufrieden.

Beteiligt waren daran insgesamt 20 Rettungsorganisationen aus Südtirol, der Lombardei und Deutschland. Die Einsatzkraft bei der Übung bestand aus rund 280 Personen des Weißen Kreuzes, dem Zivilschutz, der Bergrettung, der Notfallseelsorge, der Freiwilligen Feuerwehr, der Finanzwache sowie den Einheiten der Carabinieri und Ortspolizei Ein besonderer Schwerpunkt der Übung bildete die grenzüberschreitende Zusammenarbeit bei Großschadensereignissen.

So war im Martelltal auch der Rettungsdienst des Deutschen Roten Kreuzes (Landkreis Aalen) sowie das Croce Blu aus der Region Lombardei zugegen.

Eine besondere logistische Herausforderung meisterte auch die Sektion Zivilschutz des Weißen Kreuzes. Innerhalb weniger Stunden wurden Notunterkünfte und Essensausgaben für über 300 Personen installiert. Parallel dazu errichtete die Schnelleinsatzgruppe aus Schlanders einen sanitären Behandlungsplatz für rund 40 Patienten.  

Großes Augenmerk wurde bei der Übung auch auf die koordinierte Einsatzleitung, das Zusammenwirken der verschiedenen Rettungsorganisationen und den organisierten Ablauf nach vorgegebenen MANV-Schema (Massenanfall von Verletzten) gelegt. Organisiert wurde die Übung vom Landesrettungsverein Weißes Kreuz in Zusammenarbeit mit dem Bergrettungsdienst Martelltal.  

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

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