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„Wir brauchen mehr Europa“

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Bischof Ivo Muser und die diözesane Kommission für Arbeit und soziale Gerechtigkeit zur (Europa-)Wahl auf.

Der Bischof hat am Dienstag einen Wahlaufruf zu den EU-Wahlen am Sonntag veröffentlicht.

Der Aufruf wurde von der Diözesanen Kommission für Arbeit und soziale Gerechtigkeit mit unterzeichnet.

Ivo Muser bezeichnet Europa als Friedensprojekt – und ruft die SüdtirolerInnen auf, zur Wahl zu gehen.

Der Aufruf im Wortlaut:

„Europa ist vor allem als Friedensprojekt entstanden – aus den Trümmern des Zweiten Weltkrieges nach schrecklichen Erfahrungen autoritärer und nationalistischer Politik. Die 1957 gegründete Europäische Wirtschaftsgemeinschaft aus sechs Staaten hat sich zur Europäischen Union mit 28 Staaten entwickelt, einem Staatenbündnis mit weitgehender Stabilität und Sicherheit, mit Wohlstand und Frieden. Dieses einmalige Friedenprojekt wird heute von vielen als (r)eine Selbstverständlichkeit angesehen, von manchen sogar in Frage gestellt. Die Europäische Union ist eine Erfolgsgeschichte, die heute jedoch unter dem Druck wachsender Nationalismen bekämpft wird. Daher ist es notwendig, sich für Europa stark zu machen. Wir brauchen nicht weniger, sondern mehr Europa! 

Frieden ist nicht alles, aber ohne Frieden ist alles nichts

Die Europäische Wirtschaftsgemeinschaft (EWG) war ein richtiger Schritt zum Aufbau des europäischen Friedensprojektes. Als politische Union (EU) muss sie aber viel mehr sein als nur eine Wirtschafts- und Währungsgemeinschaft. Wir brauchen ein Europa, das sich an christlichen Werten orientiert und Brücken des Dialogs baut, damit das Leitmotiv dieses Friedensprojektes Nächstenliebe und nicht Ausgrenzung ist. Vor allem in der Migrationsfrage ist europaweite Solidarität gefordert.

Nationalistische und egoistische Kräfte gefährden mit populistischen Methoden das Friedensprojekt Europa. Nationalstaatliche Sonderinteressen blockieren häufig die Weiterentwicklung einer demokratischen und ökosozial ausgerichteten Union der europäischen Völker und Regionen.

Der neoliberale Kapitalismus ist übermächtig und beeinflusst durch einen bestens organisierten Lobbyismus alle Politikbereiche. Die privaten Interessen großer Konzerne stehen oft über der Politik, die verantwortlich wäre für das Gemeinwohl. Der Mensch wird häufig nicht mehr in seiner Würde, sondern nur mehr als Produktionsfaktor, als Konsument und User gesehen.

Papst Franziskus hat in der Enzyklika „Laudato sì“ mit scharfen Worten diese Wirtschaft kritisiert, welche die Kluft zwischen arm und reich vergrößert. Es braucht einen fairen Markt, der nur möglich wird, wenn auch die Sozial-, Steuer- und Umweltpolitik immer mehr zwischen den Mitgliedsstaaten harmonisiert werden. Es braucht eine Wirtschaft, „die leben lässt und nicht tötet, die einschließt und nicht ausschließt, die menschlich macht und nicht entmenschlicht, die sich um die Schöpfung sorgt und sie nicht ausbeutet“, so Papst Franziskus.

Wir haben die Wahl!

Da wir vom Friedensprojekt Europa überzeugt sind und wir dieses durch unsere Stimme stärken können, rufen wir als diözesane Kommission für Arbeit und soziale Gerechtigkeit gemeinsam mit Bischof Ivo Muser auf: Gehen wir zur Wahl! Nützen wir dieses Recht und bauen wir mit am Friedensprojekt Europa!“

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

Kommentare (9)

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  • andreas

    Der größte Immobilien- und Grundbesitzer Italiens beklagt sich über Kapitalismus. 🙂
    Ein fairer Markt wäre, wenn die Kirche mal anfangen würde Steuern zu zahlen und auch wäre es endlich angebracht die Unterlagen zu den Perverslingen der Kirche der weltlichen Justiz zu übergeben.

    Die Kirche incl. Papst haben eigentlich jeglichen Anspruch verloren, von Moral zu reden und andere belehren zu wollen.

  • ostern

    Hr. Bischof arbeiten Sie an den Skandalen der Kirche, und
    lassen sie solche Empfehlungen. Nehmen Sie sich ein paar Migranten
    auf anstatt viel zu bla, bla ,bla…..

  • pingoballino1955

    Bischof,was ist das??? Kutte und Missbrauch an Kindern,und Vertuschung von a-Z Und Anwälte die alles niedermachen,weil die Kirche sich dies ja leisten kann(STARANWÄLTE) Vertuschung PUR!
    Ihr Schw…………………….e!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!! Man sollte euch in die Wüste schicken für das Leid das ihr Kindern angetan habt und Frauen die von euren „HEILIGEN“Priestern vergewaltigt wurden und Kinder verschwunden sind in euren Katakomben ,und dies ist nicht so lange her,ihr PHARISÄER!!Herr Muser seien sie STILL und mischen sie sich nicht in Angelegenheiten ein,die sie nicht betreffen,vor allem nicht SVP Werbung im Hintergrund,sie HIRTE der Verlogenheit des Christentums!!!

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