„Keine andere Möglichkeit“
Nachdem bereits letzte Woche sechs Schweine am Untertheimerhof in Villanders beschlagnahmt und versteigert wurden, muss sich der Bauer nun auch von den schottischen Hochlandrindern trennen.
von Markus Rufin
Es ist ein harter Schlag für Franz-Josef Rabensteiner, den Besitzer des Untertheimerhofes. Der Hotelier, der nebenbei auch Nutzvieh hält, hat in den vergangenen Tagen viel mitgemacht. Nachdem am vergangenen Montag sechs Schweine auf Anordnung des Bürgermeisters beschlagnahmt wurden, passierte Anfang dieser Woche dasselbe mit seinen schottischen Hochlandrindern.
Zur Erinnerung: Franz-Josef Rabensteiner befindet sich seit Jahrzehnten in einem Streit – oder besser gesagt in mehreren Streitereien – mit Gemeindeverwaltern und Nachbarn. „Ein ganzes Buch könnte man damit füllen“, meint Amtstierarzt Alberto Covi, der beim Untertheimerhof häufiger vorbeikommen musste.
Fest steht, dass die Lage in den vergangenen Tagen eskalierte. Neben dem Hof müssen nämlich Hangsicherungsarbeiten vorgenommen werden. Dafür muss auch eine provisorische Zufahrtsstraße errichtet werden, wofür ein Grundstück von Rabensteiner enteignet werden müsste.
Der Hotelier und nebenberufliche Bauer war aber nicht dazu bereit, sein Grundstück abzutreten. Er schlug der Verwaltung sogar einen alternativen und – wie er selbst sagt – kostengünstigeren Plan vor. Der Bürgermeister von Villanders ordnete deshalb die Zwangsenteignung des Areals an. „Es gibt keine andere Möglichkeit. Es geht um Bevölkerungsschutz. Wir würden nur Zeit und Geld verlieren, wenn wir nun eine neue Zufahrtsstraße planen würden“, erklärt Bürgermeister Baumgartner.
Rabensteiner wollte der Zwangsenteignung einen Riegel entgehen, indem er sechs Schweine kaufte, die er auf dem Grundstück hielt. Die zuständigen Behörden waren darauf aber vorbereitet, nahmen die Schweine einfach mit und versteigerten sie.
Für Rabensteiner gleich ein doppelter Schlag ins Gesicht, wie sich nun herausstellt. Denn werden einem Bauern einmal Tiere beschlagnahmt, bekommt dieser ein Tierhaltungsverbot aufgebrummt. Das heißt, auch andere Nutztiere müssen abgegeben werden.
Im Fall von Franz-Josef Rabensteiner sind diese anderen Tiere schottische Hochlandrinder, die der Hotelier seit Jahren hält. Innerhalb von zwei Wochen musste Rabensteiner seine anderen Tiere verkaufen. Da ihm das nicht gelang, wurden auch die Rinder beschlagnahmt und verkauft.
Ein harter Schritt, der laut Bürgermeister Baumgartner aber unausweichlich sei. „Diese Entscheidung hat keine persönlichen Hintergründe. Das Tierhaltungsverbot folgt ganz automatisch auf eine Beschlagnahmung. Es geht einfach nur um den Schutz der Bevölkerung“, versichert Baumgartner.
Auch Amtstierarzt Alberto Covi beteuert, dass es für ihn keine andere Möglichkeit gab: „Die Beschlagnahmung wurde vom Bürgermeister veranlasst. Dem muss ich mich beugen. Ob die Tiere artgerecht gehalten werden, spielt dabei keine Rolle.“
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Kommentare (20)
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batman
„Die zuständigen Behörden waren darauf aber vorbereitet, nahmen die Schweine einfach mit und versteigerten sie.“
meinemeinung
ich würde von nun an den Bürgermeister und seinen Ausschuss Artgerecht halten ,jeden Tag
einereiner
uiuiui….das macht Spass und fördert das gute Zusammenleben im Dorf auf Generationen hinaus.
najma
wahnsinn wos a toal leit im stonde sein…. politik/-er holt…und so eppas wähln mir a no…
pe
Da hat sich der Hotelier leider selbst ins Bein geschossen.
itler
Warum muss man für eine Zufahrtsstraße für Hangsicherungsarbeiten ein Areal enteignen?
Warum kann man das nicht einfach für die Zeit der Arbeiten mieten?
Damit wäre wahrscheinlich allen geholfen und es wäre für alle günstiger gewesen…
andreas
Warum rufst du nicht den Bürgermeister an und fragst ihn?
einereiner
Der Senfomat hat gesprochen.
Solche Vorgehensweisen von Bürgermeistern kennt man von afrikanischen Diktaturen, Erdogans und SVP-lern.
andreas
Trottel und so was sitzt im Brunecker Gemeinderat.
Du kennst weder die Umstände, noch den Bürgermeister, also spar dir deine Verschwörungstheorien.
einereiner
Oh der Andreas muss jetzt mit Beleidigungen um sich werfen. Wie tief bist du gesunken?
So weit wie ein BM, der zu solchen Mitteln greift!
andreas
Kann nur wiederholen, dass du ein kompletter Depp bist.
ahaa
Du hast das Wort „Trottel“ zum 1000endsten Mal geschrieben. GRATULIERE Andreas.Du bist der Beste, weiter so, ich will deine Beiträge hier nicht missen. Du trägst zurecht den Namen kompatscher. 🙂
yannis
andreas
8. Mai 2019 um 11:45 Uhr
hat @einereiner etwa des Pudels Kern getroffen ?
ahaa
Diktatur pur. Die Tiere zu versteigern ist der absolute Hammer. Aber es kann fast jeden treffen. Seit euch das bewusst. Und es wird immer mehr kommen. Seht bei den Aste online.
hansi
diese Recherche ist bisserl schwammig und für alle Aussenstehenden wohl kaum nachvollziehbar
batman
Das ist der Grund warum die Volkspartei immer mehr Stimmen verliert, weil sie keine mehr ist.
Weil ihre Politiker sich für Chefs halten, obwohl sie nur Angestellte des Volkes sind.
mannik
@einereiner: Wer im Glashaus sitzt, soll nicht mit Steinen werfen.
kurt
@mannik
Eines ist auch sicher ,zwischen ihnen und andreas kann kein Glashaus bestand haben !!!!!!!.
mannik
Kurt, wenn Sie das Sprichwort nicht verstehen, ist es besser, wenn Sie die Tastaur ruhen lassen. So haben Sie nur einmal mehr bewiesen, was für ein ungebildeter Vollkoffer Sie sind. Wie gesagt, sogar die Zapfsäule, an der Sie arbeiten, hat mehr Grips.
yannis
@einereiner, ahaa & kurt,
Bravo ! für was ? ganz einfach, dass Ihr trotz der Beleidigungen von den „Üblichen“ hier euch nicht zur derselben Art hinreißen lässt !