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„Es braucht echte Europawahl“

Die Süd-Tiroler Freiheit wird bei den kommenden EU-Wahlen nicht eigenständig antreten – und plädiert für eine echte Europawahl. 

Bei der EP-Wahl geht es um die Frage, welches Europa wir uns für die Zukunft wünschen. „Ein Europa der selbstbestimmten Völker, ein Europa der grenzüberwindenden Zusammenarbeit, ein Europa von unten nach oben – dafür steht die Süd-Tiroler Freiheit“, betont der Landtagsabgeordnete Sven Knoll.

Die Süd-Tiroler Freiheit wird bei der Wahl nicht eigenständig antreten. Das minderheitenfeindliche Wahlgesetz, das mit freundlicher Unterstützung der SVP zurechtgezimmert wurde, mache ein Antreten aussichtslos. „Wir haben deshalb Bündnisse mit anderen minderheitenfreundlichen Parteien in Europa geschlossen und empfehlen den Auslandssüdtirolern, diese Parteien zu wählen. Sie setzten sich für die Interessen der autochthonen Minderheiten und der Regionalisten ein“, berichtet Cristian Kollmann, Mitglied der Landesleitung der Bewegung und über die Europäischen Freie Allianz bestens in Europa vernetzt.

Bestürzt zeigt sich die ehemalige Landtagsabgeordnete Eva Klotz vom Bündnis der SVP mit Forza Italia. Sie betont, dass entgegen aller Schönrederei eine Stimme für die SVP auch eine Stimme für Forza Italia sei – der Partei Biancofiores, Mussolinis und Berlusconis!

Klotz plädiert für eine echte Europawahl: „Warum kann ein Süd-Tiroler nicht einen Katalanen, Schotten oder Basken wählen. Warum ein Katalane, Schotte oder Baske nicht einen Süd-Tiroler?!“

Bilanz: Mitgliederzuwachs hält an

„Auch wenn die Landtagswahl einen Dämpfer für die Süd-Tiroler Freiheit bedeutete, schlägt sich dieser Rückschlag keineswegs in der Motivation der Mitglieder und ihrer Zahl nieder“, unterstreicht Stefan Zelger, Mitglied der Landesleitung.

Aktuell zählt die Süd-Tiroler Freiheit 4.442 Mitglieder. Dies entspricht einem Zuwachs von 221 Mitgliedern im Vergleich zum Vorjahr. Die Bewegung hat auch nach wie vor eine junge Mitgliederstruktur. Ein Mitglied ist im Schnitt 42 Jahre alt. Fast die Hälfte der Mitglieder ist unter 30.

Zudem kann die Süd-Tiroler Freiheit auf 59 Ortssprecher und 41 Gemeinderäte aufbauen. „Die Vorbereitungen auf die Gemeinderatswahlen im Frühjahr 2020 haben schon begonnen. Einige Ortsgruppen der Bewegung sind in der Planung und Kandidatensuche schon weit fortgeschritten“, berichtet Zelger.

Muttertag: Anerkennung für unsere Mütter

Das ist das Motto der diesjährigen Muttertagsaktion der Süd-Tiroler Freiheit lautet „Anerkennung“. Damit sei aber nicht „nur“ die Anerkennung der großen Leistungen unserer Mütter, die sie in Familie und Beruf vollbringen gemeint, sondern auch die Anerkennung der Erziehungs- und Pflegejahre für die Rente.

„Viele Frauen wollen nach der Geburt so bald als möglich wieder in ihren Beruf zurückkehren und nutzen dafür das Angebot, ihre Kinder während der Arbeitszeit in Betreuung zu geben. Doch jene Frauen, die lieber bei ihren Kindern bleiben möchten, haben erhebliche finanzielle Nachteile“, gibt die Frauensprecherin und Landtagsabgeordnete der Süd-Tiroler Freiheit, Myriam Atz Tammerle, zu bedenken. „Sie erhalten für die Erziehungszeit weder einen Lohn, noch sind sie rentenversichert!“

Deshalb fordert die Frauengruppe der Süd-Tiroler Freiheit, dass endlich die gesetzlichen Voraussetzungen zur Anerkennung auch für die Mütter in Süd-Tirol geschaffen werden.

Vertreter der Süd-Tiroler Freiheit werden in mehreren Gemeinden des Landes den Müttern eine kleine Überraschung überreichen: ein Kräutergärtchen. Damit will die Süd-Tiroler Freiheit den Müttern keineswegs das Kochen vor Augen führen, sondern die heranwachsenden Kräuter sollen Sinnbild für das kraftvolle Sprießen wertvoller würziger Kräuter im Frühling sein. Der Termin und die Standorte werden demnächst über die Kanäle der Süd-Tiroler Freiheit mitgeteilt.

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

Kommentare (12)

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  • erich

    Die sprechen vom minderheitenfeindlichem Wahlgesetz,, wenn das Wahlgesetz so ausschauen müsste, dass ein Grüpchen wie die STF auch einen Sitz bekommen würde dann müsste Italien 5000 Abgeordnete nach Brüssel schicken.

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