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„Großer Imageschaden“

Die „Spenden-Affäre“ in der Pfarrei Natz sorgt weiter für Unruhe im Dorf. In Zusammenhang mit der Veruntreuung von Pfarrei-Geldern wurden auch Rechnungen eines Architekturbüros gefälscht. Dieses will nun die Angelegenheit klären.

von Markus Rufin

Vor einigen Wochen wurde bekannt, dass in der Pfarrei Natz 100.000 Euro verschwunden sind.

Eine Person, die sowohl dem Pfarrgemeinderat und der Diözese bekannt ist, war für das Verschwinden der Gelder verantwortlich.

Doch auch im Dorf ist es ein offenes Geheimnis, wer für die Veruntreuung der Gelder verantwortlich ist.

Neben Spendengeldern in Höhe von 60.000 Euro wurden auch 40.000 Euro aus der Pfarreikassa veruntreut. Das alles teilte die Diözese in einem kurzen Schreiben mit. Damit war die Angelegenheit für die Kirche beendet.

Weder Pfarrgemeinderat noch Diözese waren dazu bereit, bei einer Bürgerversammlung auch andere offene fragen zu klären. Dass dadurch anderen Personen teilweise Schaden zugefügt wird, wird erst jetzt deutlich.

Vor einiger Zeit erreichte die TAGESZEITUNG folgende Stellungnahme zur Causa:

„Wir als Architekturbüro haben für den Umbau des Widums (Wohnung Dachgeschoss, Bibliothek im Erdgeschoss) und für die Planung der neu zu errichtenden Heizanlage samt Anschluss an die Kirche von Natz und das angrenzende Mesnerhaus 2012-13 einen laut Angebot vereinbarten Betrag in Rechnung gestellt, der uns überwiesen wurde.

Nach Erscheinen Ihres Artikels am 20.05.2019 wurde uns vonseiten der Vermögensverwaltung mitgeteilt, dass die Veruntreuung von Geldern in der Pfarre Natz auch unsere Leistung betrifft.

So wurde der Pfarrei durch eine nicht genannte Person ohne unser Wissen, jedoch in unserem Namen, eine weitere Rechnung über eine hohe Summe vorgelegt und auf ein uns noch nicht mitgeteiltes Konto überwiesen. Dadurch entstand für die Pfarrei ein großer finanzieller Schaden, für uns als Architekturbüro ein beträchtlicher Imageschaden über Jahre.

Im Sinne der Gerechtigkeit und der Transparenz werden wir der Angelegenheit unverzüglich nachgehen und sämtliche Zahlungsflüsse überprüfen lassen.“

Das Schreiben stammt von der Architekturwerkstatt Renato D’Alberto. Auch wenn die Pfarrei nicht verraten hat, wer die Rechnung des Architekturbüros gefälscht hat, so scheint es offensichtlich, dass die selbe Person auch die Gelder veruntreut hat.

Eines steht aber mit Sicherheit fest: Die Architekturwerkstatt hat einen großen Image-Schaden davon getragen. Denn jahrelang nahm man in der Gemeinde an, dass die Architekturwerkstatt teuer ist. Erst durch die Stellungnahme des Betriebes stellt sich heraus, dass es sich um Falschinformationen handelte. In Wirklichkeit war die Rechnung, die der Architekt ausstellte, deutlich billiger.

Unter der Spenden-Affäre in der Pfarrei Natz leiden also nicht nur Spender, Notleidende, Gläubige oder die Pfarrei selbst, sondern auch alle anderen Personen, die der Pfarrei einen Dienst erwiesen haben.

Das ist auch der Grund, weshalb auf dem Hochplateau auch Wochen nach dem Vorfall volle Aufklärung gefordert wird. Die Architekturwerkstatt wird nun jedenfalls alles daran setzen, die Angelegenheit voll aufzuklären – zumindest was ihre Dienstleistung betrifft. Und ist auch bereit, die Ergebnisse offen zu legen.

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

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