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Natürliche Einkaufszentren

Auf der hds-Hauptversammlung am Mittwochabend ging es um die Orts- und Stadtentwicklung sowie um die Betriebsnachfolge.

Am Beginn der diesjährigen Hauptversammlung des hds – Handels- und Dienstleistungsverband Südtirol, die am Mittwochabend am Hauptsitz des hds in Bozen stattgefunden hat, konnte Direktor Bernhard Hilpold zahlreiche Mitglieder aus allen Landesteilen begrüßen.

Es folgten die Ansprachen von hds-Präsident Philipp Moser und Vizepräsident Sandro Pellegrini sowie die Antrittsrede des neuen Landesrates für Handel und Dienstleistungen, Philipp Achammer.

Moser unterstrich in seiner Stellungnahme, dass der hds verantwortlich für die Orts- und Stadtentwicklung sei: Wenn es darum geht, unsere Dörfer, Ortszentren, Innenstädte oder Stadtviertel attraktiv, lebendig und lebenswert zu gestalten und zu entwickeln, so ist es Aufgabe des Verbandes, sich darum zu kümmern. So wie andere Wirtschaftsverbände sich etwa um die Gewerbegebiete oder um die Landschaft kümmern.

Der Präsident betonte in diesem Zusammenhang, dass das Thema der Beiträge für das Tourismusmarketing für Südtirol von strategischer Bedeutung und somit ernsthaft anzugehen sei. Populistische Vorschläge seien hier fehl am Platz und würden nicht der Sache dienen. „Der Handel möchte sehr wohl seinen Beitrag zur touristischen Vermarktung der Destinationen leisten, wenn damit dann aber auch in die Entwicklung der Orte und in die Sichtbarkeit des Handels investiert“, so Moser wird. Was die Sonn- und Feiertagsöffnungenanbelangt, so wird sich der hds nach wie vor für eine autonome Regelung einsetzen.

Als große Herausforderung für die Politik und den Verband nannte Moser deGenerationswechsel und die Betriebsnachfolge: „Handeln ist vor allem im Einzelhandel angesagt: Analysieren wir die Altersstruktur der Unternehmer in diesem Sektor, so können wir davon ausgehen, dass rund 40 Prozent davon vermutlich in den nächsten vier bis fünf Jahren in den Ruhestand treten wird. Diese Betriebe sind somit weiter zu führen bzw. zu übergeben. Ziel müsse es sein, das „Unternehmer sein“ zu fördern und attraktiver zu machen, auch in den kleinen Betrieben. Und die Aufgabe der Politik sei es, für die Unternehmer geeignete Rahmenbedingungen zu schaffen und vor allem Unternehmer zu entlasten.

Pellegrini wies hingegen auf die kollektivvertragliche Handlungsstärke des Verbandes hin. „Wir beteiligen uns lokal und gesamtstaatlich direkt an der Ausarbeitung des Kollektivvertrages und können somit arbeitsrechtliche Rahmenbedingungen einbringen und mitbestimmen.Zudem werden verbesserte Leistungen des Gesundheitsfonds forciert und die Errichtung einer eigenen Welfare-Plattform angegangen.

Landesrat Philipp Achammer erklärte in seiner Begrüßung, dass die Südtiroler Handelsstruktur im Vergleich zu anderen Realitäten noch sehr gut dastehe. „Wir müssen alles unternehmen, um diese zu erhalten und weiter zu entwickeln. Der Handel in den Orten garantiert Lebensqualität und sorgt für Begegnungen“, so der Landesrat.

Gastreferent Hannes Lindner sprach zum Thema Zauberformel Branchenmix – Wie Orte zu natürlichen Einkaufszentren werden.

Lindner ist geschäftsführender Gesellschafter der Beratungsgesellschaft Standort + Markt aus Österreich. Zu seinen Tätigkeitsschwerpunkten gehören Standortbewertung, Raumverträglichkeitsprüfung, Handelsanalytik sowie standort- und marktbezogene Immobilienbewertung.Standortentscheidungen erscheinen auf den ersten Blick einfach, sind aber bei gewissenhafter Betrachtung sehr komplex – und Fehlentscheidungen teuer!“, so der Experte. Seit über 40 Jahren unterstützt die Beratungsgesellschaft Unternehmen in ganz Europa bei der Suche nach den richtigen Standorten.

Abschließend wurde dem langjährigen hds-Präsidenten Walter Amort für seine Verdienste die Ehrenpräsidentschaft und die goldene Ehrennadel des Verbandes verliehen. Amort war von 1994 bis 2018 Ortsausschussmitglied des hds in Brixen und von 1998 bis 2018 Präsident des Bezirks Eisacktal/Wipptal. Von 2000 bis 2018 war er Verbandspräsident. Die Laudatio hielt Christoph Oberrauch, u.a. ehemaliger Präsident des Südtiroler Wirtschaftringes.

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