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„Jeder Boccia-Verein …“

Brigitte Foppa (Grüne) ist sich mit Carlo Vettori (Lega) in die Haare geraten. Wegen des Tages gegen Gewalt an Frauen.

von Matthias Kofler

Barbara Wielander, Leiterin des Frauendienstes Brixen, hat den Landtag ersucht, anlässlich des „Internationalen Tages gegen Gewalt an Frauen“ am 25. November eine öffentliche Anhörung zu organisieren, und zwar während der Landtagssitzung. Gegen den Vorschlag sprach sich Lega-Fraktionssprecher Carlo Vettori aus: „Wo kommen wir da hin, wenn wir an jedem internationalen Tag eine Anhörung veranstalten? Da kann dann jeder Boccia-Verein kommen.“

Diese Aussage brachte die Grüne Brigitte Foppa auf die Palme: „Ich habe mich über den Vergleich mit dem Boccia-Verein aufgeregt. Die Gewalt an Frauen ist ein großes Thema. Man braucht sich nur die steigende Anzahl von Fällen, auch in Südtirol, ansehen.“

Die Fraktionssprecher einigten sich auf einen Kompromiss: Demnach entscheiden künftig die zuständigen Gesetzgebungskommissionen, ob sie Anhörungen zu bestimmten Themen abhalten.

F-Chef Andreas Leiter Reber meint: „Die Gewalt an Frauen ist ein wichtiges und sehr ernstes Thema. Doch es gibt an jedem Tag im Jahr internationale Tage: einen Kinder-Tag, einen Männer-Tag, einen Tierschutz-Tag. Wir können nicht sagen: Die einen bekommen eine Anhörung, die anderen nicht. Die Spielregeln müssen nachvollziehbar und für alle gleich sein.“

Diskussionen gab es in der Fraktionssprechersitzung auch, was den Meraner Dreier-Landtag im Oktober betrifft. Jeder Landtag darf nur mehr sechs Anträge vorbringen. Doch wie sollen die Anträge auf die Fraktionen aufgeteilt werden? Die Grünen schlugen eine Staffelung nach Fraktionsstärke, die Mehrheit einen Schlüssel – zwei für die Mehrheit, zwei für die Opposition, zwei gemeinsame Anträge – vor.

Oppositionschef Paul Köllensperger brachte einen Kompromiss vor: Bis 10. Mai soll jede Fraktion ihre Vorschläge vorlegen, einige Anträge würden sich sicher überschneiden, etwa was die Verlagerung des Verkehrs auf die Schiene betrifft. Dann könne man gemeinsam entscheiden, welche Anträge man behandle. Es gehe um Themen, nicht um Nummern, so Köllensperger.

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

Kommentare (12)

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  • andreas

    Ich denke nicht, dass die Zahl in Südtirol steigend ist, sondern eher, dass sich mehr trauen, häusliche Gewalt anzuzeigen. Ich würde mal sagen, dass es früher weit schlimmer war als aktuell, nur kam es kaum zur Anzeige.

    Was soll eine Anhörung eigentlich bringen?
    Besser wäre es einen brauchbaren Vorschlag auszuarbeiten, wie man das Problem in Griff bekommt.
    Das würde dann aber wohl in Arbeit ausarten, was wohl auch nicht unbedingt gewollt ist.

    • george

      Brauchbare Vorschläge wurden bereits ausgearbeitet und auch vorgebracht. Diese Arbeit wird von der politischen Minderheit zur Genüge gemacht, nur die Regierungsmehrheit ist meistens nicht willens diese anzunehmen und durchzuführen, wenn sie nicht von ihnen stammen. Das ist das Malheur. Aber ‚andreas‘, der Mehrheitssprecher, wird auch dies nicht verstehen und weiter mies stänkern.

  • paul1

    Wieviel Gewalt an Frauen kommt von unseren Männern und wieviel Gewalt an Frauen gehen auf Kosten der Ausländer?? Es ist einfach eine Frechheit auch Männer unseres Landes als Gewalttäter zu beschuldigen, wenn für Ausländer andere Gesetzte gelten die hier in unserem Lande umgesetzt werden. Es muss auch ein wenig differenziert werden!!!

    • george

      Scheinheiliger geht es wohl nicht mehr! Es gibt reichlich Männer unseres Landes, die Gewalt an Frauen ausüben. Wieso gibt es sonst die sogenannten Frauenhäuser, die Schutz bieten?

    • leser

      Paul1
      Du pfosten
      Bei uns gibt es nicht nur viele stramme tiroler, die frauen unbestraft misshandeln, sondern achrecken diese auch nicht von kindedmissbrauch zurück und dafür ist jede vom gesetzgeber virgesehene strafe zu klein
      Mein lieber und das sind bestimmt keine ausländer sondern sogar göyzenhafte vorzeigemänner aus hoteluer unternehmer und vereinsvorständen

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