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Rechnung für den Polizisten

Gerichtsgebäude in Bozen

Ein Meraner Polizist, der Geld aus einem Safe gestohlen hatte, soll 48.411 Euro Schadenersatz zahlen.

Er inszenierte einen Einbruch, um eine von ihm begangene Straftat zu verdunkeln. Die Rede ist von einem 53-jährigen Meraner Polizisten, Carlo Fabrizio Melle. Er war in der Polizei-Sommerresidenz Stifterhof in Obermais stationiert, wo 2009 ein größerer Geldbetrag (16.137 Euro) aus dem Safe verschwand.

Ein Einbrecher war es offenbar nicht, denn es fanden sich keinerlei Spuren eines solchen Delikts. Stattdessen fanden die Ermittler Einweghandschuhe mit den DNA-Spuren jenes Mannes, der für die Verwaltung der Geldmittel des Stifterhofes zuständig war – Carlo Fabrizio Melle.

2013 wurde der Polizist am Landesgericht zu drei Jahren und sechs Monaten Haft wegen Unterschlagung verurteilt – das Oberlandesgericht reduzierte die Strafe auf drei Jahre. Diese wurde im Juli 2016 von der Kassation bestätigt.

Und nun folgt die Rechnung der Staatsanwaltschaft am Rechnungshof. Diese forderte gestern auf einer Verhandlung vor der rechtsprechenden Sektion vom Ex-Polizisten die Zahlung von Schadenersatz in der Höhe von 48.411 Euro. Dieser Betrag setzt sich aus dem gestohlenen Geld (die 16.137 Euro) sowie das Doppelte davon für den angerichteten Image-Schaden für den Polizeikorps zusammen.

Weil sich der Beschuldigte in diesem Verfahren von keinem Verteidiger vertreten ließ, dauerte die Verhandlung am Donnerstag lediglich wenige Minuten.

Im erstinstanzlichen Urteil des Landesgerichts gegen Melle wird ein Motiv für die von ihm begangene Unterschlagung genannt. Der Polizist habe Spielschulen gehabt, was die Verteidigung im Kassationsrekurs allerdings bestritt: Der Mann habe als Polizist gut verdient und sei lediglich gelegentlich in die Spielhalle gegangen.

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